Stacheldraht und Schießbefehl

Es war einmal ein kleines Land. Es hatte, sagen wir mal, durchschnittlich 17 Millionen Einwohner. Und weil es sich die Errungenschaften des Sozialismus nicht vom kapitalistischen Westen klauen lassen wollte, baute es in Berlin eine Mauer und an der ganzen Westgrenze hohe Zäune.

Dieses kleine Land hieß DDR. Die Mauer und die Zäune haben nicht gereicht, also wurde im Zweifelsfall auch auf Menschen geschossen, wenn die versuchten das Land zu verlassen. Doch auch das half am Ende nicht und deshalb heißt die DDR jetzt „Neue Bundesländer“ und gehört zur Bundesrepublik Deutschland.

Und doch: Vor allem Osteuropäer, aber durchaus auch Politiker in den westlichen Ländern der Europäischen Union sind inzwischen überzeugt: Von der DDR lernen heißt siegen lernen.

Das Spiel geht nur umgekehrt: Jeder soll raus, aber am besten keiner rein dürfen ins gelobte Land des kapitalistischen Sieges. Vor allem nicht Immigranten und Flüchtlinge aus dem Osten und Süden, die den EU-Bürgern womöglich die Wurst vom Brot klauen.

Ungarn hat den Stacheldrahtzaun schon fertig. Und Bulgarien hat gestern den ersten Flüchtling der vor Taliban und US-Bomben aus Afghanistan geflüchtet war, an seiner Grenze zur Türkei gestoppt – die Kugel eines Grenzsoldaten des EU-Landes Bulgarien tötete den Menschen, der Sicherheit in unserem Europa suchen wollte.

Zu Zeiten der DDR hat ARD-Korrespondent Lothar Löwe einmal im Fernsehen gesagt: „An der Grenze wird auf Menschen geschossen wie auf Hasen.“

Und nun soll uns mal jemand erzählen, die Geschichte würde sich nicht wiederholen…


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