Spicy Chicken Soup

|| Was Brathähnchen mit Karel Gott zu tun haben & 3 gute Gründe für diese Suppe ||

Spicy Chicken Soup

Auf das heutige Rezept habe ich mich nun schon wochenlang vorgefreut. Entdeckt habe ich es in der Weihnachtsausgabe-Ausgabe der Deli. Die Deli habe ich seit meinem Geburtstag im Abo – dank meiner lieben Freunde, die mir genau das Richtige geschenkt haben. So Freunde kannste brauchen – und da kannste mal gar nicht meckern. Die Zeitschrift ist super. Ich liebe die Rezepte und auch den Look des Magazins. Alles ist schön bunt und echt funky gemacht – man bekommt Lust aufs Nachkochen und Hunger. Großen, sehr, sehr großen Hunger.

Und bei diesem Rezept lief mir sofort das Wasser im Munde zusammen und der Magen knurrte wie der eines großen, eines sehr, sehr großen, behaarten Tieres im Zoo – alternativ auch in freier Wildbahn, das überlasse ich ganz eurer Phantasie. Kein Wunder, dass der Magen knurrte, denn es handelt sich um eine Suppe. Eine asiatische Suppe. Eine scharfe asiatische Suppe. Eine scharfe asiatische Nudel-Suppe. Eine… jaja, schon gut. Aber jetzt kommt wirklich das Allerallerbeste an der ganzen Suppen-Sache: eine Suppe mit Brathähnchen! Katsching, babedabämmm, Punkt, Satz, Sieg für diese heiße Hühnersuppe!

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Brathähnchen… wenn ich das Wort irgendwo lese oder – noch besser – so ein köstliches, knuspriges, wunderschön gebräuntes und edler als Klavierlack glänzendes Vögelchen sehe, empfinde ich absolute Glücksgefühle. Ich gehe davon aus, dass ich auch einen verklärten Blick bekomme (man könnte ihn wohl auch als umnachtet oder „Ist jemand zuhause?“-Blick beschreiben). Dieser hochintelligente, verzückte Gesichtsausdruck erklärt sich damit, dass ich mit Brathähnchen wunderbare Kindheitserinnerungen verbinde.

Bei Brathähnchen denke ich an Sonntage, an Heidi und Karel Gott. Klingt das für euch irgendwie durchgeknallt? Verstehe ich jetzt gar nicht. Für mich ist das völlig logisch. Und erklären kann ich es auch: Als meine Schwester und ich klein waren, mussten wir sonntags immer mit den Eltern in die Kirche gehen. Ja, mussten. Und nicht durften. So richtig gerne machte das wohl niemand aus der Familie. Und um zu vermeiden, mit zwei übellaunigen, motzenden und zeternden Töchtern in der Kirche aufzulaufen, hat man sich einen Trick überlegt.

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Wir wurden in die Kirche gelockt mit Brathähnchen. Gut, das Hähnchen gab es jetzt nicht IN der Kirche. Das würde nun doch zu weit gehen. Aber NACH der Kirche. Und was soll ich sagen: Wir liebten diese Sonntage mit dem Kirchbesuch und dem anschließenden Frittenbudenbesuch. Selbstverständlich ging es immer zur Stammfrittenbude. Dann bekamen zwei lammfromme kleine Mädels ihr halbes Hähnchen und eine große Portion heiße Pommes auf den Teller. Ich habe mit dazu immer Ketchup mit Mayo gemischt – früh ließ sich der Gourmet bei dieser Tochter erkennen, nicht wahr?

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Nach glückseliger Brathähchen-Spachtelei durften wir dann für eine halbe Stunde ab vor den Fernseher. Ich denke, dass auch dies ein Trick war. Denn danach stand der Sonntagsspaziergang an. Nicht ganz so beliebt wie das sonntägliche Hähnchen essen. Also durfte vor dem Spazierengehen noch etwas im Fernsehen geschaut werden. Und das war entweder die über alles geliebte Heidi oder die dicke, glückliche Biene mit ihrem nicht ganz so schlauen, dafür aber sehr liebenswerten Freund. Und von eben dieser Bienen-Serie ist mir besonders die Titelmelodie in Erinnerung geblieben. Noch jetzt könnte ich also, wenn ich ein Brathähnchen sehe, aus dem Stand schmettern: „Und diese Biene, die ich meine, nennt sich Maja. Kleine, dicke, fette Kleine, freche, schlaue Biene Maja! Maaaaajaaaaaa!“

Na, macht das nun Sinn? Seht ihr, das tut es. Und wenn ihr nun auch Lust habt auf Bienen, äääh, nein, wo war ich??! Auf Hähnchen!! Wenn ja, dann zieht euch diese Hammer-Suppe rein. Die ist wirklich eine Geschmacksoffenbarung. So eine wunderbare klare Suppe, die schön heiß ist, die säuerlich-aromatisch schmeckt und richtig schön scharf ist, ist im Winter genau das Richtige.

