Zum Geburtstag meiner lieben Freundin Sylvia wollte ich sie mit einer kleinen Torte überraschen. Entschieden habe ich mich für eine zweistöckige Torte mit Sonnenblumen da sie diese sehr liebt und sie zudem perfekt zur Jahreszeit passen. Und als hätten wir uns abgesprochen, haben auch die anderen Gäste Sonnenblumensträuße und Geschenke mit dieser Dekoration gewählt.
Darunter verbirgt sich ein "Shortcake", ein unheimlich vielseitiges, schnell gemachtes schottische Mürbeteiggebäck, welches oft zum Nachmittagstee gereicht wir und sich beliebig verfeinern lässt. Noch dazu ist es ein richtig schöner formstabiler Boden, der aber trotzdem unglaublich locker ist und von Tag zu Tag sogar besser schmeckt. Er kann nach Bedarf mit Sirup oder Alkohol getränkt oder mit Buttercreme oder einer anderen Füllung befüllt werden.
Für 1 Kuchen á 18 cm (3 Böden)
350 g Mehl
50 g Kartoffelstärke
1 EL Backpulver
320 g Butter (weiche)
2 Eier
160 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Prise Salz
Den Ofen auf 170 Grad Umluft vorheizen und 3 Springformen (oder nacheinander 1) leicht fetten und mit Backpapier auskleiden. Die Butter mit dem Salz, Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Dabei darauf achten, dass alle Zutaten Zimmertemperatur haben. Nach und nach die 2 Eier dazu geben. In einer separaten Schüssel das Mehl mit der Stärke und dem Backpulver mischen und ganz vorsichtig unter die Buttermasse heben, damit der Teig nicht an Lockerheit verliert. Ganz kurz verrühren, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Nicht wundern, der Teig ist sehr viel fester als normaler gerührter Kuchenteig und wird mit den Fingern in die Backform gedrückt. Dafür den Teig dritteln und nacheinander ca. 15 Minuten goldbraun backen. Danach den Springformrand öffnen, aber noch 5 Minuten in der Form lassen, dann samt Backpapier herausheben und dort gänzlich erkalten lassen. Erst dann das Papier abziehen.
Baileys Füllung:
150 g ButterDie zimmerwarme und weiche Butter mit dem Puderzucker cremig schlagen, bis sie weißlich, locker und luftig wird. Dann den Baileys dazu geben und unterrühren. Die Creme halbieren. Um den unteren Boden einen Tortenring stellen, die Hälfte der Creme darauf geben, den zweiten Boden auflegen, die andere Hälfte der Creme darauf und den obersten Boden schichten. Die Torte für mindestens 4 Stunden im Kühlschrank kühlen. Danach kann sie von außen „fondanttauglich“ gemacht werden. Dafür habe ich eine dunkle Schokoladenganache verwendet, wer dazu alles wissenswerte noch einmal nachlesen möchte, kann das hier tun. Zum Eindecken habe ich MMF nach diesem Rezept hier verwendet. Die Blumen wurden aus Blütenpaste nach diesem Rezept hier modelliert. Zum Einfärben habe ich gelbe Pastenlebensmittelfarbe von WILTON (Farbton „Golden Yellow“) verwendet. Zum Abpudern der Silikonmatte verwende ich etwas Speisestärke. Die Blütenpaste ca. 1 mm dick ausrollen und pro Blüte je zwei gleichgroße Blumen ausstechen. Dafür gibt es in diversen Internetshops Ausstechersets zu kaufen. Für meine Torte habe ich den größten und mittleren verwendet. Die Ausstecher eignen sich zudem für Gerberas und Margeriten, sind also eine gute Anschaffung. Nach dem ausstechen belasse ich die Blütenpaste im Ausstecher, drehe diesen um und fahre mit dem Ausrollstab über die Oberfläche, um die Ränder sauber abzuschneiden.
300 g Puderzucker
3 EL Baileys
Die erste Lage in eine halbrunde Form oder Schälchen legen (ich verwende eine Apfelablage aus dem Obstregal des Supermarktes, einfach mal nachfragen, es geht aber auch ein Eierkarton) und dann die zweite gleichgroße Blüte ausstechen. Diese dann auf die erste Lage legen, aber so dass die einzelnen Blütenblätter etwas versetzt liegen.
Kurz, heißt ca. 30 Sekunden, antrocknen lassen und dann mit Hilfe eines Messers oder Balltools die einzelnen Blütenblätter der oberen Blüte natürlich formen, dafür etwas wölben und versetzen. So entsteht eine tolle natürliche Form. Dann alles am besten über Nacht trocknen lassen. Für die braune Mitte habe ich etwas royal icing mit dunkelbraun und einem Hauch schwarz gemischt. Man kann entweder mit einer sehr kleinen Lochtülle einzelne Punkte aufspritzen oder komplett die Mitte ausfüllen und nach kurzem antrocknen mit einem Zahnstocher kleine Unebenheiten in die Oberfläche einarbeiten. Für die Blätter habe ich etwas Blütenpaste mit Hälfte von WILTON „Leaf Green“ und WILTON „Kelly Green“ eingefärbt und nach vollständigem Trocknen noch die Adern nachgearbeitet. Dafür in einer kleinen Mischpalette etwas "Kelly Green" mit braun und schwarz mischen und mit einem kleinen Pinsel die Vertiefungen nachzeichnen. So entsteht ein schön räumliches Blatt. Ich habe zwei verschiedene Größen ausgestochen und mit einem Veiner aus Silikon bearbeitet, so hat jedes Blatt eine etwas andere Form. (Mein Ausstecher und Veiner im Set ist von "VIVA Decor Patchy") Zum Befestigen der Blüten auf der Torte habe ich meinen Zuckerkleber (Rezept und Anleitung hier) benutzt. Es war ein ganz ganz toller Geburtstag mit einer tollen Party und ich sage dafür noch einmal ein "Dankeschön"...
... und schicke Euch allen süße Grüße, Eure Kessy