Südfrankreich im Herbst – eine Reise in das Languedoc-Roussillon

südfrankreich-im-herbstSüdfrankreich im Herbst ist definitiv eine Reise wert. Die heftigen Herbststürme lassen im Languedoc-Roussillon noch ein bisschen auf sich warten, die Touristenströme sind abgeebbt und machen einer trägen Geschäftigkeit (das ist kein Widerspruch) der Einheimischen Platz und die Blätter an den Weinstöcken beginnen, sich bunt einzufärben. Die Temperaturen sind angenehm. Mit einem leichten Jäckchen kann man, wenn etwas geschützt, auch die Tramontana aushalten (ein ordentlicher Nord-West-Wind aus den Pyrenäen, der den Himmel blank putzt) und mittags einen ersten Rosé zu sich nehmen. Auf dem Château le Bouïs, in Gruissan sitzt man dazu auf der Terrasse und genießt einen Blick bis zum Meer. Der La Cigale huldigt dabei dem zirpenden kleinen Getier und Madame reicht ein paar Häppchen  aus Gewürzbrot mit hausgemachtem Rillette.

Viele Domaines kann man mittlerweile sehr gut besichtigen und sich von den Winzern vor Ort alles erklären lassen, was man wissen will. Auf la Dourbie probiert man nicht nur die hervorragenden Pays d’Oc- Weine, sondern kann bei einer “Balade Gourmande” ein großes Picknick auf dem Anwesen erleben. Ob von Hand gelesen wird oder mit moderner Technik, scheint eine Glaubensfrage zu sein. Wer Interesse hat, selbst Hand anzulegen, der kann das auf dem Château L’Hospitalet in der Nähe von Narbonne tun. Dort lässt man sich anleiten, um den Wein richtig zu ernten. Abends schläft man dann in einem der herrlichen Zimmer, inmitten der Weinberge. Mit etwas Glück trifft man auf den ehemaligen Rugby-Spieler Gérard Bertrand, dem das Château gehört und der regelmäßig Jazzabende anbietet.

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Eine Neuentdeckung war für mich der Marselan, eine Kreuzung zwischen Cabernet Sauvignon und Grenache Noir. Grenache gehört zu den alten Rebsorten des Südens, die mich besonders begeistern, stehen sie doch so sinnbildlich für das Gute, die Essenz, die das Terroir hergibt. Sehr hitzebeständig, kräftig und ausdauernd sind die kleinen Beeren der Marselan. Sie bringen einen kleineren Ertrag, sind dabei sehr robust und unanfällig für Rebkrankheiten. Zusammen mit dem Cabernet- Sauvignon ergibt sich ein interessantes Zusammenspiel und ein perfekter Begleiter zu einem zartrosa gebratenen Lamm.

Südfrankreich im Herbst ist für einen Ausflug auf einen Étang bestens geeignet. Eine flotte kleine Bootsfahrt zu den Austernbänken von Bouzigues ist eine hübsche Beschäftigung für den Nachmittag, am besten verkostet man die guten Stücke gleich an Bord. Eine Empfehlung am Rande – zunächst wirklich pur probieren, ohne Zitrone und vor allem, ohne Essig!!! Ein Viognier oder Vermentino dazu – Gott kann es in Frankreich nicht besser gegangen sein.

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Wer ungewöhnlich übernachten möchte und interessiert ist, an einem herrlich versteckten Domaine, auf dem eine kleine Familie alles im Alleingang bewirtschaftet, dem sei Saint Jean de L’Arbousier in Castries empfohlen. Die Familie Viguier betreibt, das aus 1235 stammende Templer-Anwesen, nahezu allein. Außergewöhnlich bescheiden und sehr fleißig kümmern sich 6 Menschen nicht nur um Weinberge, sondern auch um die Pferde, mit denen regelmäßige Kutschen-Rennen stattfinden und um die 4 Baumhäuser, in denen man übernachten kann. Eine unerwartete Entdeckung war der “L’Attendu” (was eben auch der “Unerwartete” bedeutet) – ein sortenreiner Rotwein aus 100% Mourvèdre – meiner Lieblingsrebsorte aus dem Süden. Beim Probieren musste ich sofort an eine Schokoladen-Tarte oder einen gut gereiften Käse denken. Mit Aromen von Gewürzen, roten Früchten und ein bisschen Pfeffer unerwartet voll und reich und gut zum Aufheben geeignet. Ich befürchte nur, der wird es schwer haben bei mir…

Und zum guten Schluss braucht es noch etwas Süßes – ohne einen Besuch in einer Pâtisserie kann eine Reise nicht enden. Besonders Augen und Gaumen hat mir die kleine “La Biscuiterie” in Sète  erfreut. Eine riesige Auswahl an frischen Madeleines (unbedingt die mit Orangenblütenwasser probieren), kleinen Kräuter-Navettes und Makronen lassen die Entscheidung sehr schwer fallen. Natürlich gibt es auch hausgemachtes Karamell mit gesalzener Butter – wer wollte da widerstehen?!

Noch viele Geschichten wollen erzählt, viele Menschen vorgestellt und einige  viele Weine probiert werden. Bis dahin gibt es für alle Interessierten und Naschkatzen ein kleines, französisches Geschenk zu gewinnen.

Ich verlose ein “cadeau bien français” mit einer Probierflasche der ökozertifizierten Vignobles Gilles Louvet und dazu ein Päckchen des Karamells mit Fleur de Sel der “La Biscuiterie” in Sète.

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Bis zum 29.09. 2013, 18 Uhr gibt es dazu hier die Möglichkeit. Mitmachen kann jeder über 18 Jahre. Die Teilnahme ist auf Europa begrenzt.

Bonne chance!

Die Reise wurde vom Weinverband Inter Oc organisiert, zu der ich eingeladen war. Ich habe, abgesehen von Mahlzeiten, Wein und Unterbringung keine Vergütung dafür erhalten. Alle Beiträge spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung und meinen persönlichen Geschmack wider.


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