Rezension | “Steelheart” (The Reckoners #1) von Brandon Sanderson

Steelheart_Sanderson

 Steelheart (The Reckoners #1)

Autor: Brandon Sanderson

Übersetzer: Jürgen Langowski

Seiten: 448 (gebundene Ausgabe)

Verlag: Heyne fliegt

ISBN: 978-3-453-26899-9

Der Autor…

Brandon Sanderson, 1975 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner Schulzeit phantastische Geschichten. Er studierte Englische Literatur und unterrichtet Kreatives Schreiben. Sein Debütroman »Elantris« avancierte in Amerika auf Anhieb zum Bestseller. Seit seinen Jugendbüchern um den jungen Helden Alcatraz und seiner großen Saga um die »Kinder des Nebels« gilt der junge Autor auch in Deutschland als einer der neuen Stars der Fantasy. Er wurde auserwählt, Robert Jordans großen Fantasy-Zyklus »Das Rad der Zeit« fortzuschreiben. Brandon Sanderson lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.

Mehr Informationen zum Autor unter www.brandonsanderson.com

Der Plot…

Vor zehn Jahren kam Calamity. Eine Explosion am Himmel, die gewöhnlichen Männern und Frauen außergewöhnliche Kräfte verlieh. Die Öffentlichkeit nannte sie fortan Epics. Aber Epics sind kein Freund des Menschen. Mit dem unglaublichen Geschenk unmenschlicher Kräfte, kam der Wunsch zu (be)herrschen. Und um den Menschen beherrschen zu können, muss sein Wille gebrochen werden.

Niemand kämpft gegen die Epics…niemand außer den Rächern. Eine geheimnisvolle Gruppe von gewöhnlichen Menschen, die ihr Leben darauf ausrichten die Epics zu studieren, eventuelle Schwächen zu finden und sie dann zu töten.

David will ein Teil der Rächer werden. Er will Steelheart. Der Epic, von dem gesagt wird, er sei unbesiegbar. Steelheart tötete Davids Vater. Seit Jahren studiert und plant David die Epics. Er könnte mit seinem Wissen den Schlag gegen sie ausführen.

David hat Steelheart bluten gesehen. Er will Rache für den Tod seines Vater. Er will Steelheart wieder bluten sehen.

Meiner Ansicht nach…

Der Auftakt der The Reckoners Reihe ist mein erstes Buch von Fantasy-Meister Brandon Sanderson gewesen. Den Lobeshymnen für den Autor konnte man sich in diesem Jahr auch gar nicht entziehen.

Kaum hatte ich das Buch dann in der Hand, flog mir der Prolog regelrecht um die Ohren. Ich kann nicht beurteilen, ob es in allen Büchern von Sanderson schon im Prolog kesselt, aber DAS was der Autor da bereits liefert, ist großes Kino. Ein kleiner Junge namens David erlebt während eines normalen Besuchs bei der Bank das schlimmste, was sich ein Kind nie ausmalen möchte. Er muss dabei zusehen, wie sein eigener Vater bei einem dramatischen Übergriff stirbt. Getötet von einem übermenschlichen sogenannten >Epic<.

So klein wie David Charleston damals war, so groß wurde mit den Jahren der Hass und Kampfgeist, es dem Mörder seines Vaters heimzuzahlen.
Starker Stoff, aus dem die Superhelden – im Fall der Epics, die Superschurken – sind. David, inzwischen zu einem jungen Mann herangewachsen, hat wahrhaftig sein Leben danach ausgerichtet, die Epics zu studieren und ihre jeweiligen Schwächen zu finden. Etwas anderes kennt er nicht und lässt es auch nicht an sich heran. Mit seinem Wissen will er den >Rächern<, einer Rebellen Gruppe, zur Hilfe eilen. Doch die erste Begegnung verläuft nicht nach Plan für David. Mit Mühe und Not entkommt er selbst dem Abschuss durch die Truppe. Dank großer Beharrlichkeit und einem bemerkenswerten Hintergrundwissen, beginnen aber auch die Rebellen den jungen David zu akzeptieren. So steht bald fest: Der nächste Anschlag der Gruppe soll nicht nur über-episch werden, sondern den finalen Schlag auf Steelheart setzen.

Zunächst einmal gefiel mir der klare, zackige Erzählstil von Brandon Sanderson sehr gut. Er hält sich nicht mit langem Geschwafel auf und steigt gleich ein, um dabei visuell zu erklären. Und so flogen die Seiten nur an mir vorbei. Obwohl es mein erstes Buch des Autors war, hatte ich sofort das Gefühl, dass Sanderson noch ganz anders kann und sich hier und da vielleicht sogar zurückhalten musste. Schließlich beschäftigt er sich in seinen Epic-Fantasy Büchern mit komplexeren Welten.

Die Idee in STEELHEART, ein astronomisches Phänomen namens >Calamity< auf die Menschheit los zulassen, so dass einige der bisher normalen Menschen mit Superhelden Fähigkeiten ausgestattet werden und zu Bösewichte mutieren, ist erfrischend anders und toll umgesetzt. Natürlich kennt man sie: Superman, X-Men und Spiderman. Aber in Non-Comic Format, habe ich so etwas vorher noch nicht gelesen.
Ein paar Hintergrund Informationen mehr über Calamity hätte ich mir persönlich gewünscht. Gerade dieses Phänomen fand ich so interessant. Da es aber noch weitergeht, kann ich ja noch hoffen.

Sehr unterhaltsam und überaus interessant war die Konstellation zwischen David und den Rächern. Die Rächer selbst bestehen aus einer Gruppe von sehr facettenreichen und rätselhaften Figuren. Jeder von ihnen scheint eine eigene Geschichte mit einem Epic zu haben. Zwischen rasanten Verfolgungsjagden, gibt es amüsante Dialoge und neue Entdeckungen für David.

Ich liebe es, aus manchen Büchern so kleine Messages zu ziehen. Die in STEELHEART ist klar. Was geschieht, wenn Menschen eine neue Macht – überirdisch, oder ganz ursprünglicher Herkunft – für ihr eigenes Machtstreben einsetzen? Manipulieren und zerstören, anstelle von unterstützen und etwas neues erschaffen.

Steelheart_Mitosis_Sanderson

Tacheles…

Der The Reckoners-Auftakt STEELHEART verdient ganz sicher das epische Echo der Leser. Der erste Teil hat mächtig vorgelegt. Entwicklungspotenzial und Luft nach oben sind dennoch vorhanden. Und deshalb freue ich mich darauf, wenn mir die Fortsetzung wieder einheizt.

Erworben bei: Buchhaus Stern-Verlag 

Heyne Verlag


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