Gestern war Geisterstunde bei RTL: pünktlich abgestimmt auf das eingeschleppte Halloween-Fest. Leider habe ich zu spät darüber gelesen, als das ich “Das Medium” im TV verfolgen konnte. Und nun muss mich mit Nachbetrachtungen und Gelesenem zufrieden geben. Was war passiert? Nun, Uwe Barschel war bemüht, 23 Jahre nach seinem Ableben, selbiges zu klären. Gemeinsam mit unerschrockenen Programmdirektoren und inklusive einer Moderatorin, die das „Leben nach dem Tod“ als „super spannend“ betrachtet(e) – „krass“ oder „trendy“ wäre natürlich auch schön gewesen. Als Medium waren Verwandschaftskreis von Barschel und sein Lieblingssessel im Haus präsent. Wie es ausging „Barschel hatte wohl Schritte aus der Badewanne gehört“, die bestimmt nicht dem Bademeister gehörten – folglich: „Ja, es war Mord.“ Nun, egal, aber die Sendung hat natürlich Potential. Denn beispielsweise ist ja für manche Aktionisten auch Stammheim nie (auf)geklärt worden, oder man dreht gleich das ganz große Ding und pirscht sich via Medium an den Führer ran, vielleicht mit der Frage, ob er etwas von der Endlösung gewusst habe oder ähnlich sinnfreie Fragestellungen; zumal das Format wohl auf Fortsetzung konzipiert ist. Und so kommen wir ganz schnell und ohne jeden Spuk zurück auf einen Klassiker der Kommunikationstheorie: Das Medium ist die Botschaft. Und daran kann auch RTL nichts ändern. Wobei ein anderer Titel als “Das Medium” natürlich auch denkbar gewesen wäre: “Neues aus der Anstalt”; wobei nicht unbedingt die Sendeanstalt gemeint wäre. Aber, leider, das gibt´s diese Sendung ja schon bei den Öffentlich-Rechtlichen.