Sara schreibt: Bruchstücke aus der Vergangenheit und die Auswirkungen

Heute stelle ich Euch eine Leserin vor, die ihre Texte als anonyme Mitautorin auf meinem Blog veröffentlichen möchte. Ich fühle mich geehrt, dass sie sich gerade für meinen Blog entschieden hat und freue mich, Euch heute den ersten Artikel von ihr zu präsentieren:

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Vielen Dank an die liebe Renate dafür, dass ich meine Texte hier veröffentlichen darf.

Wer bin ich? Sara schreibt: Bruchstücke aus der Vergangenheit und die Auswirkungen

Meinen Namen möchte ich nicht nennen #ausgründen. In der Anonymität fühle ich mich freier und wohler. Mein „Name" ist also Sara. Ich bin Ende 20, habe eine einjährige Tochter und bin verheiratet. Das muss reichen 😀

Worüber will ich schreiben?

Über Erziehung, das Leben und die Herausforderungen mit Kind. Vor allem geht es mir darum die persönlichen Herausforderungen zu beleuchten, weniger den Alltag. Vielleicht kann ich zum Nachdenken, Diskutieren, Reflektieren anregen.

Los geht's!

Erst heute habe ich darüber nachgedacht, was es heißt, wenn man sich an seine Kindheit kaum erinnern kann, oder nur Bruchstücke auftauchen. Bruchstücke mit denen man sich nicht wohlfühlt, die aber zu Einem gehören, die Einen geprägt und geformt haben. Ich finde das nicht schön.

Es fehlt etwas. Es fehlt ein Teil von mir. Mir fehlt meine Vergangenheit, bzw. ein Teil davon. Wenn ich mich zurückerinnere, dann sehe ich wie meine Mutter mich geschlagen und gedemütigt hat. Nicht nur mit ihren Händen, sondern besonders mit ihren Worten. Worte können scharf wie Messer sein.

Sara schreibt: Bruchstücke aus der Vergangenheit und die Auswirkungen

Ich sehe wie allein ich mich gefühlt habe. In meiner Jugend auch häufig ungewollt und fehl am Platz.Seit ich selbst Mutter bin, denke ich sehr viel darüber nach, warum ich mich so fühlte und was dazu geführt hat, dass ich jetzt bin wer ich bin.

Ich möchte, dass meine Tochter ein selbstbewusster, stolzer Mensch wird und sich immer geliebt und geborgen fühlt. Deswegen arbeite ich an mir und überlege mir gut, wie ich in diversen Situationen handle und welche Folgen das haben könnte. Das ist anstrengend und verlangt manchmal viel Selbstdisziplin. Das eigene Verhalten reflektieren, sich belesen und informieren finde ich sehr wichtig, eigentlich unerlässlich, um nicht in anerzogene Muster zu verfallen.

Für mich ist es selbstverständlich meine Tochter als ganzen Menschen zu sehen und zu respektieren. Ich sehe sie nicht als dummes, kleines Kind, das mich tyrannisieren will, sondern als Menschen, der die Welt entdeckt. Sie zu respektieren bedeutet für mich sie genau zu beobachten und zu ergründen was sie gerade beschäftigt. Warum macht sie etwas und was bezweckt sie damit? Ich reiße sie nicht unnötig aus der Situation, nur um meinen Willen durchzusetzen, sondern wäge ab was wichtiger ist. Ist es wichtiger sie genau jetzt zu wickeln/anzuziehen/füttern/sonstwas, oder ist es wichtiger, dass sie gerade entdeckt wie man etwas auf- und zumacht? Das ist nur ein Minibeispiel, aber so versuche ich unser Zusammenleben zu gestalten. Gewaltfrei, respektvoll, liebevoll, verständnisvoll, empathisch ohne Zwang und Bevormundung.

Da ich selbst eine gegenteilige Erziehung genossen habe, bin ich auf mein Bauchgefühl angewiesen und muss mein Handeln stets hinterfragen. Es gibt Situationen in denen ich mich hilflos fühle, die mich wie ein Gewitter überrollen und ich weiß nicht wie ich reagieren soll. Dann atme ich erstmal durch und lasse das Geschehen auf mich wirken. Meistens ist das auch schon die Lösung. Manches muss man einfach geschehen lassen ohne nennenswert darauf zu reagieren und schon ist es vorbei.

Fortsetzung folgt...

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Vielen Dank, liebe Sara, für diesen offenen, ehrlichen und teils auch traurigen Text. Er kommt für mich wie gerufen, weil er auch für mich eine Lösungsmöglichkeit zu sein scheint, um mit den Situationen umzugehen, die mich wie manchmal wie ein Gewitter überrollen. Das werde ich auch mal ausprobieren. Die nächste Übungssituation lässt sicherlich nicht lange auf sich warten. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Texte von Dir.

Kennt Ihr das auch, dass Ihr den Umgang mit Euren Kindern genau gegensätzlich von dem handeln möchtet, wie Ihr es als Kind erfahren habt? Wie reagiert Ihr in Situationen, die unvorhergesehen auf Euch zukommen? Eure Erfahrungen, Anregungen und natürlich auch Willkommensgrüße an Sara könnt Ihr in den Kommentaren hinterlassen. Ich freue mich darauf.

Eure Renate

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