Ich liebe Jahresrückblicke. Überall liest man Sie. Überall spürt man es. Unser Gehirn scheint nicht nur eine biologische Uhr für die Fortpflanzung zu haben, sondern auch eine Art geistige Zeitmaschine, die pünktlich kurz vor Neujahr 365 Tage im Zeitraffer zurückreist und innehalten lässt.
Meine Überschrift ist wieder typisch für mich oder? Negativ, nörgelnd und ningelig- wie mein Mann zu sagen pflegt aber wenn man es genau betrachtet ist da auch sehr viel Positives, denn schlimmer geht immer, lachen aber auch bedeutet ja auch, so schlecht wars gar nicht. Hah Glas halb voll und so.
Nein im Ernst, das Jahr 2019 hat uns viel abverlangt. Das sage ich glaube ich schon seit Dezember 2017 obwohl da mein 2. wunderbares Wunder geboren wurde. Da passierte aber auch etwas mit meinem Körper und ich bin seitdem einfach nur dauerkrank.
In Zahlen sind das inzwischen fast 30 Mandelentzündungen-What??? Ja genau. 30 Mal haben sich diese verfluchten Dinger in meinem Mund entzündet und mich fast in die Knie gezwungen. Das Antibiotikum, zig natürliche Hausmittelchen und weitere Medikamente lassen mich aber immer noch hier sitzen und diesen letzten Beitrag im Jahr 2019 schreiben.
Mein Immunsystem ist so präsent, wie eine gesunde Welt-gar nicht! Ja und da kann man sich vorstellen, dass ein Alltag mit so einem kranken Körper etwas schwieriger ist. Aber der Alltag ist da und das Leben geht immer weiter. It goes round and round oder so.
Krankheit ist ein grosses Thema 2019 gewesen und eine Operation stand im Raum. Diese sagte ich einmal ab-vor Angst und weil es mir 2 Monate am Stück mal halbwegs gut ging und wir dachten, wir haben es geschafft.
Der 2. Termin für die OP musste kurz vorher abgesagt werden, da ich eine schwere Bronchitis bekam und der Verdacht einer Superinfektion im Raum stand. Nun haben wir einen 3. Termin im neuen Jahr und dieser muss stattfinden also drückt mir mal die Daumen ja?
Ansonsten war das 1. Quartal im Jahr 2019 gespickt mit einer wunderbaren Auszeit im Allgäu. Wir waren im Winter Wunderland und konnten ein wenig Kraft tanken. Das 2. Quartal begann mit einem Alptraum. Wir mussten Entscheidungen treffen, die wir nie treffen wollten und es hat uns wirklich kurzzeitig den Boden unter den Füßen weggerissen. Gleichzeitig bekam ich ein Erysipel am Arm und war mehr denn je Stammgast in der Notaufnahme.
Eine Veränderung musste her und so versuchte ich kurzfristig eine Karte bei der Blogfamilia zu bekommen und es klappte. Ich fuhr also los.
Ohne Kind und Kegel, 2 Nächte weit weg und gleichzeitig ließ ich mir nicht nur viele viele Zentimeter meiner Haare abschneiden, sondern schüttelte auch diese ersten 5 schrecklichen Monate ab.
Die Blogfamilia war grandios. Ich fühlte mich pudelwohl, frei und hatte ein wunderbares Wochenende.
Dann nahmen wir 4 uns auch nochmal eine Auszeit und verbrachten wunderschöne Tage im Familotel Feldberges Hof. Die Kinder waren im 7. Himmel aber leider nie in der Betreuung. Wieso gehen unsere Kinder in keine Betreuung? Diese Frage stelle ich mir schon viele Jahre. Apropo das nächste Highlight stand an und mein kleiner Igel wurde ein Kita-Kind. Die Eingewöhnung lief super, dann gar nicht und inzwischen sind wir durch die Kita-Zeit des Prinzen viel viel schlauer und geben Zeit. Unser Igel geht ganz wenige Stunden in die Kita und ist glücklich.
Das Jahr hielt aber noch eine ganz ganz neue Zeitordnung bereit. Mein großer kleiner Prinz wurde ein Schulkind. Einschulung-er war doch eben noch ein Baby.
Ich war sehr emotional was das Thema angeht. Ich hätte ihm gerne noch ein Jahr Kindheit geschenkt aber mein Kind und viele andere Menschen belehrten mich eines Besseren und ich habe nun ein glückliches Schulkind. Er liebt es zu lernen und es war gut, meine Augen nicht davor zu verschließen.
Vor diesem großen Ereignis haben wir aber noch einen 6. Geburtstag mit Pokemon gefeiert und unseren Jahresurlaub im wunderschönen Holland verbracht. Wir hatten fantastisches Wetter in Ouddorp. Wir haben Orte bereist, die viele Erinnerungen weckten und hatten 14 Tage Entspannung.
Ja und dann kam der Tag auf den wir lange gewartet haben. Wir haben unsere 2 Kätzchen abgeholt. Monatelang haben wir uns vorbereitet. Alles gelesen und genäht. Ja und Scheisse kommt ja selten allein. Nach knapp 1 Woche mussten wir unsere Kitten wieder an die Züchterin zurückgeben, da wir alle bis auf den Liebsten schwere allergische Reaktionen entwickelt hatten. Unser Herz brach ein Stück entzwei denn damit hatte wirklich niemand gerechnet. Wie schnell man eben auch ein Tier in sein Herz lässt, hat sich da ganz deutlich gezeigt.
