Schluss mit Lustig

Nach den beiden eher humoristischen Folgen “Mercy Mission” und “Nomad Droids” kehrt Clone Wars nun mit “Darkness on Umbara” wieder zum Motto der vierten Staffel – “Battle Lines” – zurück. Und wie!

Vielfach wird darüber gesprochen, dass die Serie mit zunehmendem Fortgang dunkler wird. Nun, das trifft auf diese Episode (und wie ich annehme auch auf die abschließenden drei Teile dieser Quadrologie) in mehrfacher Hinsicht zu. Zu einen ist Umbara eine Welt, die sich in einem ständigen Halbdunkel – einem Zwielicht – befindet, was es nicht nur für die dort kämpfenden Klone, sondern auch für die Zuschauer schwierig macht Details zu erkennen, was aber gleichzeitig auch wieder einen besonderen Reiz dieser Geschichte ausmacht, denn man sieht die Gefahren meistens erst, wenn sie unmittelbar vor einem auftauchen und dann ist es meistens schon zu spät. Die Umbaraner selbst haben es hier etwas leichter, denn die können im ultravioletten Bereich des Lichtes sehen.

Zum zweiten ist diese Folge (und auch hier nehme ich nicht an, dass sich in den drei anschließenden Episoden etwas ändern wird) die bis dato wohl intensivste und heftigste was Kämpfe und Gewalttätigkeiten betrifft. Habe die Klone bisher primäre gegen Droiden oder käferartige Kreaturen (ala Geonosianer) gekämpft und diese zerstört/getötet, so sind die Umbaraner doch sehr menschenähnlich. Trotzdem gibt es mehr als eine Szene in denen die Klone ihre Widersacher aus kürzester Distanz erschießen, selbst wenn diese verletzt am Boden liegen. Macht es denn einen Unterschied, ob man Droiden, Käfer oder “Beinahe-Menschen” tötet? Für mich schon! Versteht mich nicht falsch, ich mag diese Folge wirklich, aber ich denke, dass die Serie mit dem Beginn dieses Handlungsbogens endgültig ihrer “Unschuld” verloren hat. Denn nicht nur die Umbaraner werden getötet, sondern ebenso kaltblütig auch jede Menge Klone. Ein Abschlachten auf beiden Seiten.

Eine Serie für kleine Kinder? Nein definitiv nicht (mehr)!

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Klone auf dem Vormarsch

Apropos Umbaraner: während deren Planet bisher nur in den ersten beiden Darth Bane Romanen erwähnt wird, ist diese Rasse im Expanded Universe recht weit verbreitet. Und nicht nur dort: Sly Moore, Palpatines glatzköpfige, mysteriöse Beraterin ist ebenso eine von ihnen wie Mee Deechi, der zwilichtige Senator, dem wir in “Senate Murder” und “Pursuit of Peace” begegnet sind. Angeblich sind diese Wesen zumindest teilweise machtfähig, aber davon war in dieser Folge nichts zu bemerken. Dafür verfügen sie über ein überaus effizientes Waffenarsenal, was wiederum die Frage aufwirft, warum die Separatisten dieses nicht auch außerhalb von Umbara einsetzen.

Schluss mit Lustig

Ein Umbaranischer Hover Tank

Doch neben all den Kämpfen im Halbdunklen mit ihren schnellen, harten Schnitten (einmal mehr ist die Optik herausragend!) zeigt uns diese Folge zwei wichtige (und im Prinzip auch neue) Aspekte: die Klone, speziell jene, die schon recht lange in diesem Krieg kämpfen, werden von diesem langsam zermürbt. Sie kämpfen weil sie dafür ausgebildet wurden (und weil es vielleicht sogar das Einzige ist, das sie können) und nicht (mehr) weil sie tatsächlich an die Sache glauben. Ist das überraschend? Nein, eigentlich nicht, denn wer würde nicht irgendwann abstumpfen, wenn er tagein – tagaus sein Leben für etwas oder für jemanden riskieren müsste, der diesen Einsatz bestenfalls voraussetzt, aber nicht schätzt.

