Arias Welt bricht zusammen, als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen und sie zu ihrer Tante ziehen muss. Doch der charmante Simon scheint ein Auge auf sie geworfen zu haben und der Schlagabtausch mit Bad Boy Dean wird zur willkommenen Abwechslung - bis Aria eines Morgens mit weißblonden Haaren aufwacht. Denn eine uralte Prophezeiung entfaltet ihre Wirkung: Das Ende der Welt naht und Aria ist die erste von vier Todesboten. (Ravensburger)
„Erbin der Finsternis" ist der Der Roman konnte mich erste Band eines neuen Romantasy-Zweiteilers von Kira Licht, die mich schon mit dem Roman „Süße Sünden" begeistern konnte. Der erste Band der „Lovely Curse"-Reihe hat mir insgesamt mittelmäßig gefallen: Ein sofort völlig für sich einnehmen. Die Autorin gibt uns auf fünfzig Seiten sehr Zeit, die Hauptprotagonistin Aria ausgiebig kennenzulernen, sodass ich zu ihr einen engen und vertrauten Bezug aufgebaut habe. Darüber hinaus ist ihre Lebensgeschichte äußerst interessant: ein charakterstarkes und facettenreiches Mädchen, das seit kurzem Vollwaise ist und nun bei ihrer Tante ein neues Leben aufbauen muss. Tragik und Sympathie vereint! Zunächst hat mich nicht nur ihre erwachsene Art fasziniert, sondern auch ihr außergewöhnliches Hobby, das sie sehr liebenswürdig erscheinen lässt. Erst als Aria die neue Schule betritt, tritt die Ernüchterung ein. Ein Klischee folgt auf das nächste: eine zickige und gemeine Schönheit, die es auf Aria abgesehen hat; ein düsterer Herzensbrecher, der für Probleme steht und natürlich ein liebreizender, blonder Sportler, der Aria unter die Arme greift. Zu viel Schuldrama und ein Liebesdreieck, das ich bis zum Schluss vorhersehen konnte. Leider. starker, atmosphärischer Anfang mit einer sympathischen Hauptprotagonistin, ab der Buchhälfte jedoch zu viele Klischees, ein protziges Bad-Boy-Gehabe und ein pubertierendes Gefühlswirrwarr, das zu viel Raum einnimmt.
- Sie erwarteten also, dass ich mich entschied. Meine Wahl traf zwischen Licht und Schatten.
Ich wollte das hier nicht. Schließlich kannte ich beide kaum. - S. 87
„Erbin der Finsternis" konnte mich leider
nicht durchweg mitreißend und unterhalten. Obwohl mir die ersten Kapitel sehr zugesagt haben, hat mir Spannung und Abwechslung gefehlt. Dabei wird Arias gefestigte Charakter immer poröser: Sie konzentriert sich in meinen Augen viel zu stark auf zwei männliche Charaktere, die sich gegenseitig ausspielen wollen und sie gewinnt immer mehr an Unsicherheit. Der Klappentext über Aria verrät meiner Meinung auch viel zu viele Informationen über den Ausgang der Geschichte, die ich mir eigentlich selber nach und nach herleiten wollte. Dazu kommt noch, dass mir das Thema „Todesboten" nicht neu ist und ich immer das Gefühl hatte, dass man damit nicht mehr überraschen kann. In „Eternal Riders" von Larissa Ione geht es auch um vier Reitern der Apokalypse, die ich mir gegenwärtig immer hinzugezogen habe. „Lovely Curse" punktet aber auf jeden Fall mit der Geheimniskrämerei über die besorgniserregende Umwelt.
- „Ihre Haare, Richard! Sieh dir bitte ihre Haare an.
Sie sieht aus, als habe man sie in Quecksilber getaucht." - S. 108
Der
Schreibstil von Kira Licht ist locker, unkompliziert, wortgewandt und insgesamt sehr angenehm zu lesen. Arias Gedanken und Gefühle werden offen und ehrlich behandelt, sodass ich mich sehr gut in ihre die kritische und aufregende Situation hineinversetzen konnte. Das Geschehen wird nur aus Arias Ich-Perspektive erzählt. Es gibt hitzige und rasante Wortgefechte, aber auch ruhige und überlegte Momente, in denen Ängste und Sehnsüchte ausgetauscht werden. Wie schon erwähnt, habe ich mir mehr Spannung gewünscht. Die Geschichte schweift oft ab, z.B. über die Pferdepflege - es zieht sich in die Länge. Vom Ende war ich überrascht, da es sehr plötzlich kommt und mich etwas verwirrt zurückgelassen hat. Der zweite Band muss definitiv einige meiner Fragen beantworten. Trotz der durchschnittlichen Bewertung möchte ich herausfinden, wie die Geschichte rund um Aria ausgeht. Im zweiten und finalen Band fängt die Problematik erst richtig an!