Sagenhafte Bretagne – Le Ménez Hom

Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse,

weil heute wieder Freitag ist, möchte ich Euch/Sie zu einem meiner Lieblingsplätze in der nördlichen Bretagne mitnehmen und Euch/ Sie zu einem kleinen virtuellen Ausflug zum Ménez Hom einladen.

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Der heilige Berg

Le Ménez Hom – Der heilige Berg der Kelten

Der “heilige Berg” erhebt sich gut 300 Meter hoch im Dèpartment Finistère. Nur 6 Kilometer vom Meer entfernt, hat man an klaren Tagen einen fantastischen Blick auf die Bucht von Douarnenez, das Kap de la Chèvre, die Meeeresenge von Brest und die Halbinsel Crozon. Der Gipfel des Ménez Hom diente deshalb schon seit Ur- und vor allem in kriegerischen Zeiten als strategischer Aussichtspunkt. An nicht so klaren Tagen, an denen die Spitze des Mènez Hom in Wolken gehüllt ist, sagt man in der Bretagne, dass der Heilige Cosmas Crêpes backt.

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Um den kargen und gleichzeitig wegen der in regelmäßigen Abständen herrschenden Feuersbrünste kahlen Berg ragen sich unzählige Legenden: Für die Kelten war der Berg heilig und hat den Einfall der Vikinger, Römer, der Piraten im 15. Jahrhundert und der feindlichen Nachbarn, den Engländern, erlebt. Auf dem Gipfel entzündete Signalfeuer, die sich von Gipfel zu Gipfel der Montagnes Noires entlangzogen, warnten vor feindlichen Eindringlingen. Nach den Resten eines keltisch-römischen Tempels, der auf den Hängen des Ménez-Hom errichtet sein soll, suchen die Archeologen noch heute.

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Blick auf die Pont de Térénez über die Trichtermündung der Aulne

1913 fand der Landwirt Jean Labat den bronzenen Kopf einer keltisch-römischen Gottheit. Der Kopf ist mit einem Helm bedeckt, auf dem sich eine Gans erhebt, sodass man davon ausgeht,  dass es sich hier um die keltische Göttin Brigitte (auch Brigit und Brigantia genannt) handelt. Weil der Fund den bretonischen Bauern nicht mehr losließt, suchte er weiter, bis er 15 Jahre später in einer Aushöhlung tatsächlich den Rest der Statue fand. Leider war der mittlere Teil der Statue bereits zu sehr dem Verfall preisgegeben, als dass man ihn noch hätte retten können. Heute kann man die keltische Brigitte im Bretagnemuseum von Rennes bewundern. Der Kopf mit dem Helm, die Arme und die Füße sind noch im Original erhalten, das Gewand wurde aus durchsichtigem Stoff nachgestellt. Ein Kopie der Statue steht im Rathaus des Städtchens Dinéault.

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Keltischer König mit Pferdeohren und Pferdemähne

Eine weitere bretonische Sage ist ebenfalls eng mit der Region um den Ménez Hom verbunden. Dort lebte einst zur Keltenzeit der mächtige König Marc’h in seinem Palast in der Nähe von Douarnenez. Dem König gehörte Morvarc’h, der schönste und schnellste Hengst der Welt, dessen Hufe keine Abdrücke auf der Erde hinterließen. Mit dem Hengst ging der König gern auf die Jagd nach Wildschweinen und Hirschen. Eines Tages entdeckte der König eine wunderschöne, weiße Hirschkuh, deren Verfolgung er sogleich aufnahm. Doch obwohl sein Hengst Morvarc’h wie ein schwarzer Blitz galoppierte, konnte der König Marc’h die fliehende Hirschkuh nicht einholen.

Schließlich erreichte die fliehende Hirschkuh die Bucht von Douarnenez. Auf einer Klippe über dem Meer in die Enge getrieben, konnte der König sie endlich stellen. Mit ihren großen braunen Samtaugen blickte die Hirschkuh ihren Verfolger flehentlich an. Doch der König kannte keine Gnade, spannte den Bogen und schoss einen Pfeil ab. Die Hirschkuh  streckte den Hals und fing den Pfeil  im Flug mit den Zähnen auf, worauf sie ihn in Richtung des Angreifer zurückwarf. Die eiserne Pfeilspitze des zurückfliegendes Pfeils traf Morvarc’h, den Hengst des Königs, mitten in dessen Brust. Der Hengst bäumte sich unter Schmerzen auf, warf seinen Reiter ab und sprang in die Fluten.

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Als der König wieder auf die Beine gekommen war, musste er erkennen, dass die weiße Hirschkuh verschwunden war und statt derer ein anmutiges blondes Mädchen auf der Klippe saß. Der König erkannte sofort, dass es sich um Dahut, die Prinzessin von Ys handelte. “Dank mir, dass ich dein Leben verschonte, während du nach meinem trachteste”, sagte sie. “Als Strafe für dein grausames Handeln wirst du ab heute die Mähne und Ohren deines Hengstes Morvarc’h  tragen.”

