Originaltitel: Small Great Things
Autor: Jodi Picoult
Übersetzer: Elfriede Peschel
Genre: Belletristik
Verlag: C. Bertelsmann Verlag
ISBN-13: 978-3570102374
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 592 Seiten
Preis: 20,00 €
Erschienen: 2. Oktober 2017
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Beschreibung
Seit zwanzig Jahren verrichtet Ruth Jefferson einen guten Job als Säuglingsschwester im Krankenhaus. Doch eines Tages wird ihr die Versorgung eines Neugeborenen von ihrer Vorgesetzten untersagt, weil die rassistischen Eltern ihr Kind nicht in die Hände einer Afroamerikanerin geben wollen. Als Ruth in einer Krisensituation alleine mit dem Kind ist gerät dieses in Atemnot und Ruth weiß zum ersten Mal in Ihrem Leben nicht wie sie handeln soll. Nach kurzem Abwägen, ob sie sich gegen die Anweisungen ihrer Vorgesetzten widersetzten soll beginnt Ruth mit der Einleitung der nötigen Maßnahmen – doch er Säugling verstirbt. Ruth Jefferson wird als Mörderin angeklagt und findet sich bald darauf in einem Gerichtssaal wieder, in dem der alltägliche Rassismus unter den Teppich gekehrt werden soll…
Buchtrailer
Meine Meinung
Schon längere Zeit habe ich keinen Roman mehr aus der Feder von Jodi Picoult gelesen, umso passender war es, dass mich die Beschreibung zu ihrem neuesten Werk “Kleine große Schritte” sofort ansprach. Das blumige Cover steht dabei vollkommen im Kontrast zum Inhalt, denn meiner Meinung nach passen weder Farbe noch die sanften Blumen zu dem emotional mitreisenden Thema das Picoult in ihrer Geschichte anschneidet.
Man wird sich zuerst fragen, warum eigentlich eine “weiße” Schriftstellerin über den Rassismus gegenüber farbigen Menschen schreibt, das mag zu Beginn nicht für jeden Sinn ergeben, aber wenn man sich das Nachwort von Jodi Picoult durchliest wird einem bewusst wie wichtig es der Autorin war über dieses Thema zu schreiben. Genau diese Leidenschaft für das Thema spürte ich dann auch zwischen den Zeilen lodern! Natürlich ist es schwierig für eine “weiße” Person sich in die Haut eines “Farbigen” zu versetzten und ich bin mir sicher, dass das Thema Rassismus natürlich in einem Buch z. B. von einer afroamerikanischen Persönlichkeit viel authentischer ist. Dennoch hat mir Picoults Buch äußerst gut gefallen, denn ich konnte der Geschichte wunderbar folgen und habe mich vor allem in der Rechtsanwältin Kennedy selbst wiedergefunden.
Der Unterschied zwischen der Bitte des muslimischen Vaters und der Bitte von Turk Bauer war ein Unterschied zwischen Tag und Nacht. Wie zwischen Liebe und Hass.
Zum Inhalt selbst möchte ich nicht allzuviel verraten, denn die wichtigsten Punkte sind schon in meiner Buchbeschreibung zusammengefasst. Der Plot an sich ist nicht spektakulär, aber die Erzählweise aus den unterschiedlichen Perspektiven der farbigen Säuglingsschwester Ruth Jefferson, des rassistischen Vaters Turk Bauer und der Pflichtverteidigerin Kennedy McQuarrie machen das Buch zu einem Erlebnis!
Für mich war es wahnsinnig spannend die Geschehnisse aus den unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten zu können auch wenn das hier heißt, dass man nicht nur die kleinen und großen Hindernisse für eine farbige Person in den Staaten aufgezeigt bekommt, sondern auch in die krasse Weltanschauung eines rassistischen Protagonisten eintaucht. Dies ist natürlich der Protagonist Turk Bauer, der meines Erachtens die größte und faszinierendste Entwicklung im Verlauf der Geschichte durchmacht. Dagegen wirkt mir Ruth Jefferson manchmal etwas zu unscheinbar – ich hätte mir wirklich gewünscht, dass sie etwas kämpferischer wie ihre Schwester auftritt. Dennoch konnte ich ihre Haltung nachvollziehen und fand es sehr bewundernswert wie sie durch ihre ganz spezielle Art und Weise Missstände aufzeigt und ihrer weißen Pflichtverteidigerin den Spiegel vorhält.
Stolz ist ein böser Drache, der unter deinem Herzen schläft und losbrüllt, wenn du Ruhe brauchst.
“Kleine große Schritte” ist über große Strecken hinweg ein ruhiges Buch, man taucht in die Welt(anschauung) der einzelnen Protagonisten ein bis es schließlich zum nervenaufreibenden Prozessende vor Gericht kommt. Am stärksten beeindruckt hat mich dabei das aufrüttelnde Plädoyer der Verteidigerin Kennedy.
Fazit
Ein eindrucksvolles Buch zu einem immer noch aktuellen und sehr wichtigen Thema – Rassismus.
5 out of 5 stars
Jodi Picoult, geboren 1966 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Seit 1992 schrieb sie mehr als zwanzig Romane, von denen viele Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste waren. Die Autorin versteht es meisterhaft, über ernste Themen unterhaltend zu schreiben. Sie wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, wie etwa 2003 mit dem renommierten New England Book Award. Picoult lebt mit ihrem Mann in Hanover, New Hampshire.
Quelle: Randomhouse/Foto: © Deborah Feingold
Das Thema Rassismus ist nach wie vor allgegenwärtig und es sollten mehr solcher Bücher geschrieben werden.
Buchperlenblog
Ausgrenzung und Rassismus begegnet uns eigentlich jeden Tag auf unterschiedlichste Weise und genau darauf geht Jodi Picoult ein.
live breathe words
Wer Jodi Picoults Schreibstil mag kommt hier wieder voll auf seine Kosten, aber wenn man etwas über Rassismus lesen möchte, sollte man vielleicht doch lieber zu einem anderen Buch greifen.
Lese Welle
Vielleicht sind manche Entwicklungen zu unrealistisch oder manche Figuren doch an einigen Stellen klischeebehaftet, aber ihre Geschichten gehen ins Herz und schwingen da noch eine ganze Weile nach.
The Read Pack
Es ist ein unglaublich gutes und wichtiges Buch, welches mir persönlich die Augen noch ein Stück weiter geöffnet hat.
Nana – Der Bücherblog
Es ist aufwühlend, ergreifend und hat mit Ruth Jefferson eine starke Hauptfigur.
Nicoles Bücherwelt
Ein weiterer Picoult, der mich begeistern konnte.
influenza bookosa
Dieses Buch war mächtig; nicht nur von der Seitenzahl her. Picoult hat sich etwas Großes vorgenommen und es größtenteils auch gemeistert, unter ihrem Vermittlungsdrang litt allerdings die Geschichte selbst.
The Written Word
Ein Roman mit einem wichtigen, aktuellen Thema, welcher anfänglich alle Faktoren für einen interessanten, spannenden und nachdenklich machenden Roman bereithielt. Allerdings konnte ich vor allem gegen Ende nicht mehr mit den Ideen der Autorin umgehen.
LeseBlick
„Kleine große Schritte“ hält immer wieder Überraschungen bereit. Es geht nicht vorrangig um den Prozess, sondern um Rassismus im Allgemeinen.
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