Schwere Lektüre

Das ist eine schwere Lektüre, sagt Remus, den ich mir als Gesprächspartner erfand, er ist also Rohms Traum, der sagt, das ist kein Ziegelstein, eher schon ein Sandstein, aus einem solchen Stein baut man Schlösser oder Kirchen, da braucht es mehr als einen Mann, um den anzuheben, das ist eine schwere Lektüre, sagt Remus, hebe ihn mal an, diesen Traum vom Zettel und trage ihn den ganzen Tag durch dein Leben, du wirst es kaum schaffen, du wirst ihn ablegen, anstarren, aufschlagen, das Papier heraus trennen, du wirst deine Wohnung pflastern mit den einzelnen Seiten, denn auf einem solchen Traum lässt sich laufen, der lässt sich aber nicht tragen, auch wenn ein Traum nach Leichtigkeit klingt, nach einer Blase im Kopf, dieser Traum ist eine schwere Lektüre, du musst es nur einmal versuchen, nimm ihn auf und trage ihn durch deinen Tag, nimm ihn auf den Schoss beim Essen, lege ihn dir auf den Bauch beim Schlafen, er wird dich nieder drücken, du wirst die Seiten heraus trennen müssen, sagt Remus, ob du willst oder nicht, denn dann kannst du diesen Traum mit den Füßen ablaufen, ihn vermessen, du kniest dich hin wie zu einem Gebet, studierst ihn, legst dich hin und schläfst schließlich auf ihm ein und träumst deinen eigenen Traum, träumst von der schweren Lektüre, einem Buch so groß wie Sandstein.



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