Ruckedigu, Gift ist im Schuh

Ruckedigu, Gift ist im Schuh

© wededa / pixelio.de

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt vor schädlichen Substanzen in Schuhen, Handschuhen und Arbeitskleidung, denn häufig bilden sich beim Tragen bestimmter Lederprodukte rote, juckende Stellen au der Haut. Grund ist, dass das Leder nicht sachgemäß gegerbt wurde, denn dabei entsteht Chrom VI, eine gesundheitsgefährdende Substanz.

Zum Gerben von roher Tierhaut zu Leder werden Chrom-III-Salze eingesetzt, aus denen während des Gerbvorgangs Chrom VI entstehen kann. Dies wiederum löst bei vielen Menschen Allergien aus. Verhindert werden kann dies durch einen sparsamen Einsatz der Chromsalze, aber das macht das Verfahren aufwändig und das produzierte Leder teuer, und deswegen enthalten viele Lederprodukte wie Schuhe und Handschuhe bedenkliche Mengen Chrom VI.

In einer Untersuchung des Bundesamtes für Verbraucherschutz fand sich am meisten Chrom in körpernahen Produkten wie Schuhen, Handschuhen und Arbeitskleidung. 60 Prozent der Handschuhe enthielten mehr als drei Milligramm ChromVI pro Kilo. Alle untersuchten Koffer und Taschen blieben dagegen unterhalb dieser Schwelle, die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schon vor Jahren als Grenzwert empfohlen wurde. Seit August 2010 sind höhere Chrom VI-Konzentrationen in Ledererzeugnissen laut Bedarfsgegenständeverordnung verboten.

Aber nicht nur das Chrom ist gefährlich, viel schlimmer noch ist, dass viele Plastikschuhe krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten. Und Grenzwerte gibt es für diese gefährlicheren Chemikalien bisher nicht,  obwohl sie das BVL ebenfalls in Schuhen und Handschuhen in sehr starken Konzentrationen aufspürte. Mehr als 100 Substanzen gehören dazu, etliche krebserregend. Zudem werden sie leicht über die Haut aufgenommen. Lediglich in Autoreifen ist die Menge der PAK bisher reglementiert, nicht aber in Bekleidung oder Spielzeug.

Die Prüfer vom BVL fahndeten in Plastik- und Lederschuhen. Von 331 untersuchten Schuhen enthielten 274 PAK. Fast ein Drittel der Schuhe enthielt mehr als zehn Milligramm umweltgefährlicher, krebserregender PAK und überschritt damit den Orientierungswert der US-Umweltbehörde EPA. Jeder zehnte Schuh war mit dem giftigen Benzo(a)pyren belastet.

Trotz der fehlenden europäischen Grenzwerte sind solch hohe Giftkonzentrationen laut BVL nicht zulässig. Das Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) verbietet es, Gegenstände herzustellen, zu behandeln oder in der Verkehr zu bringen, sodass sie die Gesundheit schädigen könnten. Es obliege der Sorgfaltspflicht des Herstellers, Gefahren zu vermeiden. Wer Schuhe herstellt und verkauft, deren PAK-Gehalt den Orientierungswert überschreitet, verstößt gegen das Gesetz.

Also Augen auf beim Schuhkauf, damit es nicht später ein böses Erwachen gibt. Und denjenigen, die Leder verarbeiten, sei empfohlen, nicht nur auf ein geringe Schadstoffbelastung zu achten, sondern auch die Kunden auf ihre Achtsamkeit hinzuweisen. Denn nicht immer ist Geiz geil, manchem Verbraucher ist auch frei von Schadstoffen gut und teuer.


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