Wer es gar nicht abwarten kann, ist übrigens bereits ab Samstag, 26. Oktober, ab 10:00 Uhr in der Lage, sich den Video-Stream in der ZDF-Mediathek anzuschauen. Was für sie als deutsche Produzentin eine der größten Herausforderungen bei diesem ZDF-Projekt rund um die Algarve und ihr Surfer‑, Aussteiger- und Naturschützer-Milieu gewesen sei, frage ich die aus Hagen stammende Film- und Fernseh-Frau in der Woche vor der Ausstrahlung und dem Streaming. "Die internationale Zusammensetzung des Teams", antwortet sie sofort: "Ich spreche Englisch, Französisch, Italienisch und ein bisschen Spanisch, aber kein Portugiesisch. Man ist dann sehr abhängig von den Menschen vor Ort, die einem dort die Organisation erledigen".
Portugiesische Profis begeistern bei deutschem Algarve-Film
Doch um was es auch immer ging - Drehorte, Hauptmotive, Verhandlungen mit Beteiligten -, sie habe in ihrer portugiesischen Service-Produzentin und deren Team einen sehr guten Partner für den Algarve-Film gehabt. "Catherine Leroux ist halb Portugiesin, halb Französin. Dank ihrer Auswahl war sichergestellt, dass auch die meisten Teammitglieder beide Sprachen beherrschen. Ich bin ganz begeistert, wie freundlich, teamfähig und professionell das portugiesische Team war. Dessen Offenheit und Herzlichkeit war sehr anrührend. Das haben wir Deutschen sehr geschätzt", sagt Pisacane.
Sie bezieht auch Kameramann Enzo Brandner darin ein, einen Österreicher. Ihn hatte die Produzentin nicht zuletzt wegen seiner Nähe zum Surfer-Milieu ausgesucht: "Er surft selbst leidenschaftlich gerne und wusste, dass die Algarve eine tolle Surf-Region ist. In seiner Freizeit, zwischen den Drehs, ist er losgezogen und hat selber an der Küste gesurft", berichtet die Produzentin.
Für Algarve-Film nahmen Hauptdarsteller Surfstunden
Die Zuschauer des Frauenpower-Liebesfilms im ZDF bekommen eine Menge Surfaufnahmen sehen. "Bea Brocks, die Hauptdarstellerin in der Rolle der Dr. Julika Bergmann, ist zwar sehr sportlich, hatte aber, genau wie auch ihr so genannter "Love Interest" in der Rolle des Miguel Silva, die Giovanni Funiati spielt, noch nie zuvor gesurft", erzählt Pisacane. Die Produzentin vermittelte den beiden Protagonisten einige Surfstunden vor Ort - "damit sie sich zumindest bei Nahaufnahmen mit dem Surfboard professionell bewegen konnten", so die Kölner Filmproduzentin.
Die waghalsigeren Aufnahmen habe das Team mit Luis Pereira, Nuno Ferreira und João Rodrigues gemacht, drei Doubles aus örtlichen Surfschulen, wie sie verrät. Kameramann Enzo Brandner habe diese Aufnahmen für den Algarve-Film separat an der wilden Westküste zwischen Aljezur und Vila do Bispo gedreht, am Praia do Amado bei Carrapateira und am Praia da Cordoama. Später wurden diese Szenen dann in den Algarve-Film hineinmontiert.
Bea Brocks muss in dem Algarve-Film in kühle Fluten steigen
Pisacane berichtet noch von einer weiteren Herausforderung: "Unsere Hauptdarstellerin Bea Brocks hatte bei den Dreharbeiten im Frühjahr jeden Tag viel zu tun. Das war dann schon auch körperlich eine Herausforderung, vor allem, wenn zum Beispiel bei der Kälte Szenen im Wasser zu drehen waren". Der vor allem nachmittags und abends doch sehr kühle Frühlings-Wind zwang die Schauspieler dazu, während der Wartezeiten zwischen den einzelnen Auftritten dicke Jacken zu tragen. "Für den Dreh mussten sie dann aber so tun, als sei es Sommer", schmunzelt die Produzentin. Gerade sieht sie am Schneidetisch eine Szene mit dem kurzen Live-Auftritt der Köchin vor sich, die in der Surfer's Lodge arbeitet. "Bei der Nachtaufnahme dieser Filmszene im Mai saß ich in dicker Jacke daneben und hatte das Gefühl, es sei sogar Winter", sagt Pisacane.
Der kühle Wind wirkte sich übrigens auch auf die Filmproduktion selbst aus. Laut Managerin Pisacane mussten einige Tonaufnahmen für den Algarve-Film nachsynchronisiert werden, weil selbst professionelle Tontechnik das Rauschen während der Dialoge nicht wirksam verhindern konnte.
Der Algarve-Film zeigt beeindruckende Bilder von Drohnenflügen
Ein anderes Problem bei den Dreharbeiten war die Tatsache, dass die Behörden nicht für alle Algarve-Gebiete, in denen das Team drehen wollte, Genehmigungen für Drohnenflüge erteilten. "Das war zum Beispiel der Fall, wenn es sich um Naturschutzgebiet handelte", ergänzt Pisacane. Dennoch enthalte der Film "Ein Sommer an der Algarve" einige beeindruckende Drohnenflug-Ansichten: "Der ZDF-Zuschauer wird wunderschöne, typische Bilder von der zerklüfteten Felsalgarve mit ihren Höhlen und Grotten zu sehen bekommen. Er wir sich auch über großartige Strand- und Meer-Aufnahmen freuen. Das ist in unserem Film eigentlich das Schönste, das Eskapistischste - die visuellen Leckerbissen sind einzigartig!"
