Für 125 Euro erworben bei der Deutschen Bahn AG.
Sonst – früher – genügte es, den Zugbegleitern 80 Euro (Einheitspreis) in die Hand zu drücken, um mitgenommen zu werden. Man konnte somit gegenüber einer gültigen Fahrkarte 45 Euro sparen, währenddessen hiermit der jeweilige Schaffner nicht nur sein kümmerliches Salär aufbesserte, sondern auch noch einiges Geld “andernorts” abzuliefern in der Lage war. Eine klassische Win-win-Situation.
Doch auf ihrer letzten Fahrt nach Kiew belief sich die Forderung der Begleiter überraschenderweise auf 200 Euro, dergestalt dass Lenchen gegenüber dem regulären Fahrpreis 75 Euro zuzahlte. Was im Übrigen ebenso für die Rückfahrt galt. Auch die Rückfahrgauner wollten 200 Euro fürs Mitnehmen.
In summa ergaben sich bei ihrer letzten Tour 150 Euro Verlust statt 90 Euro erspart.
Sie müssen “andernorts” so viel abgeben, dass ihnen von der eigentlichen Bestechung selbst nichts bleibe – so die Begründung für den Wucher.
Okay – dann diesmal also MIT Fahrkarte.
Hat auch etwas Beruhigendes – man weiß bereits vorher, wo man sitzen wird. Diesmal – jetzt im Augenblick des Postens – sitzt oder liegt sie im Wagen Nummer 278 auf Sitz 51, MADE IN GDR, hergestellt vom VEB Waggonbau Görlitz, lange-lange-lange vor der letzten Wende.
Wer das folgende Bild anklickt, gelangt auf einen unterhaltsamen Reisebericht -
- unter dem Titel: “Mit Tempo 70 auf die Krim”.
Kurz nach Abreise handyfonierten wir kurz. Sie aus dem Zug heraus, ich vom Bahnsteig.
Inzwischen – so habe es ihr ihre Begleiterin erzählt – sei das Personal unbestechlich [sic!]. Es habe wohl in den letzten Monaten zahlreiche Kontrollen gegeben, woraufhin das Personal mehrmals ausgetauscht ward. Und überhaupt könne man sich nun als rechtschaffender Zugbegleiter nicht mehr sicher sein, ob derjenige Passagier, der Geld bietet, nicht ein verkappter Kontrolleur sei.
DESHALB seien sie lieber unbestechlich und so sei es gut, dass Lenchen mit Billet reise …
Es ist Gier, die jedes ukrainische Geschäftsmodell irgendwann platzen lässt. Der Krug geht so lange zum Wasser bis die Taube auf dem Dach überkocht – odersoähnlich.
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