Posted on March 15, 2014
Es gibt Tage, da lasse ich alles stehen und liegen und gehe einfach dorthin wo mich die Augen hinführen. Einfach so, ohne Ziel, ohne Zeitdruck und ohne nur einen Gedanken daran zu verlieren wie sinnlos es eigentlich ist einfach loszumarschieren nur weil Erinnerungen im Kopf wie eine ganze Reihe von Dampfhammer gegen die Schädeldecke donnern. Die Erinnerungen an Tage aus einem alten, längst vergilbten Tagebuch, das ich immer bei mir tragen werde.
Auch wenn es hunderte, kluge Sprüche gibt, die besagen, man sollte die Vergangenheit ruhen lassen und nur in die Zukunft blicken, behaupte ich, wer stur nach vorne geht ohne sich manchmal umzudrehen, der wird eines Tages vom einem alten Hund schmerzhaft in den Arsch gebissen.
Der Tag wurde zu Nacht, ich befand mich plötzlich inmitten von alten Vierteln, die früher mein Zuhause waren und die Worte fingen an sich zu Reimen zu bilden.
Dächer werden langsam schwarz, Wolken rasen immer schneller
Schwere Luft verstopft die Lunge, riecht wie Schimmel in dem Keller
In der Stadt der toten Seelen suche ich nach deinem Licht
Klopfe an die alten Tore, doch sie bleiben ewig dicht
Viele Jahre ist es her, doch ich spür’s als wären Stunden
Zwischen Gräbern meiner Träume, drehe ich makabere Runden
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Weißt du noch, unsere Kneipe mit viel Holz an der Wand
Süße Träume bei Glas Whisky, Kinder, Haus, Nacht auf’m Strand
Vielleicht waren wir zu jung, unsere Leben viel zu krumm
Vielleicht warst du zu naiv und ich einfach nur zu dumm
Alte Pinte ist längst zu, nicht ein Traum wurde wahr
Meine Augen plötzlich matt, nur die Tränen kristallklar
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Warum will ich nicht vergessen, einfach so, zack und weg
Warum wühle ich seit Jahren in dem gleichen, alten Dreck
Stumpfe Scherben alter Tage werden nie zu einem Glas
Über große Versprechungen wächst schon längst hohes Gras
Grau beginnt der neue Tag, Regen peitscht mein Gesicht
Dunkle Schatten werden blasser, ganz verschwinden werden sie nicht.
Category: Leben, Menschen Tags: Liebe, Menschen, Sehnsucht