Zum Glück war ab dem Tag der Einschulung dann ja doch alles komplett zeitlich durchgetaktet und die Ablenkung groß. Kind in Kita, Kind in Schule. 2,5 Stunden Zeit für arbeiten, Haushalt und was eben so ansteht. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Zum einen wieder mal alleine mit mir zu sein aber auch diese wenige Zeit sinnvoll und effektiv zu nutzen. Die üblichen Kita-Viren waren aber ja auch noch da und soviel Zeit alleine blieb da gar nicht übrig.
Wir merkten dennoch, wir sind am Ende unserer Kräfte. Meine Gesundheit hat eben Auswirkungen auf alle.
Bricht ein Erwachsener weg dann muss der andere alles übernehmen und wenn dieser auch noch schwächelt, dann ist eben Ausnahmezustand und irgendwie ist dieser fast Normalzustand.
Das zehrt an allen Nerven. Das nervt. Das nervt so dermaßen, das ich auf mich selbst wütend bin, wieso ich nicht funktionieren kann. Dabei sehe ich gar nicht, wie sehr ich funktioniere. Die Kinder sind eigentlich die Leidtragenden, denn Sie „müssen" sich viel mehr mit sich selbst beschäftigen als sonst und das muss sich definitiv in 2020 ändern.
Schlimmer geht immer denn wir haben trotz allem tolle Ausflüge gemacht und die wenige Zeit zu Viert genossen.
Wir haben die BUGA in unserer Stadt ausgenutzt und so viel Zeit wie es eben geht Draussen verbracht. Wir haben auch Kakteen-Unfälle mit Rettungssanitäter Einsatz überlebt und können heute drüber lachen. Wir haben aber auch dem Igel ein Kinderzimmer eingerichtet und das Zimmer des Prinzen Schulkindgerecht gemacht.
Wenn ich so meine Tausende Bilder von 2019 ansehe dann denke ich oft-krasse Sache, wie haben wir das eigentlich bewerkstelligt und genau so ist es.
Ich bin eine Nörgeltrine und brauche visuelle Hilfe aber ich erinnere mich an die wunderschönen Momente in diesem Jahr. Sie waren nicht weniger als in anderen Jahren. Sie hatten nur teilweise einen schwarzen Schatten als Begleitung.
Wir haben alles gegeben. Die Kinder wachsen und gedeihen. Uns gehts gut und das sage ich mit tiefster Überzeugung denn schlimmer geht wirklich immer.
Das Jahr 2019 hat uns wieder auf eine Probe gestellt und wir haben Sie bestanden. Das Jahr ist gerast. Mein Hirn ist Matsch, mein Müdigkeitslevel nicht mehr messbar und trotzdem war und ist immer Zeit zum Lachen.
Die offenen Baustellen werden noch Jahre brauchen aber so what, wir haben hoffentlich noch viele Jahre Zeit.
Ich habe Menschen verloren, die mir wichtig waren. Ich habe tragische Dinge erlebt, gegen die ich nichts tun konnte und all das zeigt mir, schlimmer geht immer.
Es ist kein Wettbewerb wer mehr leidet. Jeder hat seinen Rucksack und jeder geht anders damit um aber es ist ein Fortschritt für mich, zu sehen dass dieses Jahr scheisse war aber auch scheisse gut. Wir haben es irgendwie ein bisschen geschafft aus Scheisse Gold zu machen und das macht mich stolz. Es macht mich stolz, das wir als Familie an all dem zwar manchmal verzweifeln aber trotzdem noch lachen und glücklich sein können.
ich freue mich auf 2020. ich liebe gerade Jahre. Ich hoffe auf mehr Gesundheit. Ich hoffe auf Inspiration und einen klaren Blick, der mir meine berufliche Zukunft weist. Ich freue mich auf unsere Urlaube, auf den Frühling und den Sommer und auf viele schöne Momente.
Der Vorteil an einem scheiss Jahr ist immer die Vorfreude auf das Neue. Wir können es irgendwie doch immer wieder rumreißen und das ist doch eine schöne Erkenntnis. Wir haben keinen Einfluss auf Alles aber wir versuchen es zumindest und ich weiss mein Jahresrückblick ist nicht so knorke.
Als ich vorhin den Rückblick von Christian Hanne aka Familienbetrieb las, da war ich kurz davor hier wieder alles zu löschen. Ödeeeeeeeeeeeee ist noch untertrieben wenn man das miteinander vergleicht aber so ist es halt. Christian hat eben diese Begabung und ich gratuliere zur 2. Ausgabe von „Hilfe ich werde Papa." und weil 2019 auch den Preis für die Verpeilteste Frau an mich verliehen hat, werde ich ein Exemplar von „Hilfe ich werde Papa" hier an euch verlosen obwohl das eigentlich zu meinem Bloggeburtstagsbeitrag sollte. Verpeilt ich sags ja.
Nun gut, wer dieses kluge Buch, das nicht nur für werdende Väter super ist, in alter Christian Hanne Manier gerne haben möchte, schreit einfach hier, also im Kommentar. Das Exemplar ist von mir gekauft-ja gekauft-denn mein Exemplar behalte ich natürlich aber Christian sollte einfach in jedem Bücherregal stehen. Ihr könnt es natürlich auch kaufen hier bei Ars Edition
Und nun höre ich auf euch mit meinem öden Jahr zu langweilen und frage euch, wie war euer Jahr 2019? Schlimm oder schlimmer?
Ich wünsche euch schöne Resttage, einen guten Rutsch und wer bis hierhin gelesen hat, Gratulation!
Eure Glucke
Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen und Babyprinzen ,Ehefrau vom Liebsten und Autorin von Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.