Tagebuchnotizen zum Buch DAS ESELSKIND - Der Sadist und sein Denken

Tagebuchnotizen zum Buch DAS ESELSKIND - Der Sadist und sein Denken
Ihr Lieben,
meine heutigen Tagebuchnotizen beschäftigen sich heute mit der Tätergruppe der Erwachsenen. Seit etlichen Jahren ist es in Deutschland verboten, dass Eltern ihre Kinder schlagen. Wie wir allerdings aus wissenschaftlichen Untersuchungen wissen, schlagen noch immer gut 15 % (!) aller Eltern mehr oder weniger häufig ihre Kinder aus angeblich erzieherischen Gründen.
Während diese Kindesmisshandlungen zum allergrößten Teil im Verborgenen geschehen und nur ein Bruchteil dieser Gewaltanwendungen gegenüber Kindern angezeigt wird, hat das Verbot, Kinder zu schlagen, in einem Bereich allerdings sehr nachhaltig gewirkt und das ist in der Schule:
Ein Lehrer, der heute ein Kind schlägt, muss damit rechnen, sofort und endgültig vom Dienst suspendiert zu werden und das ist auch richtig udn gut so!
Ganz anders sah das in meiner Kindheit aus. Nicht nur, dass fast jeder Junge zu Hause ab und zu eine Tracht Prügel bezog, sondern auch in der Schule konnten die Lehrer die Kinder ungestraft schlagen.
Und haben die Kinder sich zuhause darüber beschwert, so bekamen sie in vielen Fällen eine weitere Tracht Prügel, weil die Eltern natürlich der Meinung waren, der Lehrer habe mit seinem Schlagen Recht gehabt.

Ich hatte vier Jahre lang unter einem besonders sadistischen und brutalen Lehrer zu leiden, der nach dem Zweiten Weltkrieg als Lehrer an unserem Gymnasium unter-richtete, sinnigerweise im Bereich „Körperertüchtigung“, wie er das nannte, also im Sportunterricht.
In der Hitlerzeit, in der, wie er immer wieder betonte, „noch Zucht und Ordnung herrschten“, war er einer der vielen Anführer der Hitlerjugend gewesen.
Immer wieder, fast in jedem Sportunterricht, betonte er, wie gut und richtig, die Ausrichtung der Hitlerjugend gewesen sei: „Flink wie die Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl – so müsse auch heute ein Junge geformt und erzogen werden!
Und das Traurige in den 1960er Jahren war:

Niemand widersprach ihm, niemand gebot seinem Handeln Einhalt!
Dass ich zu seinem bevorzugten Opfer wurde, hatte sicher damit zu tun, dass ich in meiner Jugend in gar keiner Weise diesem Ideal entsprach.

Ich habe aus alle seinen Äußerungen, die er mir und Anderen gegenüber getätigt hat, einmal eine Aussage von ihm über mich zusammengestellt, die er so im Ganzen niemals gesagt hat, die aber in ihren Ein zelaussagen genau das wiedergibt, was er dachte:

„Mir ist selten in meiner Laufbahn als Lehrer ein so lächerlicher Schüler begegnet wie der Forneberg. Er war klein, dünn, fast zierlich wie ein Mädchen und entsprach so gar nicht dem, was man sich unter einem echten Jungen vorstellt.
Außerdem war er stinkend faul und widerwillig. Wenn wir solche simplen Übungen wie einen Aufschwung am Reck machten, weigerte sich der Forneberg regelmäßig, diese Übung auszuführen, angeblich wegen seiner fehlenden Muskeln.
Ich gebe zu, neben seinen Klassenkameraden sah er auch wirklich ein wenig lächerlich aus. Während die alle bereits junge Männer darstellten, sah der Forneberg immer noch wie ein halbes Kind aus!

Seine Faulheit und seine Widerwilligkeit im Sport konnte ich dem Forneberg natürlich nicht durchgehen lassen. Deshalb habe ich ihm ab und zu vor seiner gesamten Klasse den nackten Arsch versohlt.
Das hatte gleich mehrere Vorteile: Der lächerliche Vogel bekam seine gerechte Strafe, ich konnte meine Aggressionen abreagieren und das Ganze hatte den feinen Nebeneffekt, dass die gesamte Klasse der Bestrafung zustimmte, weil natürlich keiner anstelle von Forneberg bestraft werden wollte.
Der Forneberg war ein elender Jammerlappen. Kam, dass der erste Schlag ihn traf, schrie der schon wie am Spieß. Na, dann habe ich eben so doll zugeschlagen, dass die dumme kleine Sau wirklich Grund hatte zu flennen. Und ich glaube fest daran, dass ich dem Forneberg etwas Gutes getan habe, denn man muss einem jungen Menschen erst einmal das Rückgrat brechen, um ihn dann neu formen zu können.
Und das geht am besten mithilfe von Demütigung und Schlägen, das haben wir schon in der Hitlerjugend so praktiziert."

Ihr Lieben,

ich lasse das jetzt einfach einmal unkommentiert stehen, aber Ihr werdet
sicher einmal mehr verstehen, warum ich so vehement für die Rechte der Kinder kämpfe und warum ich das Buch DAS ESELSKIND geschrieben habe, in dem das Obige auch ausführlich zu lesen ist.
Ich grüße Euch herzlich und danke Euch für Euer Verständnis und für Euren Einsatz zu Gunsten der Kinder!

Das Ganze möchte ich mit dem Lied Zeugnistag von Reinhard Mey abschließen, der auf eine wunderbare Weise seine Eltern beschrieben hat, Eltern wie ich sie gerne gehabt hätte, aber niemals hatte, was mich aber nicht traurig gemacht hat, sondern dazu veranlasst hat, meinerseits als Erwachsener anders zu handeln.


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