Das aus den Jahren 1927/1928 stammende und in den 90er Jahren aufwendig modernisierte, restaurierte und umgerüstete Umspannwerk Recklinghausen zählt ebenfalls zur Route der Industriekultur. Noch heutzutage werden von hier aus zahlreiche Haushalte, aber auch Industrie- und Gewerbebetreibe mit Elektrizität versorgt. Außerdem ist seit dem Jahr 2000 in dem Baudenkmal das Museum "Strom und Leben" beheimatet, in dem die Geschichte der Elektrizität anschaulich dargestellt wird.
Besonders ein Besuch mit Kindern lohnt sich hier, denn in diesem Museum ist "anfassen und ausprobieren" ausdrücklich erwünscht!
Ich denke, dass es sich hier um eines der schönsten und interessantesten kind- und jugendgerecht aufgemachten Museen des Ruhrgebiets handelt. Genau das Richtige, um mal einen Regentag schön zu gestalten.
Wir haben im Rahmen des Umweltdiploms Gelsenkirchen gestern das Museum "Strom und Leben" im Umspannwerk Recklinghausen besucht. Für einen relativ günstigen Eintrittspreis (4 € für Erwachsene / 2,50 € für Kinder) kann man dort auf über 2.500 qm erfahren, wie Strom in kaum mehr als 100 Jahren unser Leben revolutioniert hat.
Wer die Möglichkeit dazu hat, dem kann ich hier nur raten, eine Führung mitzumachen. Dort erfährt man so viele interessante und kurzweilige Details, dass die Zeit einfach nur im Fluge vergeht.
Diese spannende Museumszeitreise durch Industrie, Gewerbe und Haushalt hinterließ bei uns Erwachsenen ganz oft den "ach-ja-das-kenn-ich-auch-noch"-Effekt, während die Kinder einige Dinge mit fragenden Augen bestaunten und gar nicht so recht wussten, was sie denn überhaupt vor sich hatten. So wurde beispielsweise das hochgehaltene Waschbrett von einigen Kids für eine Vorstufe der Rollade gehalten,
der gute alte Teppichklopfer wurde als Schneeschuh identifiziert und von den 14 anwesenden Kindern war nicht eines in der Lage ein Telefon mit Wählscheibe ordnungsgemäß zu bedienen.
Kaum zu glauben, oder?
Während beispielsweise die Kinder mit einem gelangweilten Naserümpfen an der Unterhaltungselektronik aus den 80er Jahren (nein, für die Kids unbegreiflicherweise hatten wir damals weder Computer, Nintendo, XBox und dergleichen) vorbeigingen, schwelgten wir Erwachsenen in vielen Erinnerungen und konnten uns kaum loseisen. Also nicht nur ein kindgerechtes Museum, auch Erwachsene kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten!
Herrlich auch die Frage eines Kindes, ob der ausgestellte, alte Fernseher defekt sei ... nein, damals gab es noch keinen Farbfernseher ... und wie man denn die Programme ohne Fernbedienung umschalten würde .... tja, man musste doch tatsächlich aufstehen und Knöpfchen drücken.Um die Kinder nicht vollends zu verstören, haben wir dann nicht verraten, dass es damals sogar noch einen "Sendeschluss" gab ^^
nostalgische Grüße
Euer Grübchen