Schluss mit Lustig

Zwei alte Haudegen

Und damit kommen wir zum zweiten wichtigen Punkt dieser Episode: Pong Krell. Krell ist ein Besalisk (ich nehme an, der Name kommt vom Fabelwesen Basilisk) und entstammt somit der gleichen Rasse wie Dexter Jettster – Obi-Wans Freund aus Episode II, oder Xerius Ugg – Obi-Wans Wrestling Partner aus den “Slaves of the Republic” Comics. Man könnte sagen, dass Krell in gewisser Weise eine Mischung aus diesen beiden Wesen ist, wobei er wesentlich näher bei Ugg als bei Jettster ist.

Er selbst bezeichnet sich als “by the book”, was in etwa soviel bedeutet, dass der Zweck für ihn jedes Mittel heiligt und er bewusst keinerlei Beziehungen zu den Klonen aufbaut, im Gegenteil er betrachtet sie als mehr schlechte als rechte Werkzeuge, mit denen er das Auslangen finden muss. Klone sind für ihn das was die Kampfdroiden für Grievous sind, billiges aber im Prinzip wertloses Material, das in diesem Krieg verbraucht wird und das man nur mit seiner Kennung und nicht mit seinem Namen ansprechen muss. Insofern frage ich mich, ob es wirklich Zufall ist, dass man ausgerechnet einen vierarmigen Jedi-General gewählt hat, dessen Ansichten scheinbar nicht so weit von denen des vierarmigen General Grievous entfernt sind. Und noch eine Parallele gibt es zu Grievous: wie der Cyborg General scheint auch Krell kein Freund einer fein geschliffenen Takitik zu sein. Sein Weg ist es, frontal durch die Vordertür hereinzubrechen, egal wie viele Verluste es dabei geben mag.

Schluss mit Lustig

Der neue General

Ich hoffe, dass im Laufe dieses Vierteilers zwei Dinge passieren werden bzw. nicht passieren werden: zum einen würde ich mir wünschen, das wir noch erfahren, was es mit Anakins’ Abberufung nach Coruscant tatsächlich auf sich hat. Wenn diese nur erfolgt ist, um ihn loszuwerden und zu zeigen, was für eine komplett andere Führungspersönlichkeit Krell ist, dann wäre es meiner Ansicht nach besser gewesen, Anakin wäre verwundet worden und hätte deshalb nicht weiterkämpfen können, aber ihn einfach so zu Palpatine zu zitieren ohne weitere Erklärung scheint mir eine recht dünne Suppe zu sein…

Zweitens hoffe ich, das sich Krell in dieser Geschichte nicht vom Saulus zum Paulus wandelt, sprich am Ende reumütig erkennt, dass die Klone doch alle recht klasse Kerle sind und sich mit ihnen “verbrüdert”. Offenbar kämpft der Besalisk schon eine ganze Weile in den Klonkriegen und eine so plötzlich Wandlung wäre reichlich unglaubwürdig!

Und schließlich frage ich mich, ob Krell nicht ein “disposable Jedi” ist und das Ende dieser Geschichte nicht mehr erleben wird. Dave Filoni hat vor Beginn der vierten Staffel angekündigt, dass dieser Handlungsbogen eine Überraschung enthalten wird. Was wäre, wenn die Klone irgendwann die Geduld mir ihrem neuen General verlieren, ihn kalblütig erschießen und dann dem zurückkehrenden Anakin gegenüber behaupten, er wäre ein Opfer der Schlacht geworden. Quasi ein Order 66 ohne Oder 66. Wäre das nicht cool?

Was es sonst noch zu erwähnen gibt:

  • Captain Rex trägt hier erstmals seinen Phase II Helm, sieht gut aus.
  • Krell verwendet zwei Doppellichtschwerter. Ich hoffe, wir sehen in den weiteren Folgen noch mehr davon.
  • Die Szenerie auf Umbara mit ihren leuchtenden Pflanzen, Gebilden und Wesen wirkt wie eine Mischung aus Tron und einer Großraumdisko mit Schwarzlichtlampen.
  • Die Hover Tanks der Umbaraner erinnern mich an die Jäger der Geonosianer, die Ähnlichkeit scheint aber Zufall zu sein.

Die obigen Bilder und noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.


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