Inge Lammel, 1924 in Prenzlauer Berg als Tochter eines jüdischen Bankangestellten und Chorleiters geboren, war nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 zunehmender Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Gemeinsam mit ihrer Schwester gelang die Flucht in einem Kindertransport nach England. Die Eltern wie auch viele weitere Familienangehörige wurden deportiert und ermordet.
Nach ihrer Rückkehr nach Ostberlin studierte sie Musikwissenschaften und war bis zur ihrer Pensionierung in der Akademie der Künste der DDR beschäftigt. Solange es ihre Gesundheit erlaubte, engagierte sich Inge Lammel erfolgreich bei der Erforschung und Vermittlung der NS-Geschichte und des Schicksals der Pankower Juden. Vor drei Jahren erhielt sie das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Inge Lammel verstarb am 2. Juli dieses Jahres.