[Rezension] Nightshade – Die Entscheidung

[Rezension] Nightshade – Die Entscheidung

Nightshade – Die Entscheidung

Erscheinungstermin: 10. Mai 2012

Autorin: Andrea Cremer

Verlag: LYX

Preis: 12,99 € (broschiert), 11,99 € (eBook)

Seiten: 352

ISBN: 978-3-8025-8787-0

Originaltitel: Bloodrose (Hardcover, Paperback, eBook, Audio CD)

Reiheninfo: Die Wächter (Nightshade), Dunkle Zeit (Wolfsbane), Die Entscheidung (Bloodrose)

Leseprobe

Meine Bewertung

[Rezension] Nightshade – Die Entscheidung

Inhalt: Nachdem es der Alphawölfin Calla gelungen ist, ihr Rudel aus der Gefangenschaft zu befreien, steht nun eine weitere, nicht weniger gefährliche Aufgabe bevor. Um im Krieg gegen die Hüter als Sieger hervortreten zu können, muss sich Calla gemeinsam mit ihren Rudelgefährten auf eine lange Reise begeben. Nur, wenn es Shay, dem Spross, gelingt, drei weitere, versteckte Artefakte in seine Gewalt zu bringen, steigen die Chancen des Rudels den Krieg für sich zu gewinnen. Doch nicht nur die Unterstützung, die Calla für Shay aufbringen muss, nagt an ihren Nerven. Auch die Entscheidung, ob nun Ren oder aber Shay der neue Alphawolf und somit ihr wahrer  Gefährte sein sollte, muss getroffen werden.

Meine Meinung: ‘Nightshade – Die Wächter’ hat mich aufgrund der sehr emotionalen und romantischen Stimmung regelrecht verzaubert. ‘Nightshade – Dunkle Zeit’ setzte andere Akzente und konnte insgesamt mit einer sehr spannenden und turbulenten Handlung punkten. Nun habe ich den letzten Band der Trilogie, ‘Nightshade – Die Entscheidung’  gelesen. Für die ersten 300 Seiten hätte ich volle fünf Punkte vergeben. Aber Frau Cremer, was haben Sie sich bitte bei diesem Ende gedacht?

Im letzten Band der Reihe vereint die Autorin alle positiven Eigenschaften der ersten beiden Teile. So beginnt ‘Nightshade – Die Entscheidung’ bereits im ersten Kapitel mit einer zugleich herzerwärmenden wie auch -zerreißenden Passage zwischen Ren und Calla. Auch in den darauffolgenden Kapiteln ist es Andrea Cremer hervorragend gelungen eine angenehme und fesselnde Mischung aus Romantik und Gefühl und Spannung und Nervenkitzel zu schaffen. Wo die rasante und wendungsreiche Handlung rund um Shay, den Spross, in meinen Augen jedermanns Geschmack treffen wird und bestimmt dafür sorgt, dass jeder Leser den Atem anhält, so könnte ich mir vorstellen, dass die Liebesgeschichte bei manchen Lesern keinen Anklang findet. Wer bereits die ersten beiden Teile gelesen hat, mit den Beziehungen zwischen Calla und Ren und Calla und Shay vertraut ist, der wird sich bestimmt denken können, was der Titel ‘Die Entscheidung’ impliziert.

Im Bezug auf die Handlung, die sich um den Spross und den Krieg zwischen den Suchern und den Wölfen, habe ich absolut nichts auszusetzen. Andrea Cremer verliert bei besonders spannungsgeladenen Momenten nie den emotionalen Bezug aus den Augen, sodass mir während des Lesens mehrere Male der Atem stockte, sich mein Puls beschleunigte und ich aus dem mit fiebern nicht mehr herauskam.
Die Liebesgeschichte, die sich im dritten Band auflösen sollte, gestaltet sich als stetes Hin und Her und spiegelt damit genau das Gefühlschaos der Protagonistin Calla wieder. Dass Calla in meinen Augen eine so ausgereifte, starke und sympathische Protagonistin darstellte war sicherlich ausschlaggebend dafür, dass ich so wunderbar mit ihr mitfühlen konnte und somit ihre Gefühlswelt und die Szenen zwischen ihr und den beiden Wolfsjungen Shay und Ren weitaus intensiver miterlebt habe.

Während ich vom Großteil des Buchs absolut begeistert war, hat mich das Ende der gesamten Trilogie bodenlos enttäuscht. Ich habe dem Ende der Geschichte, der Auflösung des Kriegs zwischen Hütern, Wächtern und Suchern und der Entscheidung der Protagonistin Calla spannungsgeladen entgegen gefiebert. Das Ende wiederum hat mich nicht nur kopfschüttelnd, sondern regelrecht traurig zurückgelassen. Ich könnte mir vorstellen, dass es allen Lesern, denen die tollen Charaktere genauso ans Herz gewachsen sind, wie mir, genauso gehen wird. Hat man in der gesamten vorherigen Geschichte auf jeder einzelnen Seite gespürt, dass Andrea Cremer ihre Geschichte wohl durchdacht und mit wahnsinnig viel Liebe geschrieben hat, so verfliegt dieser Eindruck bis zum Ende hin immer weiter. Das Ende wirkt im Gesamtkonzept lieblos, gerade so, als hätte es sich die Autorin besonders leicht gemacht.

Fazit: Weil ich noch nie von den letzten Seiten einer Trilogie bzw. dem Ausgang und Ende einer Reihe so dermaßen enttäuscht war, wie bei ‘Nightshade’ musste ich leider einen Punkt abziehen. Die zuvor so spannende, rasante und unheimlich gefühlvolle Handlung, die die Autorin mit sehr viel Herzblut und Leidenschaft formuliert hat, konnte meinen Missmut über das Ende leider nicht dämpfen. Sieht man über das missratene Ende der Buchreihe hinweg, so kann ich die gesamte Trilogie jedem Fantasyfan empfehlen, der von besonderen Wolfgeschichten noch nicht genug hat. Wer denkt, in der ‘Nightshade’ Trilogie erwarte einem nur wieder eine bekannte Werwolfgeschichte, der hat sich gewaltig geirrt. Die Autorin wartet nicht nur mit neuen Facetten von Wölfen auf, darüber hinaus bietet sie mit ihrer Trilogie eine wunderbare, herzzerreißende und prickelnde Liebesgeschichte.


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