Thema Syrien: Nichts dazu gelernt..

Ein Militärschlag des Westens gegen das Assad Regime steht unmittelbar bevor.
Giftgas gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen zeugt davon, mit welcher Skrupellosigkeit um den Erhalt von Macht gekämpft wird. Alle Seiten, Assad, Rebellen, eingeschleuste Kämpfer lassen scheinbar keine Gräueltat aus, um ihre Interessen um Einfluss und Macht ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen.

Thema Syrien: Nichts dazu gelernt..

Die City von Damaskus zu Friedenszeiten – Foto: © Paul Sippel

Die Leidtragenden sind wie immer Frauen, Kinder und die ärmsten der Gesellschaft. Die Bilder und Folgen des Krieges sind austauschbar, Irak, Afghanistan, Somalia und Libyen sind nur einige Negativbeispiele dafür, was Militäreinsätze und Bürgerkrieg anrichten können. Statt Befriedung jener Länder sind Not und Elend sowie die Destabilisierung ganzer Regionen an der Tagesordnung.

In keinem dieser Länder haben Militäreinsätze eine Wende zum Besseren gebracht. Milliarden von Dollar wurden hier buchstäblich in die Luft geblasen. Die Folgen dieses Tuns, kann man täglich hautnah in den Nachrichten verfolgen, zigtausende von Menschen werden massakriert und verwundet. Millionen Menschen sind in Nachbarländer geflüchtet um Hunger und Tod zu entkommen, um dort in häufig entwürdigenden oder unzumutbaren Umständen die nächste Katastrophe zu erleben. Die ehemals funktionierenden Infrastrukturen, welche zum Leben- bzw. Überleben notwendig sind, sind größtenteils zerstört oder schwer beschädigt.

Ein Aufschrei der Empörung in den westlichen Nationen klingt vor dem Hintergrund der Waffenlieferungen an diese totalitären Regime wie Hohn. Ein Eingreifen der Nato, allen voran die USA birgt große Gefahren welche zurzeit niemand einschätzen kann.

Eine verhängnisvolle Kettenreaktion könnte so ihren Anfang nehmen.
Durch einen Angriff auf Syrien könnte sich der Iran provoziert fühlen und sich an dem Konflikt mit Geld, Waffen und Kämpfern zu beteiligen. Dies wiederum könnte Israel motivieren, in diesem Zusammenhang Irans Nuklearanlagen zu bombardieren, welche von Israel schon seit Jahren als elementare Gefahr für ihren Staat angesehen wird. Alle Bemühungen und Verhandlungen dies zu verhindern sind bisher gescheitert, so dürfte es für Israel geradezu jener Grund sein den es braucht, um offene Rechnungen zu begleichen.

In einem nächsten Schritt könnte die Hisbollah im Südlibanon das zum Anlass nehmen, Israel mit Kurz- und Mittelstreckenraketen anzugreifen. Noch ist nicht bekannt ob diese “Gotteskrieger” auch Bio- oder Chemiewaffen besitzen. Sollte dies der Fall sein so wird die Dimension und dadurch eine zwangsläufige weitere Eskalation von noch erschreckender Qualität sein, als man es sich vorstellen mag.

Auch muss die Frage erlaubt sein, was ein militärisches Eingreifen des Westens überhaupt bezwecken soll? Schon jetzt zeichnet sich eine zunehmende Radikalisierung im Lager er Rebellen ab. Sunnitische Dschihadisten haben schon heute vielerorts die noch instabile Macht an sich gerissen und kontrollieren ganze Landstriche und Stadtteile im Sinne der Scharia.Was es heißt, radikalen Islamisten zum Sieg zu verhelfen oder auf der anderen Seite auszugrenzen sehen wir seit Jahren im Irak.  Sunniten, jene Bevölkerungsgruppe welchem der ehemalige Machthaber Saddam Hussein angehörte wurde entmachtet. Doch viele Menschen der ehemals der sunnitisch geprägten Regierungspartei haben sich mittlerweile radikalisiert und sind in den Untergrund abgetaucht, wo sie heute auf Seiten der AL-Qaida gegen die Invasoren von gestern kämpfen. Im Interview beschuldigt Baschar al-Assad unter anderem Saudi Arabien, eine erhebliche Anzahl ausländischer Kämpfer auszurüsten und zu finanzieren -er nennt sie Terroristen-, die die unübersichtliche Situation zusätzlich verschärften. Diese habe man manipuliert z.B. mit der Aussage “Moslems sind verpflichtet, in Syrien in den Dschihad zu ziehen”. Tausende von Kämpfern würden auf diese Weise nach Syrien geschickt, um Krieg zu führen, sagt Assad weiter. (1)

Dass man Krieg nicht mit Krieg bekämpfen kann, ist nicht unbedingt eine “alte Weisheit”, sondern Ergebnis von wissenschaftlichen Studien aus der Konfliktforschung. Doch auch ohne die Wissenschaft zu bemühen, es gibt bis heute kein positives Beispiel dafür, dass Krieg je eine Wende zum Besseren gebracht hätte.  Am Ende eines jeden Konfliktes standen immer Tod, Elend und unsägliches Leid. Krieg als Lösung politischer Konflikte zu begreifen ist absurd und pervers. Es zeugt von menschlichem und politischem Versagen auf breiter Front. Man hat aus der Geschichte nichts gelernt und springt ins Feuer, so wie die Motte in Licht.

von Hans-Jürgen Philipps


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