Lass dich mal gehen... dich mal treiben vom Fluss, mal mitreißen von Gefühlen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was andere davon halten.
Wann haben wir aufgehört, für uns selbst zu leben? Sondern nur für das schicke und cleane Instagram-Bild in der perfekten, weißen Designer-Wohnung? Ist sicherlich überspitzt gesagt. Und doch irgendwie wahr. Wann ist dieser riesige Anspruch an uns alle, speziell an Mütter entstanden?
Immer funktionieren. Immer alles richtig machen. Die Kontrolle über alles behalten. Perfekt sein.
Wir sind doch auch nur Menschen! Unsere Zeit ist begrenzt und unsere Kraft ebenso. Und die Mütter unter uns leisten jeden Tag wahnsinnige Arbeit.
Du bist gestresst, denn es ist nicht leicht, ein kleines Baby oder sogar mehrere Kids aufzuziehen. In deiner Wohnung oder deinem Haus sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld, das Abendessen muss noch vorbereitet werden und von der Wäsche wollen wir gar nicht erst reden.
Aber du hast doch hoffentlich nur Bio-Zutaten (frisch vom Markt geholt, nur mal eben schnell, versteht sich von selbst) verwendet, und bevor du das Essen genießen kannst, musst du natürlich noch ein schickes Bild machen, ach und schnell noch nett drapieren und ein schickes Basilikum-Blättchen obendrauf. Ist ja kein Ding, ist ja schnell gemacht. Und wenn das Essen dann kalt ist, tja dann ist das eben so.
Ganz ehrlich - nein. Ich mag Instagram und die ganzen anderen Apps. Ich finde es toll, mir Inspirationen zu holen, mich berieseln zu lassen, und es super, wenn ich einen kleinen Einblick in das Leben von anderen Menschen bekomme und dadurch Anregungen für mein eigenes bekomme. Aber wann ist es so wichtig geworden, was andere von einem denken? Klar stehen wir auf Perfektion - wer von uns mag keine hübschen Dinge. Aber manchmal braucht man das alles nicht, sondern muss sich nur umsehen und entdeckt von ganz alleine das, was das Herz höher schlagen lässt.
Das sind nämlich nicht die Komplimente von der Schwiegermutter, wie schön blitzeblank das Bad geputzt ist, oder die Mehrarbeit am Wochenende, um es dem Chef recht zu machen.
Als Mütter haben wir noch so viel anderes zu tun. Allen voran unsere Kinder. Die sind so viel wichtiger als alles andere. Sie müssen aufgezogen werden, mit Liebe berieselt und behütet werden. Das ist die wichtigste Priorität, die du als Mutter haben solltest.
Klar, auch die anderen Dinge sind wichtig! Du musst dich wohl fühlen mit deinem Leben. Mit dir im Einklang sein. Was Gutes tun. Lecker essen. Spazieren gehen und die Natur entdecken. Viel lachen. Deine Beziehung genießen. Freunde haben.
Aber das Glück, das ganz große Glück meine ich, das hast du direkt vor dir. Oder es schläft nebenan selig im Bettchen. Oder stellt gerade Quatsch im Kindergarten an. Schreibt vielleicht eine wichtige Klausur.
Da geht nix drüber. Es ist DEIN Job als Mutter (oder dein Job als Elternteil), deinem Kind so viel Liebe zu geben, wie du nur kannst, und das jederzeit. Ohne Abstriche. Egal was passiert.
Also lass mal kurz das Handy aus, schmeiß die Töpfe auf den Tisch und genieße das leckere Essen mit deiner Familie. Und lass die Wäsche Wäsche sein. Dieser Moment kommt nicht wieder. Seh in die Augen deiner Kinder, deines Partners und fühle den Zauber des Augenblicks.
Darüber geht nämlich nichts.
Und mehr brauchst du doch gar nicht.