Studienfach Kinderkriegen

Die einen Ökonomen rechnen dir vor, wie verantwortungslos und egoistisch es sei, auf Kinder zu verzichten, weil ohne Kindernachschub der Generationenvertrag und im Endeffekt gar der soziale Friede gefährdet würden. Die anderen Ökonomen rechnen dir vor, dass sich Kinder überhaupt nicht rechnen, weder für dich persönlich noch für die Wirtschaft und dass sie deswegen die schlechteste Investition überhaupt seien. 

Radikale Umweltschützer weisen voller Zorn auf die Überbevölkerung hin, wenn du es wagst, nur schon laut übers Kinderhaben nachzudenken. “Unnötige Umweltbelastung!”, zetern sie, “purer Egoismus! Alleine schon die Windelberge, die jedes einzelne Kind produziert…”

Die eine Studie belegt dir, dass du eine bessere Mutter sein wirst, wenn du zuerst die Welt gesehen, Karriere gemacht, dein Haus fertig eingerichtet und mindestens vier verschiedene Partner gehabt hast. Fortpflanzung also frühestens mit 38. Die nächste Studie belegt dir, dass du am besten gleich an deinem 18. Geburtstag mit dem erstbesten ins Bett hüpfst, vier Kinder zeugst und dann irgendwann, wenn dein Jüngstes 14 ist, karrieremässig voll durchstartest. 

Mal verdonnern dich die Erziehungswissenschafter dazu, mindestens drei Kinder im Altersabstand von zehn Monaten zu haben, die du alle in deinen eigenen vier Wänden grossziehst und bis zum fünften Geburtstag voll stillst. Dann wieder darf es nicht mehr als eines sein, selbstverständlich voll und ganz in der Krippe aufgezogen, weil alles andere schädlich und verantwortungslos wäre.

Ohne die Wissenschaft als Ganzes verteufeln zu wollen, muss ich das jetzt einfach mal loswerden: Hört endlich damit auf, das Kinderkriegen als Studienfach – irgendwo, hoch oben in einem Elfenbeinturm, weitab vom Kinderzimmer – zu betreiben. Hört auf damit, nach dem einzig richtigen, garantiert schmerz- und fehlerfreien Weg zu suchen, denn diesen Weg gibt es nicht. Hört auf damit, Eltern und solche, die es (vielleicht) werden wollen, mit Thesen zu verunsichern, die dann doch nichts mit dem realen Leben zu tun haben. 

Und ihr, die ihr euch mit der Frage herumquält, ob ihr euch nun fortpflanzen sollt oder lieber doch nicht: Wenn ihr bereit seid, nicht nur den Spass und das Herzerwärmende, sondern auch Verantwortung und Konsequenzen für den Rest eures Lebens zu tragen, dann habt Kinder. Ihr werdet es ganz bestimmt nicht bereuen, auch wenn ihr euch vielleicht während der Darmgrippe-Saison zuweilen fragen werdet, warum ihr euch das antut. Wenn ihr dazu nicht bereit seid, dann lasst es lieber bleiben, denn Kinder sind nun mal keine Haustiere, die man zurückgeben kann, wenn man dann doch lieber die Weltumsegelung machen möchte, von der man immer geträumt hat.

Und um Gottes Willen, sucht nicht in irgend einem Blog nach der Antwort auf die für euer Leben absolut entscheidende Frage ob ihr eine Familie gründen sollt oder nicht. Vor allem nicht, wenn euch diese Bloggerin sagt, dass es im Leben nichts Besseres gibt, als mindestens drei Kinder zu haben. Glaubt mir, die Frau spinnt, denn sie sagt dies an einem Tag, an dem sie ihre von Darmgrippe geplagte Familie am liebsten zur Kur auf den Mond schicken würde.

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