Manch einer aus meiner Verwandtschaft scheint noch im Kommunismus gefangen zu sein, hört man sich all die furchtbaren Geschichten und Predigten an, was man nicht tun und lassen sollte. Den Platz für das freundlichste und hilfsbereiteste Volk werden die Rumänen wohl nicht gewinnen, aber tatsächlich muss man nicht den Verlust seines ganzen Hab und Gutes oder einen bewaffneten Raubüberfalls befürchten, wenn man auf eigene Faust das Land entdeckt.
Diese Fahrt hat aber wieder einmal bewiesen: Vertraue niiiiiiiemals deinem Navi! Denn nachdem wir uns durch die öde Landschaft Ungarns geschlagen haben, wurden wir in Rumänien prompt auf die internationale Schotterstraße geführt. Es erwartete uns ein wundervolles 3-stündiges Off Road-Abenteuer nach bereits 9 Stunden Fahrt auf qualitativ hochwertigen Autobahnen. Mein armes VW-Mobil wurde hart auf die Probe gestellt. Umso größer war das Erstaunen als wir wiederum auf einer nigelnagelneuen leeren Autobahn endeten, wenn auch nur für 50 Kilometer.
Da wundert es wohl nicht, wenn man in Rumänien für die 300 km bis zu meinem Heimatdorf gute 6 Stunden braucht. Weitere Gefahren erfordern höchste Aufmerksamkeit beim Fahren: Pferdekutschen, Kühe, kniehohe Schlaglöcher, lebensmüde Autofahrer und Menschen, die seelenruhig am Rande von Schnellstraßen herumstehen. Drum bun!