„Ausgerechnet Die Welt, ausgerechnet Günther Oettinger: Das Springer-Blatt, das sich in der Vergangenheit oft gegen den Atomausstieg positionierte, berichtete am Montag vorab über den Abschlußbericht zu den EU-weiten »Streßtests« zur Sicherheit von Atomkraftwerken (AKW), den Energiekommissar Oettinger – eigentlich ein Mann der Kernkraft – am Mittwoch vorstellen will.
Die Überprüfung der 134 Atomreaktoren in 14 EU-Staaten war nach dem Beginn des Atomunfalls in Fukushima im März 2011 angeordnet worden. Die Ergebnisse sind der Welt zufolge verheerend. Es seien »Hunderte technische Verbesserungsmaßnahmen« als notwendig benannt worden. »Praktisch alle Anlagen« müßten sicherheitstechnisch nachgerüstet werden – die Kosten dafür beliefen sich auf bis zu 25 Milliarden Euro.
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Ganz anders bewerteten Umweltverbände sowie Politiker von Grünen und Linken den Bericht aus Brüssel. »Der Streßtest hat schon nach einer oberflächlichen und wenig kritischen Analyse deutliche Sicherheitsdefizite in Europas Atomkraftwerken sichtbar gemacht«, sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger. Die Summe von bis zu 25 Milliarden Euro, die zu deren Beseitigung notwendig wäre, zeige, daß es auch ökonomisch unsinnig sei, Atomkraftwerke am Netz zu lassen. Statt dessen müsse der schnelle Atomausstieg wieder das Hauptziel der Energiewende werden.“
Quelle und gesamter Bericht: http://www.jungewelt.de/2012/10-02/040.php