Einsteigen am Münchner Hauptbahnhof, Aussteigen im bayerischen Alpenparadies: In nur einer Stunde erreicht man den Tegernsee nebst dem gleichnamigen türkisblauen Gewässer. Wer an einem freien Tag nicht einfach mal hinfährt, ist selbst schuld!
Von Rest-Bayern oft spöttelnd “Lago di Bonzo” genannt ist der Tegernsee (nebst gleichnamigem Ort) ein beliebtes Domizil nahe München. Villen säumen das Ufer und die umliegenden Berge, schweineteure Luxus-Karossen schieben sich an Wochenenden über die Ringstraße entlang des Sees. Aber es wundert auch nicht: Schon als ich zum ersten Mal dort war, war ich hin und weg von der kräftigen Farbe des Wassers und dem umliegenden Alpenpanorama.
In nur einer guten Stunde ist man vom Münchner Hauptbahnhof mit der BOB (Bayerische Oberlandbahn) in Tegernsee. Was fängt man aber an, wenn man erst mal dort ist und nur einen Tag (oder gar einen halben) Zeit hat?
1. Wanderung zur Neureuther Hütte
Zeitaufwand für Aufstieg, Abstieg und Essen auf der Hütte: Etwa 3-4 Stunden
Wem Hardcore-Steigungen nichts ausmachen, sollte unbedingt den Fußmarsch zur Neureuther Alm unternehmen. Mehr Höhenmeter in so kurzer Zeit gehen kaum! Vom Bahnhof aus folgt man einfach der Neureuther Straße bis zur Gaststätte Lieberhof. Vom dortigen Parkplatz aus ist der Weg nach Neureuth ausgeschildert. Achtung: Der Weg ist zwar gut befestigt, aber wahnsinnig steil. Langsam gehen und Kräfte sparen! Die Wanderung lohnt sich: Je höher man steigt, umso mehr hübsche Alpenblumen und wilde Beeren säumen den Wegesrand.
Nach einer guten Stunde erreicht man Neureuth auf etwa 1200 Höhenmetern. Von der Hütte aus hat man einen atemberaubenden Blick über das Tegernseer Tal, der See leuchtet selbst bei bewölktem Himmel in seiner typisch grünblauen Farbpracht. Auf der Hütte gibt’s natürlich dann allerlei bayerische Köstlichkeiten und ein kühles Radler.
2. Rundwanderweg bei Wildbad Kreuth
Zeitaufwand für Busfahrt, Rundweg, Einkehr und Rückfahrt: Etwa 5 Stunden
Vom Bahnhof Tegernsee aus nimmt man direkt den Bus 9556 Richtung Wildbad Kreuth und steigt Wildbad Kreuth aus. Folgt man der Wegbeschreibung zur Hanns-Seidel-Stiftung, erreicht man nach etwa zehn Minuten das Tagungszentrum, in dem auch immer die CSU-Klausurtagungen stattfinden. Weiter geht’s in den Wald. Beschilderung Richtung “Siebenhütten” folgen. Siebenhütten ist eine urige Almütte, die man nach weiteren 20 Minuten erreicht.
Von dort aus geht es am Gebirgsfluss Hofbauernweißach wieder zurück Richtung Bushaltestelle. Auf halbem Weg kommt man noch an der Herzoglichen Fischzucht vorbei und kann herrlichen, fangfrischen Fisch genießen.
3. Spaziergang in Tegernsee
Zeitaufwand: 1 Stunde (für Eilige) bis unendlich (für Chiller)
Klingt unspektakulär, ist es aber nicht. Das Örtchen Tegernsee hat eine kilometerlange Uferpromenade zum Entlangschlendern, zahlreiche süße Cafés locken mit duftendem Cappuchino und süßen Kuchen. Dazu kommen noch die traditionellen Häuser der Gegend, die mit hübschen Holzschnitzereien und Malereien verziert sind.
Zwei besonders schöne Cafés, in denen man es locker mal zwei Stunden aushält: Das Seehaus Tegernsee (direkt neben dem Rathaus) hat eine herrliche Sonnenterrasse direkt über dem Wasser. Der Seepavillon des Hotels “Villa am See” hat nicht nur eine hübsche Terrasse – bei gutem Wetter kann man seinen Cappuchino oder Cocktail auf dem vorgelagerten Holzschiff einnehmen.