Symbole aus der Pflanzenwelt: Balsam

Das Wort Balsam kommt von dem hebräischen Wort „basam“ und bedeutet soviel wie angenehm, wohltuend.Die Israeliten sind durch die Beziehungen von Salomo und der Königin von Saba in den Besitz von Wurzelschösslingen der Balsamstaude gekommen. „Darauf dankte sie dem Könige für die freundliche Aufnahme mit Worten und Geschenken. (…); auch soll sie ihm die ersten Pflanzen des Opobalsams, der jetzt noch in unserem Lande wächst, geschenkt haben“ , weiß Josephus Flavius zu berichten (vgl. 1 Kön 10, 10).Balsam war vor allem in der Medizin als Heilmittel beliebt; es wurde vorwiegend bei Verletzungen benutzt. Dies wird unter anderem in Jeremia deutlich, wenn er fragt: „Gibt es denn keinen Balsam in Gilead, ist dort kein Wunderarzt?“ (Jer 8, 22).Der Balsam war aber nicht nur Medizin, sondern wurde auch gerne als Parfüm benutzt. Da sein Geruch kräftig und herb ist, wurde er von den Männern der Antike besonders gerne gebraucht. Die milderen Düfte überließen sie der Frauenwelt.Die Gewinnung des Balsams führte in der Urkirche zu dem Vergleich mit dem Kreuzestod Jesu Christi. Der Balsam wird durch einen Einschnitt in das Holz, aus deren Öffnung er dann fließt, gewonnen. Dieser Vorgang wurde mit dem Durchbohren des Herzen Jesu, aus dem Wasser und Blut flossen verglichen. Der Balsam wurde so zu einem Symbol für die Sündenvergebung und Erlösung.So erhielt der Balsam den Einzug in die sakramentale Salbungen der Liturgie der Kirche. Er wird auch heute noch verwendet, indem er dem Chrisam beigemischt wird.Seuse greift also mit dem Balsam ein Symbol auf, daß unter den Gläubigen seiner Zeit bekannt war. Nur verwendet Seuse den Balsam nicht in seiner Bedeutung als Sündenvergebung und Erlösung. Ihm schwebt mehr die Bedeutung des Betörens vor Augen. Denn daß der Balsam aus der liturgischen Verwendung nicht gemeint ist, wird daran deutlich, daß er die ´ewige Weisheit` mit dem unvermischet balsam vergleicht. In der Liturgie, wie schon oben erwähnt, wird der Balsam nicht für sich alleine verwendet, sondern mit anderen Stoffen vermischt, welches Chrisam genannt wird. Er schreibt, daß die ´ewige Weisheit` wie „der unvermischet balsam ruchet“ (13, 28).Seuse möchte mit diesem Symbol beim Leser seiner Schriften erreichen, daß die ´ewige Weisheit` so verlockend ist, wie der Balsam duftet. Er greift hier auf die Vorstellungen aus dem Hohenlied zurück, in dem die Geliebte ihren Geliebten unter anderem auch mit dem Balsamduft herbeilockt. So zum Beispiel im 4. Kapitel des Hohenliedes: „Nordwind, erwache! Südwind, herbei! Durchweht meinen Garten, laßt strömen die Balsamdüfte! Mein Geliebter komme in seinen Garten und esse von den köstlichen Früchten“ (Hld 4, 16).

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