Wenn eine Mitschwimmerin morgens in der Umkleide des örtlichen Hallenbades mit Synthetikfell-Hausschuhen vor einem steht, mag das an der Uhrzeit liegen: halb sieben! Mitten in der Woche. Mein irritierter Blick veranlasste sie zu einer kurzen Reaktion: „Wollte es so warm haben, wie zu Haus. Warme Füße sind wichtig!“ Nachdem ich scheinbar noch irritierter schaute, fing sie an zu lachen. Ihre Müdigkeit führte zu einer Verwechslung, aber wenigsten war ihr Humor schon wach.
Ich hingegen, trotz zwanzigminütiger Radfahrt zum Bad, war immer noch nicht voll da, aber nicht so schlimm, denn es sollte eine lockere Einheit werden – Technik und ein paar leichte Intervalle. Nach den mehr als 2km in der vergangenen Woche durfte es etwas entspannter zugehen; da brauchte ich nicht einmal meinen Spickzettel.
Mittlerweile ist es doch tatsächlich hell, wenn ich das Wasser betrete, was es aber auch nicht wärmer macht. Dafür kann ich beim Schwimmen die Sonne aufgehen sehen. Von Langeweile während meiner Einheiten also keine Spur, muss sowieso immer noch zusehen, dass ich bei waghalsigen Überholmanövern nicht untergehe. Das Gesprudel um einen herum von fremden Arm- und Beinschlägen lässt einen schon mal die Orientierung verlieren. Weiß gar nicht, wie es die drei Schnellschwimmer machen, die immer dicht Arm an Fuß nacheinander durch das Wasser schießen. Sie rauschen nur so an einem vorbei während ich noch überlege, wieso bei mir das TI (ja, auch ich kenne schon Schwimmabkürzungen – Total Immersion) Schwimmtraining nicht zu einer Art stilles Gleiten führt?!
Ich haste ihnen also hinterher, wieder keine Chance beim Schwimmen. Ein Mal habe ich versucht an den Fersen von einem zu bleiben. Ich schätze mal vorsichtig, dass es zehn Meter geklappt hat. Aber beim Umziehen kriege ich sie dann schließlich doch. Da bin ich wirklich schnell, denn das Frühstück wartet. Spätestens am Drehkreuz am Ausgang habe ich sie dann eingeholt!
Ich verschweige mal an dieser Stelle, dass sie vermutlich doppelt so viel geschwommen sind.