Sehr oft im Bild ist eines der Hauptmotive, wie die Filmer es nennen: Eine Surfer's Lodge mit Blick aufs Meer. Algarve-Kenner werden sie als das Ferienhaus Cerro da Vigia in der Nähe des Strands Praia do Amado identifizieren. "Sie gehört dem äusserst netten und kooperativen deutsch-portugiesischen Ehepaar Anja und Luis Pinto Barreiros. Es wohnt in Lissabon und verbringt dort im Westen der Algarve oft seine Ferien", plaudert die Produzentin aus dem Nähkästchen. Das Ehepaar selbst, sein Sohn Luis und dessen Freunde und Cousins bzw. Cousinen hätten die Filmcrew in einigen Szenen als Komparsen beim Surfen und in der Lodge unterstützt.
Im Algarve-Film plädiert Korallenforscherin für Schutz der Meere
Wie viel Liebe, wie viel Komödie steckt in dem vom ZDF als "Liebeskomödie" angekündigten Algarve-Film, frage ich die Produzentin. "Es ist ein Liebesfilm, der einen starken Umwelt- und Klimaschutz-Gedanken mit transportiert", antwortet sie.
Wenn es etwas Komödiantisches gebe, so sei das "kein Hauruck-Humor". Es handele sich vielmehr um einen Liebesfilm mit Tiefgang, betont Pisacane. Und um dies zu unterstreichen, verweist sie auf eine Szene, in der die Hauptdarstellerin Bea Brocks in der Rolle der Korallenforscherin Dr. Julika Bergmann voller Leidenschaft darüber spreche, wie wichtig und wertvoll es sei, das Meer, den Atlantik zu retten.
Aus welchen drei Gründen solle sich der Fernsehzuschauer am Sonntagabend zum Beispiel gegen den Quoten-Hit ARD-Tatort und für den Algarve-Film des ZDF entscheiden, hake ich abschließend nach. "Weil er frische, neue Protagonisten kennenlernen kann, zum Beispiel Bea Brocks in ihrer ersten großen TV-Hauptrolle, weil er wunderschöne Bilder von der Algarve und vom Surfen dort zu sehen bekommt und weil er in eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte eintauchen kann", bringt Produzentin Pisacane es auf den Punkt.
Bei den Dreharbeiten zum Algarve-Film in die Region verliebt
Verliebt habe sich bei den Dreharbeiten zu dem Algarve-Film leider wohl niemand aus der Crew - außer in die Region selbst, erzählt die Kölnerin: "Alle waren begeistert von der Algarve. Wir haben zwar unwahrscheinlich viel gearbeitet, aber an den Wochenenden war ja frei. Und da stellte sich bei allen ein starkes Urlaubsfeeling ein. Man ging dann zum Beispiel zum Essen in ein Strand-Restaurant. Einige haben auch auf eigene Faust die Gegend inspiziert. Das ist auf der ganzen Linie als wahnsinnig positives Erlebnis empfunden worden".
Pisacane will "ganz sicher" für einen Urlaub an die Algarve zurückkehren - so wie es Schauspieler Matthias Schloo (Rolle des Investors Simon Grevers) mit seiner Familie in der Zwischenzeit bereits gemacht hat: "Mir hat es dort sehr gut gefallen! Vor allen Dingen auch das Essen ist unwahrscheinlich toll. Unsere Service-Produzentin hat uns mehrere Male eingeladen, wir sind aber auch auf eigene Faust losgezogen. Das war immer hervorragend", lobt sie die Leistungen der Algarve-Restaurants.
Algarve-Film: Die Story in der Zusammenfassung. Nachdem ihr Freund sie beruflich und privat hintergangen hat, kündigt Meeresbiologin Dr. Julika Bergmann (Bea Brocks) ihren Job in Deutschland. Für ein paar Wochen will sie sich bei ihrer Freundin Natalie (Caroline Junghanns) an der Algarve ausruhen. In Portugal angekommen, kann Julika ihre beruflichen Ambitionen allerdings nicht ruhen lassen: Geschäftsmann Simon Grevers (Matthias Schloo) spricht sie auf ihr Spezialgebiet, die Rote Koralle, an. Er leitet ein Projekt zur Renaturierung vorgelagerter Riffe in Armação de Pêra und braucht Julikas Know-how. Soll ihr an den wunderschönen Stränden der Algarve etwa ein beruflicher Neuanfang gelingen? Freundin Natalie und Surflehrer Miguel (Giovanni Funiati) sind nicht begeistert von Grevers' Plänen: Miguel vermutet, dass der Geschäftsmann unter dem Deckmantel des Umweltschutzes lediglich seine Gewinnsucht verbergen will. Als herauskommt, dass Miguel Recht hat, fühlt sich Julika erneut betrogen und benutzt. Doch dieses Mal will sie nicht weglaufen, sondern sich der Situation stellen. Mit Natalie und der Anwältin Riva (Mona Pirzad) schließt sie sich zu einem unschlagbaren Frauen-Trio zusammen.
Weitere reich bebilderte Berichte über das Algarve-Film-Projekt finden Sie hier:
Algarve-Sommerkomödie bringt das ZDF Ende Oktober (30. September 2019)
ZDF dreht Liebeskomödie im Algarve-Surfermilieu (6. Juni 2019, Bericht über Dreharbeiten)

