Sport besiegt Dickmacher-Gene

REEDLEY, CA - OCTOBER 21:  Seventeen year-old Marissa Hamilton smiles before doing a one mile run at Wellspring Academy October 21, 2009 in Reedley, California. Struggling with her weight, seventeen year-old Marissa Hamilton enrolled at the Wellspring Academy, a special school that helps teens and college level students lose weight along with academic courses. When Marissa first started her semester at Wellspring she weighed in at 340 pounds and has since dropped over 40 pounds of weight in the first two months of the program. According to the Centers for Disease Control and Prevention, 16 percent of children in the US ages 6-19 years are overweight or obese, three times the amount since 1980.  (Photo by Justin Sullivan/Getty Images) 

Endlich steht es schwarz auf weiß. Durch Sport kann 40 Prozent des genetischen Einflusses auf das Körpergewicht wettgemacht werden. Die Ergebnisse, die britische Forscher jüngst im Fachjournal „PLoS Medicine“ veröffentlicht haben, entsprechen damit ziemlich genau meinen persönlichen Erfahrungen als Personal Trainerin. Trotz Veranlagung zu Übergewicht kann durch gezielten Sport nämlich IMMER eine Verbesserung der körperlichen Situation erreicht werden.

„Vielzuleger“ hatten höchste Überlebenschancen

Für Fettpolster und Leibesfülle wird oft die Veranlagung verantwortlich gemacht. Dabei ist prinzipiell jeder Körper dazu „veranlagt“, Fett anzusetzten. Sie wissen schon, die Evolution und so, es war in den vergangenen Jahrtausenden eben lebensnotwendig, sich so über Hungerzeiten hinwegzuretten.

Früher hatten die „Vielzuleger“ die höchsten Überlebenschancen. Früher, da war allerdings auch der Alltag mit sehr harter körperlicher Arbeit verbunden, und damit wurde die Tendenz des Körpers zum Zulegen sehr gut im Zaum gehalten. Es fand eine optimale Anpassung an die Lebensumstände satt, die auf einem gewissen Gleichgewicht zwischen körperlicher Betätigung und Nahrungsangebot aufgebaut war.

Körperliche Arbeit als Regulationsmechanismus

Heute fehlt uns aber der Faktor „harte körperliche Arbeit“ im Leben. Und daher fällt der natürliche Regulationsmechanismus weg, der früher den Körper vor ungesundem Übergewicht geschützt hat. Würden wir der Evolution noch ein paar Tausend Jahre Zeit geben, würde sich unser Stoffwechsel zweifelsohne an die neuen bewegungsarmen Lebensumstände anpassen. Aber soviel Zeit haben wir in einem Menschenleben ja im Normalfall nicht.

Deshalb ist es doch viel einfacher, wenn wir dem Körper wieder ein wenig von der „Arbeit“ zurückgeben, auf die er für eine optimale Gesundheit angewiesen ist. Heute nennen wir das Sport – und der ist sogar keine Arbeit mehr, sondern je nach sportlicher Vorliebe mit einem hohen Spaß- und Funfaktor verbunden.

Sport zahlt sich aus

Und dass der Körper darauf tatsächlich sehr dankbar reagiert, belegen die aktuellen Studienergebnisse. Dabei wurden die genetischen Daten von 20.000 Freiwilligen im Alter zwischen 39 und 79 Jahren ausgewertet.

Jeder genetische Risikofaktor, der mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht in Verbindung gebracht wird, erhöht das Körpergewicht einer Person von 1,70 Meter Körpergröße um durchschnittlich 445 Gramm. Pflegt man einen inaktiven Lebensstil, ist jeder Risikofaktor mit einer Gewichtszunahme von 592 Gramm assoziiert. Betreibt man hingegen Sport, wird die Gewichtszunahme auf 379 Gramm reduziert. Ein bewegungsreicher Lebensstil kann daher die genetische Prädisposition für Übergewicht um 40 Prozent senken.

Sport wirkt also. Man muss ihn einfach nur machen.

Link:
Originalstudie (Englisch)


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