Stromlobby will Elektrogeräte in der EU fernsteuern

entsoe-e

Der Verband der euro­päischen Übertragungsnetzbetreiber (Entso-E) plant, Kühlschränke, Gefriertruhen, Waschmaschinen, Wärmepumpen und Warmwasserheizungen und andere Elektrogeräte in Europa fernzusteuern. Das Argument: Versorgungssicherheit bei schwankenden Stromkapazitäten. Hört sich an wie George Orwell – ist es auch. Bereits im Januar wurde ein entsprechender Vorschlag auf EU-Ebene eingebracht.

Aufgrund ihrer „großen Zahl“ könnten Haushaltsgeräte einen „signifikanten Beitrag“ zur Versorgungssicherheit in Europa beitragen, heißt es in einem Papier der Entso-E, das den Stuttgarter Nachrichten vorliegt. In Europa gebe es zum Beispiel 200 Millionen Kühlschränke und eine ähnliche Zahl Waschmaschinen. Das eigne sich gut als “Abschaltreserve für den Notfall”. Von dem Vorschlag seien “zunächst nur Neugeräte” betroffen, da besondere Steuergeräte eingebaut werden müssen. Das aber flächendeckend: Die euro­päischen Übertragungsnetzbetreiber wollen, dass die Ausrüstung neuer Haushaltsgeräte mit der An-Aus-Elektronik „zwingend“ vereinbart werden soll, um ferngesteuerte Abschaltung zu erlauben.

Zwangsabschaltung von Haushaltsgeräten per Fernsteuerung, natürlich “nur im Notfall”? Nein, heute ist nicht der 1. April, dieses Projekt ist ernst gemeint! Offensichtlich gibt es inzwischen keinen Big-Brother-Vorschlag mehr, der zu dreist ist, um nicht trotzdem vorgebracht zu werden. Auch wenn man inzwischen kaum noch weiss, wogegen man zuerst protestieren soll: Behalten Sie dieses Thema im Auge und überlegen Sie genau, wann Sie sich welche Elektrogeräte neu anschaffen.


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