Filou ist eine Wiener Indie-Pop-Band, die in den kommenden Monaten ihr erstes „richtiges“ Album veröffentlichen wird. Ihre Musik konnte man bereits bei vielen Auftritten zwischen B72 und Alberner Hafen hören. Ich kann nicht ganz unvoreingenommen über Filou schreiben, schließlich spielt mein alter Freund Christoph dort den Bass. Und manchmal das Keyboard. Generell sind die vier Wiener Indie-Popper ziemlich multitalentiert und tauschen auf der Bühne immer wieder die Instrumente.
Die Texte stammen vom Sänger Lukas Meschik. Die Stimmung vieler Lieder ist melancholisch, aber immer auch mit einem kleinen Augenzwinkern. So ist das Schmunzeln in den Gesichtern der KonzertbesucherInnen nicht zu übersehen. Filou übt sich nicht in Zynismus und wirkt – inbesondere im Vergleich mit anderen Indie-Pop-Bands – erfreulich unprätentiös. Nur die in manchen Liedern enthaltenden Seitenhiebe auf innenpolitische Verhältnisse wirken auf mich etwas altvaterisch – aber ich mag auch Alfred Dorfer nicht. Ansonsten gefallen mir die durchdachten und auf einem hohen prosaischen Niveau befindlichen Texte – Lukas Meschik hat nicht umsonst bereits zwei Romane (Jetzt die Sirenen und Anleitung zum Fest) veröffentlicht.
Die schlagzeugerischen Ergüsse, Gitarren-Riffs und die Gesanges-Kunst von Filou adjektivisch zu beurteilen fällt mir nicht zuletzt aufgrund meines musikalischen Unvermögens schwer. Mir g’fallts jedenfalls. Und wer sich ein eigenes Urteil bilden will, findet einige Hörproben auf der Bandwebsite und auf Myspace.
Das neue Album – der Titel ist selbst vertrauten Kreisen noch unbekannt – wird voraussichtlich im Frühjahr 2011 bei Problembär Records erscheinen, wo bereits namhafte Bands wie Der Nino aus Wien und Mob unter Vertrag stehen.
Über den Autor: Andreas Novak ist Sozial- und Wirtschaftswissenschafter sowie Freier Lektor. Mehr zu seinem Angebot gibt es hier, außerdem twittert der Mann auch.
Dieser Text entstand im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „31 Tage – 31 Platten“. Mehr dazu gibt es an dieser Stelle.