Das Grab des Roi Marc’h auf dem Ménez Hom

Und so geschah es, dass der König Marc’h fortan als Pferdekönig bezeichnet wurde. Was ihn jedoch nicht, wie es der Legende weiterhin zu vernehmen ist, daran hinderte, ein königlicher Schürzenjäger zu sein. Sein Treiben war derart skandalös, dass der liebe Gott ihn bei seinem Tod in der Hölle schmoren lassen wollte. Weil der König Marc’h der heiligen Jungfrau Maria jedoch eine Kapelle am Fuße des Ménez Hom errichtet hatte, sprach diese sich beim lieben  Gott vehement für den Sünder aus. Gott ließ sich erweichen. Die Seele des Königs Marc’h fuhr nicht in die Hölle hinab, sondern wurde mit seinen körperlichen Überresten in einem Steingrab an den Hängen des Ménez Hom bestattet. Die Seele, so befahl es Gott, dürfe erst vom Grab zum Himmel aufsteigen, wenn die Steine des Grabes so hoch wären, dass man es von der Spitze des Glockenturms der Kapelle der heiligen Jungfrau  Maria sehen könne.

Noch heute werfen Wanderer, Gleitschirmlflieger und die vielen Touristen, die den Ménez Hom jährlich besuchen, einen Stein auf den Steinhügel (Ar Bern-Mein) mit dem Gab des König Marc’h. Es steht  jedoch zu befürchten, dass der arme König noch lange wird warten müssen, bis seine Seele endlich im Himmel landet. Denn das Grab wurde nicht in Sichtweite der Kapelle, sondern auf dem der Kapelle abgewandten Hang des Ménez Hom errichtet…..

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Blick auf die Halbinsel Crozon

Reisen zum Ménez Hom in der Neuzeit

Heute muss man sich nicht auf ein Pferd schwingen,  um den Ménez Hom zu erreichen. Von Chateaulin führt eine gut ausgebaute Bundesstraße bis nach Crozon. Wenige Hundert Meter hinter der Kapelle Sainte-Marie-du-Ménez-Hom geht es rechts auf einer  kleinen Straße hinauf zum heiligen Berg. Auf dem geräumigen Parkplatz unterhalb des Gipfels kann man sogar nachts mit dem Wohnmobil (oder Wohnwagen) stehen bleiben. Diesen Übernachtungsplatz sollte man jedoch nur wählen, wenn noch andere Wohnmobilisten dort nächtigen. Dort oben ist man nämlich nach Einbruch der Dunkelheit im wahrsten Sinn des Wortes mutterseelenallein. Empfindliche Gemüter kann der Wind, der meist um den exponierten Gipfel braust, um den Schlaf bringen.

Ein magischer, energiegeladener Ort

Alle, die mit ihren feinen Empfindungen die Energiefelder der Erde spüren, werden ebenfalls beim Übernachten wohl wenig Schlaf bekommen. Der Ménez-Hom ist für seine starken Energieströme bekannt. Mir war dies, als wir vor 5 Jahren auf dem Parkplatz am Gipfel mit dem Wohnwagen übernachteten, allerdings nicht bekannt. Ich wusste noch nicht einmal, dass ich auf Energieströme reagiere. Dass bei mir dieszbezüglich sogar richtig die Post abgeht! Während der LEM in jener Septembernacht in seinem Wohnwagenbett ruhig den Schlaf der Gerechten schlief, bekam ich kein Auge zu. Ich hatte das Gefühl, als ob eine Energiewelle wie eine Stromleitung von meiner Schädeldecke bis zu den Füßen lief. Noch heute kribbeln mir, selbst wenn ich  Kilometer vom Ménez Hom entfernt bin, die Fußsohlen. Oben auf dem Gipfel verstärkt sich dieses Kribbeln derart, dass ich das Gefühl habe, als ob mir ein Ameisenhaufen in den Schuhen steckt. Dennoch zieht der heilige Berg mich magisch an….

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Pendlerparkplatz an der Kapelle Sainte-Marie-du-Ménez-Hom

Für alle die ruhiger übernachten wollen, gibt es in den Orten unterhalb des Ménez Hom jede Menge Campingplätze, teilweise mit Blick auf das Meer und den Berg. Für eine einmalige Übernachtung mit dem Wohnmobil bietet sich der Pendlerparkplatz gegenüber der Kappelle Sainte-Mairie-du-Ménez-Hom an. Dort gibt es sogar eine Toilette und die Möglichkeit, sich mit Frischwasser zu versorgen. Geschlafen haben wir auf dem Parkplatz Anfang Mai des vergangenen Jahres allerdings auch nicht sonderlich gut. Diesmal hielten uns nicht die Energieströme, sondern eine Herde ausgebüchster Kühe wach, die zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens munter um den Wohnwagen herum galoppierten. Nun ja, diese Region in der Bretagne ist wirklich etwas ganz Besonderes!

À bientôt

Heike Kügler-Anger

 


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