15. Oktober 2010, Über amputierte Beine und betrunkene Pressechefinnen, 5.48 Uhr

Kaffee, Zigarette.
Schlief gut, träumte schlecht, und wenn man sich schon einmal an seine Träume erinnert, dann sollten es nicht solche Erinnerungen sein. Da hatte ein Bekannter, den Name lass ich außen vor, der hat hier nichts verloren, den würde eh keiner dort draußen kennen, Krebs, jetzt habe ich das schreckliche Wort wenigstens weit von ihm fort geschoben, habe es von ihm abgetrennt wie sein zur Amputation verurteiltes Bein. Das alles erfuhr ich im Traum. Gott sein Dank und so soll es auch bleiben. Da lag ich dann, stocherte nach dem Wecker, ließ ihn aufleuchten, es werde Licht und es wurde Licht, es ist kurz vor Fünf, murmelte ich und strampelte mich aus dem Bett.
Gestern, ja gestern war ein seltsamer Tag, da kam eine Mail, halt, da fällt mir etwas ein, ich wollte Ihnen doch noch eine Begebenheit aus Frankfurt erzählen, denn als ich spät in der Nacht vor dem Literaturhaus stand …
Später!
Gestern kam also eine Mail von Gustav, die Probehefte seien da und würden an mich versandt. Meine Erzählung „Eine kurze Geschichte der Brandstifterei“ schlüpft allmählich. Probehefte, warum Probehefte, fragte ich Seraphe. Wir zuckten beide mit den Schultern und ließen die Frage unbeantwortet im Raum hängen, da hängt sie noch immer, unbeantwortet, ungeliebt, was soll aus der Frage nur werden, wer nimmt sich der Frage an, vielleicht werde ich in der Pathologie eine Annonce aufgeben: Frage sucht Antwort! (Ich, eine zwei Tage junge Frage suche Dich. Wenn du eine ausgereifte Antwort bist, die logisch klingt, dann sollten wir uns treffen.)
Später kam dann eine Mail von Alban Herbst, der von Faust eine Geschichte von mir zum Korrekturlesen bekommen hatte, tja, und das tat er dann auch, er lektorierte und korrigierte, leider konnte ich mit beiden erbrachten Leistungen nicht leben. Ich schrieb es ihm, telefonierte mit Ulla Bayerl von Faust. Man wird sehen.
Jetzt fehlt noch die versprochene Frankfurter Nachtgeschichte, die Seraphe und mir vor dem Literaturhaus in Frankfurt eine leicht angetrunkene Pressechefin eines großen deutschen Verlages bescherte, die sich eine Zigarette von mir erbettelte, wer bist du denn, fragte sie, aha, aha, sagte sie nach den Erklärungen, also ich bin die XY, klar bist du die, ich wollte es ihr nicht glauben, doch, doch, schick uns nur dein nächstes Manuskript, dann landet es ganz oben auf dem Haufen der ungelesenen Literaturerzeugnisse, ich glaubte es ihr nicht, sah am Sonntag im Internet nach, Gott verfluche mich, komm mal her, Seraphe, die kam und wir staunten nicht schlecht, denn da strahlte uns auf der Verlagshomepage ihr Konterfei an. Sie hatte also nicht gelogen und ich war um eine Geschichte reicher geworden.
So, ich werde nun meinen Kaffee trinken, eine Zigarette rauchen und dann …



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