Stargeiger spielt in U-Bahn - unerkannt!

Eine kleine aber sehr beeindruckende Geschichte, wie sie sich tagtäglich so abspielen kann. An einem nasskalten Januarmorgen stellte sich ein Strassenmusiker in eine U-Bahn-Station ... 

Stargeiger spielt in U-Bahn - unerkannt!

Einer der besten Geigenspieler der Welt. Joshua Bell

Der vermeintliche "Strassenmusiker" spielte während ca. 45 Minuten sechs Stücke von Johann Sebastian Bach. Es herrschte starker morgendlicher Berufsverkehr in der U-Bahn-Station – mindestens 1`100 Menschen hasteten während dieser Zeit am Musiker vorbei.
Nach etwa drei Minuten realisierte der erste Passant - ein Mann mittleren Alters, den Musiker. Der Passant blieb sogar kurz stehen, um dem Musiker zu lauschen, eilte jedoch bald wieder hektisch weiter. Eine weitere Minute später erhielt der Musiker den ersten Dollar - ein Frau warf das Geld im Vorbeigehen in die Mütze vor dem Geigenspieler. 
Die grösste Aufmerksamkeit schenkte dem Musiker ein dreijähriger Junge. Doch als der Kleine stehenbleiben wollte, um der Musik zu lauschen, wurde er von seiner Mutter weitergezerrt - "komm, wir haben für so einen Quatsch jetzt erstmal keine Zeit!" So erging es auch anderen Kindern verschiedenen Alters, die jedoch allesamt von ihren Eltern zur Eile angetrieben wurden.
Mehr als Tausend Menschen kamen in den 45 Minuten, während denen der Musiker spielte, vorbei - ganze sechs blieben stehen und lauschten dem Geigenspiel. Von etwa 20 Passanten erhielt der Musiker Geld als Dankeschön, die meisten von ihnen warfen es ihm im Vorbeihasten in die Mütze - gesamt 32 Dollar hatten sich angesammelt.
Als das Geigenspiel vorbei war und wieder "Ruhe" eingekehrte - bemerkte das niemand. Kein Applaus. Kein Hauch von Anerkennung.
Was niemand ahnte: Bei dem Musiker handelte es sich um den Star-Geiger Joshua Bell, einer der besten Geigenspieler der Welt! Gerade hatte er in der U-Bahn-Station mit Bachs Kompositionen eines der schwierigsten Stücke, das je geschrieben wurde gespielt – das alles auf einer Geige im Wert von 3,5 Millionen Dollar!

Die Ironie an der Geschichte: Noch zwei Tage zuvor hatte Joshua Bell ein ausverkauftes Konzert in Boston gegeben – Eintrittspreis durchschnittlich 100 Dollar!
Diese Geschichte ist wahr. Joshua Bell spielte tatsächlich inkognito in der U-Bahn Station. Geplant wurde diese Aktion von der Washington Post und war vor vier Jahren Teil eines sozialen Experiments über Wahrnehmung, Empfinden, Geschmack – Massgeblich ging es um das soziale Einordnen der Prioritäten.
Getestet werden sollte, wie Menschen Dinge wahrnehmen, für die sie "jetzt erstmal keine Zeit" haben. Bedingungen für das Experiment waren u.a. ein öffentlicher stark frequentierter Ort während einer hektischen Phase (Rush hour). Können Menschen dann dennoch Schönheit wahrnehmen? Hören sie die hohe Qualität raus? Erkennen sie das Talent in diesem unerwarteten Zusammenhang? Oder laufen sie an ihren "Chancen" vorbei.
Wenn wir nicht mal einen Moment, einen Augenblick innehalten können um einem der besten Musiker der Welt zuzuhören – uns nicht einen Augenblick Zeit nehmen können, diese wundervollen Melodien zu erkennen - dann stellt sich die Frage, welche Schönheiten und wundervollen Dinge in unserem Leben übersehen wir noch - und jammern dann, weil immer "die anderen" schönes und spannendes erleben?

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