Muttis Sauerkrautauflauf

|| Von zu viel Au und von Rezepten, die wie früher schmecken ||

Muttis Sauerkrautauflauf

Eigentlich wollte ich mit einem ganz anderen Eröffnungssatz anfangen. Ach was Satz, Satz, paaaah – Eröffnungsfeuerwerk! Das ist mir jetzt aber irgendwie nicht über die Finger gekommen (im Sinne von über die Lippen, aber ich tippe ja und rede nicht dabei, laut, das wärs noch!). Stattdessen denke ich gerade, was Sauerkrautauflauf doch für ein komisches Wort ist. Es tippt sich nicht gut. Zu viele „AUs“ und auch zu viele „Fs“ im Verhältnis. Irgendwie hochgradig irritierend. Daraus könnte man bestimmt ein neues „Fischers Fritze“-Ding machen.

Es hilft aber nix. Jetzt hab ich ihn gekocht und verspeist und fotografiert (also andersrum), jetzt wird er auch verbloggt. Da muss ich jetzt halt durch und eben so 10 bis fuffzisch mal Sauerkrautauflauf hintereinander weg tippen. Das mache ich aber doch gerne. Denn: Dieser Sauerkrautlaufauf Sauerkrautauflauf ist seit jeher eines meiner Lieblingsgerichte von meiner Mama. Oh was hab ich mich früher immer gefreut, wenn es den zuhause gab!

Muttis Sauerkrautauflauf

Muttis Sauerkrautauflauf

Und nun so mit eigenem Blog und so, da stand fest: Ich werde auch das ein oder andere Lieblingsgericht von Mutti verbloggen. Spannend ist ja dann immer, ob man es genauso hinbekommt. Sprich: Schmeckt es wie zuhause? Ganz wichtig. Würde es das nicht tun, dann ist es nicht dasgleiche.

Also habe ich mir von meiner Mutter das Rezept geben lassen. Es war ein wenig ungenau, also es fehlte die ein oder andere Mengenangabe. Ich wusste genau, dass das bedeutet „Ach, das tuste einfach nach Gefühl rein!“ Genau so ist es auch. Eine gute Hausfrau hat das im Gefühl. Kennt ihr? Der Loriot-Liebhaber lacht an dieser Stelle. Der meiner Meinung nach nicht existierende Nicht-Loriot-Liebhaber hat jetzt die Chance, mitzulachen. Bitteschön: Loriot – Das Frühstücksei. Ein grandioser Sketch. Loriot kann es einfach.

Muttis Sauerkrautauflauf

Muttis Sauerkrautauflauf

Aber kommen wir zurück zum Sauerkrautaufaulf Sauerkrautauflauf. Natürlich hatte ich auch im Gefühl, wie viel Ketchup ich ans Kraut und an die Eiersahne mache. Für alle, die sich aufs Gefühl nicht verlassen wollen, habe ich die Menge aber in Esslöffeln notiert. Und ja, ihr habt richtig gelesen: Ketchup. Es kommt Ketchup an diesen Auflauf. Klingt komisch, schmeckt aber sooo gut. Es ist quasi die Geheimzutat. Und ich denke, das ist es auch, warum der Auflauf so „nach früher“ schmeckt.

Man hat ja früher anders gekocht als heute. Die Zutaten waren einfach anders. Tütenprodukte waren neu und deshalb super. Auch Maggi und Fondor durfte in der Küche nicht fehlen. Was war ich Fan von Nudeln mit Butter und Fondor als Kind. Unglaublich eigentlich. Heute kommt mir weder Maggi noch Fondor in die Küche. Das versteht sich bei meiner Bloggerehre. Und dabei bin ich noch nicht mal eine von den Küchenfeen, die wirklich alles selbst machen. Ihr wisst, ich kaufe gerne auch fertige Sachen wie Flammkuchenteig, Pommes und gefüllte Teigwaren – wenn es jeweils die guten sind.

Muttis Sauerkrautauflauf

Aber bei Maggi hört für mich der Spaß auf. Wobei ich gestehe, dass wir mit den Freunden immer super gern in eine bestimmte Gaststätte gehen zum Schnitzelessen. Und da gehört ja ein lecker Salätchen dazu. Und dort schmeckt der Salat total nach Maggi. Und wir lieben es. Alle. Das ist ein Skandal, ich weiß, ist aber die Wahrheit. Maggi ans Essen geben, ist irgendwie retro. Genau wie Ketchup. Aber man stellt dann eben doch fest, dass es total lecker schmeckt.

Dieser Auflauf schmeckt wunderbar deftig und ist für knackig-kalte Wintertage perfekt. Das Besondere ist, dass das Kraut mit Saurer Sahne und Ketchup erwärmt wird. Ja, gehaltvoll ist er natürlich auch. Aber im Winter muss man sich schließlich eine wärmende Fettschicht anfuttern. Das weiß man doch! Sonst könnte es eng werden. Also das Überleben. Und die Klamotten natürlich auch.

