Rezi: Funkensommer

Rezi: Funkensommer

AutorIn: Michaela Holzinger
Titel: Funkensommer
Band: Einzelband
Verlag: Freies Geistesleben
Genre: Jugendbuch, Liebesgeschichte
ISBN: 978-3-7725-2621-3
Erscheinungsjahr:  Juni 2012
Seitenanzahl: 252
Altersempehlung: ab 12 Jahren
Kaufpreis: 15,90€
Krümelanzahl: 3
Erster Satz:
Anfangs ist es immer nur ein Windhauch.
Inhalt:
Der Sommer scheint so viel zu versprechen: Endlich scheint Finn interesse an ihr zu zeigen, die beste Jelly von Welt hat Zeit und das Wetter spielt auch mit. Doch Hannah wohnt auf einem Bauernhof und da muss bei der Ernte jeder mit anpacken. So vergehen die Ferien. Wenn sie sich mit Finn treffen möchte, muss sie das heimlich tun. Außerdem würde ihr Bruder Raphael ausrasten, wenn er erfährt, dass Hannah was mit dem Sohn seines Chefs am Laufen hat..
Meine Meinung:
Über die Gestaltung muss ich mich hier nicht mehr echauffieren - es sei genug gesagt, wenn ich noch einmal erwähne, dass das Buch von einer knallgelben Schnittkante geziert wird. Mit der Geschichte hatte ich ebenfalls Probleme. Besonders zu Beginn der Geschichte wurde ich den Verdacht nicht los, dass ich hier in eine Klein-Mädchen-Story hineingeraten sei. Hannah reitet auf ihrem Pferd Lanzelot und auf einmal ist die Welt wieder gut. Das ist ein Schemadenken wie man es nun wirklich von kleinen Kindern kennt. Ich unterlag auch schon oft genug der Anziehungskraft und Magie dieser schönen Wesen, aber dadurch sah ich noch lange keine heile Welt. Grundsätzlich möchte ich nichts gegen solche Bücher sagen, für jüngere Leser ist es wichtig, dass es auch solche Unterhaltung gibt - keine Frage. Doch leider hat die Autorin den Fehler begangen, zu erwähnen, dass es sich bei der überaus naiven Hannah um ein 16jähriges Mädchen handelt. Ja, auch ich war mal 16 und habe viele andere in diesem Alter kennen gelernt. Doch ich möchte behaupten, dass ich nie einer solchen Dramaqueen wie Hannah über den Weg gelaufen bin!Thematisch ist die die Heimlichtuerei von Finns und Hannahs Beziehung am wichtigsten. Sie mögen sich, kommen sich näher, doch permanent fürchtet das Mädchen sich vor dem wütenden Ausbruch ihres großen Bruders. Was sollte schon passieren, wenn er von Finn erfährt? Über den großen Bruder Raphael wurde nie irgendeine gewaltsame Handlung erwähnt. Das, was hier als so tragisch dargestellt wird, ist in den meisten Familien ein normales Hin und Her zwischen einem Geschwisterpaar.
Funkensommer liegt einem überdramatisiertem
Handlungsstrang zugrunde, der möglichst viele
Problembereiche der Jugend abdecken soll.
So bleibt es nicht nur bei dem Konflikt zwischen Schwester und Bruder. Hinzu kommen noch einige andere Elemente, von denen man als Schriftsteller ruhigen Gewissens ausgehen kann, dass es den Leser zusätzlich interessiert. Zum Beispiel leidet Raphael an epileptischen Anfällen und seit kurzem an einer Heuallergie  - daraus resultierend ist er der einzige, der der anfallenden Arbeit auf dem Bauernof abdanken kann. Damit wird ein Leidensfaktor in die Geschichte integriert. Auch Verrat und Eifersucht spielen natürlich eine große Rolle. Es gibt viele Lügen und eine schwere Trauer aller Personen überlagert die Szenen. Und um klar zu machen, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, wurde noch schnell die eigenserfundene Partydroge Treyes mit eingeflochten. Was den roten Faden umschmücken und den Roman komplettieren soll, wirkt in meinen Augen nur wie lieblos dran gehangen. Es wurden einfach zu viele Ideen untergebracht, die vereint den eigentlichen Handlungsstrang ganz aus den Augen verlieren.
