Tag der Typen – der amerikanische Peculiar People Day

Der 10. Januar ist einer jener Termine im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt, dessen Anlässe ein ziemlich breites thematisches Spektrum abdecken. Einer dieser Gründe zum Feiern findet sich mit dem US-amerikanischen Peculiar People Day (eher selten: National Peculiar People Day - dt. sinngemäß: Tag der Typen), dessen Geschichte mit den folgenden Zeilen etwas näher beleuchtet werden soll. Um was geht es dabei?

Wer hat den Peculiar People Day ins Leben gerufen?

Wie bei so vielen anderen kuriosen Feier- und Aktionstagen aus den Vereinigten Staaten gilt leider auch im Falle des Peculiar People Day, dass kaum etwas über seine Ursprünge bekannt zu sein scheint.

Zwar listet ein Großteil der gängigen Online-Kalender und Web-Kalender diesen Anlass für den heutigen 10. Januar, konkrete Angaben über einen möglichen Urheber oder das genaue Gründungsjahr erhält man bei diesen Quellen allerdings nicht.

Im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag findet sich dann tatsächlich aber die Domain peculiarppl.com, die auf ihrem Blog im Januar 2015 auf den heutigen kuriosen Feiertag verweist. Allerdings handelt es sich hierbei um einen Online-Shop für T-Shirts mit ausgefallenen Print-Motiven und Designs, dessen Betreiber sehr klar zum Ausdruck bringen, dass sie nicht hinter der Idee des heutigen Anlasses stecken. Rein zeitlich würde dies auch mit der Beobachtung der zeitlich frühsten Erwähnung auf dem Webportal holidayinsghts.com kollidieren, welches den Peculiar People Day schon seit 2006 kennt (siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten).

Wer sind überhaupt die Peculiar People?

Diese fehlenden Informationen über die möglichen Ursprünge des Peculiar People Day sind insofern aber erstaunlich, als diese Bezeichnung im Englischen für einen sehr konkreten Personenkreis bzw. eine feststehende Bezeichnung einer religiösen Gemeinschaft steht.

Konkret bezieht sich der Name im angelsächsischen Sprachraum auf eine christliche Sekte, die als Abspaltung von der methodistischen Lehre 1838 von dem Briten James Banyard in Rochford, Essex ins Leben gerufen wurde. Banyard leitete diese Bezeichnung von einer Bibelstelle ab, die sich sowohl im Alten und Neuen Testament der King James Bibel findet und im 5. Buch Mose (AT) bzw. erste Brief des Apostels Petrus (NT) findet. Beide Texte sprechen, so die Interpretation des Farmarbeiters Banyard, von den Peculiar People im Sinne eines Personenkreises von Auserwählten, also im theologischen Verständnis besonderen Menschen.

Diese Lesart findet sich dann auch als Eigenbezeichnung der protestantischen Quäker, die hierin eine besondere Auszeichnung ihrer Haltung sahen. Insofern besteht hier durchaus auch die Möglichkeit, dass der heutige kuriose Feiertag auch in diesen religiösen Gemeinschaften seinen Ursprung besitzt. So ganz klar ist die Sache allerdings nicht.

Für wesentlich wahrscheinlicher halte ich es allerdings, dass es sich hierbei um die Erfindung eines US-amerikanischen E-Card- bzw. Grußkarten-Anbieters handelt. In dieser Lesart wandelt sich die Zuschreibung auserwählt dann eher in Richtung extravagant, ausgefallen oder speziell.

Warum fällt der Tag der extravaganten Typen auf den 10. Januar?

Vor diesem Hintergrund bleibt daher leider auch unklar, worin die Wahl des Datums begründet ist. Denn warum sich die unbekannten Initiatoren ausgerechnet den heutigen 10. Januar als Termin ausgesucht haben, wird nicht näher erklärt.

Ob es hier eine wie auch immer geartete inhaltliche Verbindung zum ebenfalls heute in den USA gefeierten Tag der Zimmerpflanzen (engl. Houseplant Appreciation Day), dem Spar-Energiekosten-Tag (engl. National Cut Your Energy Costs Day), dem Tag der Zartbitterschokolade (engl. National Bittersweet Chocolate Day) oder dem Rettet-die-Adler-Tag (engl. Save the Eagles Day) bzw. dem in Deutschland begangenen Tag der Blockflöte gibt, konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag nicht herausfinden. Aber denkbar ist im Kontext der kuriosen Welttage ja eine ganze Menge. 😉

Es entbehrt aber nicht einer gewissen Ironie, dass der 10. Januar mit dem Todestag des großen David Bowie (1947 - 2016) zusammenfällt. Der Musiker dürfte auf jeden Fall in die Kategorie extravagant fallen. R.I.P.

Wie feiert man den Tag der Peculiar People?

Nun, für die oben genannte Option der Grußkarten-Industrie spricht im Prinzip auch, dass die bei den vorhandenen Berichten über den heutigen Anlass gemachten Aussagen, wesentlich den Spaß-Faktor in den Mittelpunkt stellen und den religiösen Aspekt gänzlich ausblenden. Wesentlich lassen sich dabei zwei Richtungen herausstellen, wie man den Peculiar People Day am besten feiert:

  1. Entweder feiert man die Leute aus seinem direkten Umfeld, denen man im Allgemeinen das Prädikat extravagant zuschreibt (z.B. kleine Marotten, besondere Hobbies und/oder Jobs, extravagante Kleidung usw.).
  2. Oder man zählt sich selbst zu diesem Personenkreis und lässt die Extravaganz im Alltag gebührend aufleben (siehe oben).

In diesem Sinne: Euch allen einen tollen Peculiar People Day. Egal ob in den USA, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. 🙂

Weitere Informationen zum Tag der Extravaganten


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