Muttis Sauerkrautauflauf

Muttis Sauerkrautauflauf

Jedenfalls schmeckt das Kraut dadurch super gut, nicht mehr so stark nach Sauerkraut, sondern milder und raffinierter. Und eben einfach nach lecker Ketchup. So ist es halt. Das Kraut passt natürlich wunderbar zu Kabanossi. Diese gut gewürzten Würstchen, schön kross im Ofen gegart, sind der perfekte Partner fürs Kraut, findet ihr nicht? Damit es auch noch gesund ist, sind rote Paprika dran. Denn Vitamine brauchen wir ja im Winter auch. Alles zusammen mit den Kartoffeln und der Eiersahne macht ein herrlich schlonziges, wärmendes und deftiges Wintergericht.

Wer ist dabei? Dann kommt hier das Rezept mit Mengenangaben – die von der guten Hausfrau natürlich auch ignoriert werden können und stattdessen nach Gefühl hinzugegeben werden können:

Muttis Sauerkrautauflauf

Rezept für 4 Personen

500 g Drillinge
700 g Sauerkraut (Dose)
200 g Saure Sahne
6-8 EL Ketchup
2 Paprika
250 g Kabanossi
2 Eier
150 ml Sahne
3 EL Ketchup
1 TL Paprika
Salz & Pfeffer
Fett für die Form

Zubereitung

  • Die Drillinge in einem Topf in ca. 25 Minuten garkochen.
  • In der Zwischenzeit die Paprika waschen und in Ringe schneiden. Diese nochmal in der Mitte teilen. Die Kabanossi in Scheiben schneiden. Das Sauerkraut abtropfen lassen und in einem Topf mit der Sauren Sahne und dem Ketchup erwärmen, ab und zu umrühren.
  • Sahne, Eier und Ketchup verquirlen, mit Paprika, Salz und Pfeffer würzen.
  • Die Kartoffeln abschütten und in Scheiben schneiden.
  • In eine gefettete Auflaufform zuerst die Kartoffeln geben, dann das Kraut darauf verteilen, zuletzt Wurst und Paprika in die Form geben. Alles mit der Eiersahne übergießen und für ca. 12 – 15 Minuten bei 180° C Umluft in den Backofen schieben.

Übrigens hat meine Mama im Originalrezept Pellkartoffeln verwendet. Das habe ich – aus Faulheitsgründen, wie soll es anders sein – nicht gemacht und mich stattdessen für meine geliebten Drillinge entschieden. Ein Hoch auf Kartoffeln, die man nicht schälen muss. Heiße Kartoffeln schälen ist ja erst recht eine schlimmer Erfahrung: „Au.“, „Au.“ „Au!“ – was so gesehen natürlich bestens zum SAUerkrAUtAUflAUF passen würde.

Muttis Sauerkrautauflauf

Ich muss ja sagen, dass dieser Sauerkrauftaufauf dieses Gericht nicht gerade fotogen ist. Das ist ja oft so bei so undefiniertem Food wie Aufläufen der Fall. Ich habe wirklich überlegt, ob er etwas für den Blog ist, weil er auf den Fotos doch gar nicht mal sooo appetitlich aussieht, findet ihr nicht? Er ist quasi die Jenny Elvers unter den Aufläufen – um mal eine kleine Dschungelcamp-Insider-Spitze abzugeben (händereibt). Er sieht eben von Nahem betrachtet doch gar nicht so gut aus. Aber egal. Er ist mega lecker. Und deshalb musste er einfach auf den Blog. Macht einfach die Augen zu (hahaha, nee, das ist auch keine Lösung) und stellt euch den wunderbaren Geruch vor! Ein Wintertraum.

Der Geruch bleibt übrigens auch noch ein paar Tage in der Wohnung, so ist das halt bei Kraut. Nein, so schlimm war es nicht. Es riecht, nun ja, nennen wir es mal: urig. Wahrscheinlich wie in einer germanischen Küche ganz, ganz damals. Nur können wir dank Heizung nach dem Krautkochen einfach mal das Fenster aufreißen. Und dann ist alles wieder gut.

Muttis Sauerkrautauflauf

Muttis Sauerkrautauflauf

Also lasst ihn euch schmecken, diesen wunderbaren Sauerkrautauflauf (yeaaah) nach Mutti. Und ich wünsche euch noch eine fabelhafte Winterwoche!

Alles Liebe ♥ Eure Fischersfritze-Katja


wallpaper-1019588
Bergsommer 2024: Der große Scarpa Schuh-Überblick
wallpaper-1019588
Kakuriyo -Bed & Breakfast for Spirits- erhält nach 7 Jahren eine zweite Staffel
wallpaper-1019588
Solarmodule in Reihe schalten: Effiziente Steigerung der Spannung im PV-System
wallpaper-1019588
Murai in Love: Erster Trailer enthüllt neue Details