Rezension: Totenhaus - Bernhard Aichner

Rezension: Totenhaus - Bernhard Aichner

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Meine Bewertung ★★★
SHORT FACTS


Titel: TotenhausAutor: Bernhard AichnerVerlag: Der Hörverlag 2015Dauer: 478 min 
Sprecher: Wolfram KochISBN: 9783844519143
Im Totenhaus

Es geschieht, was geschehen musste. Die Totenfrau ist zurück gekehrt.

Am Innsbrucker Friedhof werden bei einer Exhumierung zu viele Leichenteile in einem Sarg entdeckt. Es liegt auf der Hand, dass es sich hierbei um ein Verbrechen handeln muss und es kommt nur eine Person als Täter in Frage. Brunhilde Blum. Die Totenfrau.

Die Totenfrau Blum habe ich bereits im 1. Teil der Trilogie kennengelernt. Blum ist eine Psychopathin der höchsten Stufe. Sie ist Bestatterin, hat eine grausame Kindheit hinter sich und sieht den Tod nicht nur als Geschäft sondern vor allem als Lösung für ihre Probleme an.

Der Anschluss an den Vorgänger „Totenfrau“ ist dem Autor ausgezeichnet gelungen. Der Band schließt kurze Zeit später an und man merkt, wie sich die Handlung zuzuspitzen beginnt.

Blum. Es geht weiter mit Blum, der Totenfrau. Brunhilde Blum ist der unsympathischste Charakter, mit dem ich es jemals zutun hatte. Anfangs fand ich sie noch faszinierend, doch mittlerweile nur mehr verstörend. Als Dreh- und Angelpunkt der Reihe, wird man mit ihrem abstoßenden Gefühlsleben, ihren Ausbrüchen und Kurzschlusshandlungen konfrontiert. Obwohl ich mich einfach nicht für sie erwärmen kann, ist es doch so, dass dem Autor mit dieser erbarmungslosen Figur ein Trumpf gelungen ist, auf den man sich einfach nur einlassen muss, um ihren abstoßenden Charme zu spüren.

Während ich beim 1. Teil vom mitreissenden Stil gepackt wurde, konnte mich der Autor diesmal nur schwer bei der Stange halten.

Die Handlung an sich konnte mich leider gar nicht überzeugen, weil sie überkonstruiert, richtig an den Haaren herbeigezogen wirkt und eigentlich am Klappentext vollkommen vorbeigeht. Ich hatte mir doch erwartet, dass sich ein Katz- und Maus-Spiel zwischen Blum und Ermittlungsbeamten ergibt. Allerdings geht es in eine völlig andere Richtung, die mir, aus den bereits genannten Gründen, eher nicht gefallen hat.

Bernhard Aichner setzt einen sehr bildhaften Erzählstil ein, der wunderbar zu lesen bzw. zu hören ist und stellt dabei den Tod mit all seinen makabren Facetten in den Vordergrund: ausgestopfte Menschen, blutige Kunst auf Leinwänden und eine Bestatterin, die sich nicht nur beruflich um den Tod zu kümmern hat.

Sein berüchtigter Stakkato-Stil - aus kurzen Sätzen, teilweise nur Wörter oder gar Fetzen davon - wird auch in diesem Folgeband angewandt. Beim Vorgängerband habe ich diesen Stil als rasant und tempogeladen empfunden, bei diesem Band in der Hörbuchversion hat es auf mich eher störend gewirkt.

Zusammengefasst ist „Totenhaus“ zwar handlungsarm, aber dank der Totenfrau doch noch auf abscheuliche Weise faszinierend, und wer wissen möchte, wie es Brunhilde Blum in der Fortsetzung ergeht, sollte sich unbedingt selbst ein Bild machen.

Bisher erschienen:1) Totenfrau [Rezension lesen]2) Totenhaus

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