Schnell geht sie im Grunde auch, bzw. was der eigentliche Pluspunkt an dieser Spicy Chicken Soup ist: Ihr müsst kaum etwas tun. Man schmeißt das ganze Gemüse in die Brühe und lässt es köcheln. Das Hähnchen müsst ihr ja auch nicht selbst zubereiten, sondern holt es natürlich fertig gegrillt vom Brathähnchenlieferanten eures Vertrauens. Meiner Meinung nach ist das ein ideales Feierabendgericht für unter der Woche. So haben wir es auch gemacht. Eventuelle Reste kann man dann am nächsten Tag mit zur Arbeit nehmen. Dann ist die Suppe sogar noch einen Ticken schärfer.

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Geschmacklich knallt sie Suppe aufgrund der tollen asiatischen Zutaten wie Ingwer und Fischsauce. Chili sorgt für feurige Schärfe. Das Hähnchen schmeckt zart und delikat mit der toll gebräunten Haut. Und frischer Koriander sorgt für die geliebt, grüne Asia-Note. Und als ob das nicht reicht, sage ich euch, was für mich das Überraschendste war: die Röstzwiebeln. Die passen so unverschämt gut zu diesem Gericht und fügen etwas wirklich Unerwartetes, aber absolut Harmonisches hinzu. Aufregend und einfach gut.

Na, habe ich euch überzeugt? Dann würde ich vorschlagen, ihr notiert euch gleich die Einkaufsliste von unten, morgen abend geht ihr schnell die wirklich überschaubaren Zutaten besorgen. Und wenn ihr nach Hause kommt, sucht ihr euch auf Youtube den Dicken-Bienen-Song von diesem tschechischen Schlagergott, dreht das Ganze richtig laut auf, gröhlt selbstverständlich jede Textzeile mit und legt los mit Schnibbeln und Köcheln in der Küche. Ich wünsche euch viel Spaß!

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Zutaten für 4 Personen

3 cm Ingwer
4 Stiele Zitronengras
1 scharfe, rote Chili
2 große Tomaten, geviertelt
1 Knoblauchzehe, angedrückt
2 Schalotten, in feinen Ringen
1,6 L Geflügelbrühe
2,5 EL brauner Zucker
4 EL Fischsauce
1/2 großes Brathähnchen (bei viel Hunger lieber ein ganzes Hähnchen)
frischer Koriander
1 Limette
250 g Chinesische Quick Cooking Noodles
Salz
Röstzwiebeln

Zubereitung

  • Den Ingwer in Scheiben schneiden, die Zitronengrasstiele mit der stumpfen Seite des Messers flachklopfen, die Chili mit einem Messer längs einritzen. Ingwer, Zitronengras, Chili, Schalottenringe, Tomatenviertel und die Knoblauchzehe in einem großen Topf mit der Geflügelbrühe aufkochen.Mit Zucker und Fischsauce würzen und 30 Minuten bei mittlerer Hitze kochen.
  • Etwa 10 Minuten vor Ende der Kochzeit das Fleisch von den Knochen lösen und in Streifen schneiden, den Koriander mit den Stielen grob hacken, die Limette in Stücke schneiden und die Nudeln nach Packungsanweisung garen.
  • Die Nudeln abgießen und auf Schalen verteilen. Das Fleisch ebenfalls verteilen.
  • Die Suppe durch ein Sieb in einen zweiten Topf gießen. Tomatenstücke zurück in die Suppe geben. Limettenstücke leicht in die Suppe auspressen und mit in die Suppe geben. Die Suppe mit Salz abschmecken und nochmals kurz aufkochen. Die Suppe mit den Tomaten- und Limettenstücken auf die Schalen verteilen. Mit Röstzwiebeln und Koriandergrün bestreut servieren.

Das Originalrezept aus der Deli habe ich minimal nach meinem Geschmack abgewandelt.

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Diese Suppe macht die Nase frei, den Bauch warm und die Serviette schmutzig (weil das ja wieder nicht ganz so einfach zu essen ist mit flutschigen, dünnen Nudeln in klarer Brühe). Ich finde: 3 gute Gründe, sich ranzumachen an die Spicy Chicken Soup. Vielleicht habt ihr ja auch Brathähnchen-Erlebnisse oder Kindheitserinnerungen? Ich bin gespannt. Berichtet doch mal!

Ich wünsche euch eine wunderbare Woche ♥ Eure große, dicke, freche Katja


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