Steven Spielberg, 1985: „Die Farbe Lila“

Steven Spielberg ist heutzutage ein Regisseur, der immer abwechselnd einen unterhaltsamen Blockbuster, dann wieder ein Drama mit Oscar-Potential abliefert. In 1985 inszenierte er mit Die Farbe Lila – dieses Mal ganz ohne Komponist John Williams – ein Drama, das ihm sogleich 11 Academy Awards-Nominierungen einbrachte. Tragischerweise konnte der Film keinen einzigen Oscar gewinnen. Einzig die Golden Globes ehrten Whoppi Goldberg als beste Hauptdarstellerin.

Neben Goldberg spielen Danny Glover und Oprah Winfrey in der Romanverfilmung nach Alice Walker, die für ihre Vorlage mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet wurde. Der Film erzählt die Geschichte der Afroamerikanerin Celie Harris (Goldberg). Durch ihre Augen erleben wir die Probleme, denen sich afroamerikanische Frauen im frühen 20. Jahrhundert in den USA stellen mussten.

Celie lässt häusliche Gewalt, Inzest, Pädophilie, Armut, Rassismus, Sexismus und noch viel mehr über sich ergehen – oder muss es über sich ergehen lassen. Aber durch starke Frauen an ihrer Seite, gewinnt sie immer mehr ein gesundes Selbstbewusstsein und lernt sich nicht alles gefallen zu lassen.

Steven Spielberg, 1985: „Die Farbe Lila“

Die Farbe Lila

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Celie (Whoopi Goldberg) hat gelernt sich zu verstecken

Diese Story hält ein gesundes Maß an Epik bereit. Es ist diese lange Zeitspanne, die wir Celie begleiten, die uns wie ein ganzes Leben erscheint. Die 154 Minuten Laufzeit wirken trotz dieser Länge nie ermüdend – ganz im Gegenteil, die Reise von Celie und ihren Freundinnen ist geradezu kurzweilig mit anzusehen.

Wir begleiten sie vom jungen Mädchen bis ins hohe Alter, sehen wie sie unfassbar viel verliert und nur in den seltensten Fällen eine freudig-positive Erfahrung macht. Mit all ihrem Leid, dass Darstellerin Whoppi Goldberg uns in jeder Minuten spüren lässt, schleppen wir ihre aufgeladene Last ebenso mit uns herum. Und sie wird von Minute zu Minute immer schwerer.

Das Schauspiel ist allerdings oftmals over-the-top, womit man sich abfinden muss, um wirklich in die Geschichte hineingezogen zu werden. Gerade zu Beginn des Films wirkt das Spiel aller Beteiligten sehr expressiv. Aber genau diese Art führt dann am Ende wiederum zu den Tränen, die wir bereit sein sollten für Celie zu verlieren.

Steven Spielberg, 1985: „Die Farbe Lila“

Die Farbe Lila

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Wie man hier mit afroamerikanischen Frauen umgeht. Umzingeln und niederschlagen.

Die Farbe Lila lebt vor allem durch seine hervorragenden Darsteller und Darstellerinnen. Danny Glover spielt sich als Arschloch durch die Zeiten, wird von Spielberg am Ende aber wieder rehabilitiert. Am Ende gibt es keine bösen Menschen, sondern nur böse Zeiten, die überstanden werden müssen. Hier verschafft man sich entweder Macht und übt diese aus oder man muss sich als Opfer fügen und unter Privilegien von anderen leiden.

Es ist der erste große Kinoauftritt für Whoppi Goldberg gewesen, in dem sie es schafft, uns eine Figur zu geben, die unfassbar harte Dinge über sich ergehen lassen muss und am Ende trotzdem Heilung findet.


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