Spiegel Online, Sascha Lobo und die Brutalo-Werbung

Spiegel Online, Sascha Lobo und die Brutalo-WerbungSich auf den Internetseiten von Spiegel Online über was auch immer zu informieren, ist nicht wirklich einfach.

Die Seite ist mit aufpoppender und dudelnder Werbung gepflastert, und kaum haben Sie es geschafft, einen Teaser mittig auf den Bildschirm zu bekommen und wollen drauf klicken, da springt er schon wieder nach oben oder unten weg, weil es wieder eins der Werbenetzwerke geschafft hat, noch ein weiteres Werbevideo zwischen die Anreißer zu quetschen.

Es braucht schon Minuten, bis sich nichts mehr von alleine auf dem Bildschirm bewegt, und die Wartezeit wird meist auch noch mit akustischem Werbemüll hinterlegt.

Dann kommt der schnelle Griff zum Lautstärkeregler, um sich nach der Optik und der Haptik nicht auch noch die Akustik zuzumüllen. Man möchte ja noch hören, wenn das Telefon oder die Türglocke klingeln oder andere Menschen im Raum etwas sagen.

Ein Gegenmodell zum Elektro-Auto

Der aktuellste Anti-Hit beim Spiegel ist aber eindeutig Irokese Sascha Lobo mit seinem sogenannten Debatten-Podcast, bei dem die Informationen auf einem originär visuellen Medium nur noch als Sound-Dateien angeboten werden – ein NoGo für alle Menschen, die ihre Ohren noch für wichtige Signale aus ihrer Umgebung brauchen.

Der aktuelle Podcast (Petro in Venezuela) ist immerhin fast eine Stunde lang, und wer ihn in der Hoffnung auf wirklich reine Information oder Kommentare anklickt, bekommt stattdessen erstmal Werbung für eine Versicherung und ihre Angebote in die Ohren geblasen. Und wenn man dann endlich die Stimme des Vortragenden hört, erinnert das vom Sprech-Stil her eher an eine Predigt in irgendeiner Kirche als an sachliche Information aus der Welt der IT.

Im Grunde ist das das genaue Gegenmodell zu den modernen Elektro-Autos, denn bei denen ist das Problem ja, dass sie keinen Sound machen und deshalb von anderen Verkehrsteilnehmern nicht bemerkt werden – bis es knallt!

Lobo ist loco

Um nicht missverstanden zu werden: Ich mag Sascha Lobo und seine Kenntnisse und Fähigkeiten durchaus – aber dieses neue Format hat mir seine Gedanken völlig entfremdet, weil ich einfach nicht die Zeit habe, mich für seine durchaus wertgeschätzten Gedanken eine ganze Stunde lang dem pastoralen Sound – gemischt mit Versicherungswerbung – hinzugeben.

Bei einem lesbaren Artikel kann ich für mich weniger interessante Stellen „überfliegen“ und gezielt zu den Teilen einer Veröffentlichung gehen, die mich wirklich interessieren.

Bei den Lobo-Podcasts hat man da keine Chance, und deshalb hat der Journalist zurzeit auch leider keine Chance mehr, mir seine Gedanken vorzustellen – dafür habe ich weder die Zeit noch das Interesse. Bleibt zu hoffen, dass das kontraproduktive Format bald wieder von den Spiegel-Online-Seiten verschwindet – am besten auf Nimmerwiedersehen!

Screenshot: Spiegel Online

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