Abgesehen von diesen Anmerkungen zur Entwicklung der Geschichte ist mir leider auch die Heldin des Romans nicht so ganz sympathsich geworden. Wie bereits erwähnt ist sie extrem naiv. Hinzu kommt, dass sie nah am Wasser gebaut ist. Beinahe rythmisch wirkte auf mich die Verstreuung von Floskeln wie "Ich kämpfte gegen die Tränen an." oder "Schnell blinzelte ich meine Tränen weg." oder "Wütend wischte ich mir die Tränen aus den Augen." ... Ich kann Menschen nicht leiden, die so überempfindlich sind, besonders wenn sie noch nicht einmal einen richtigen Grund dazu haben!
Seite 197
>> Widerwillig gebe ich nach und lasse meine Hand in seine sinken. Schlagartig beginnt mich seine Wärme zu durchströmen. Meinen Körper. Meine Seele. Mein Herz. Wie wild fange ich daraufhin zu schluchzen an. "Nicht weinen!", stammelt er. <<
Schmacht, schmacht, schmacht.. Ihr merkt schon, ich konnte mich mit Hannah so gar nicht identifizieren. Viel besser gefiel mir hingegen Jellena, die beste Freundin. Ein pfiffiges und aufgewecktes Mädchen. Sie hat es faust dick hinter den Ohren und bekommt schnell spitz, wenn Hannah nun verliebt, traurig, wütend oder einfach nur am Weinen ist. Außerdem steckt in ihr eine kleine Kämpfernatur. Jelly nimmt nichts einfach so hin und macht es dadurch auch ein bisschen ihrer allein erziehenden Mutter schwer. Diese Mutter war eigentlich die coolste von allen. Man hätte allein einen Roman über sie ihre bosnischen Wurzeln und ihr Schicksal schreiben können. Aber nein, es dreht sich lieber alles darum, dass Hannah zu feige ist, irgendeinen der klugen Ratschläge von Jelly anzunehmen.
Ich gebe zu, die Geschichte an sich funktioniert in seiner Gesamtheit. Sie ist schlüssig, wirft keine logischen Fragen auf. Sogar der Schreibstil hat mir gefallen. Hannah kam locker und leicht mit ihrer Geschichte an nur leider konnte sie mein Interesse nicht wecken. Ein erfrischendes Detail möchte ich aber auch nicht unerwähnt lassen und zwar waren das die schön eingebundenen Bauernregeln, wie es sie auf jedem Bauernhof zu hören gibt. Teilweise boten sie Hannah die Erkenntnis des Tages oder fassten auch mal gekonnt ein ganzes Kapitel zusammen. Die alten Sprichwörter erscheinen gewöhnungsbedürftig, sind aber eine nette kleine Idee, die gut umgesetzt wurde.
Ich bin mir dessen bewusst, dass meine heutige Rezension sehr persönlich geworden ist. Da ich beim Lesen nicht umhin kam, ständig Hannah mit meinesgleichen in einer früheren Version - so um die 16 rum - zu vergleichen, musste ich damit in meiner Bewertung gleich ziehen. Ich hoffe ihr habt Verständnis dafür. Schließlich ist eine Bewertung immer subjektiv zu sehen.
 Mein Fazit:
Eine leichte Liebesgeschichte passend zum Sommer mit dunklen Gewitterwolken. Angenehm und sicher spannend für die etwas Jüngeren, aber Viellesern wird hier nichts Neues oder Interessantes geboten! ~ 3 Krümel ~
Vielen Dank an den Verlag Freies Geistesleben
& Blogg Dein Buchfür die freundliche Bereitstellungdieses sommerliche Rezensionsexemplars!
Jimmy


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