Titel: Just one day
Autor/in: Gayle FormanVerlag: Random House Children's PublishersOriginaltitel: -
Seitenzahl: 369
Preis: 8,20 € (D)
ISBN: 978 - 18849415668
Klappentext:
When sheltered American good girl Allyson "LuLu" Healey first meets laid-back Dutch actor Willem De Ruiter at an underground performance of "Twelfth Night" in England, there's an undeniable spark. After just one day together, that spark bursts into a flame, or so it seems to Allyson, until the following morning, when she wakes up after a whirlwind day in Paris to discover that Willem has left. Over the next year, Allyson embarks on a journey to come to terms with the narrow confines of her life, and through Shakespeare, travel, and a quest for her almost-true-love, to break free of those confines.
Ahh! Ein neues Buch von Gayle Forman. Das muss ich haben! Das kann nur gut werden, so wie Wenn ich bleibe, oder? Gayle Forman würde mich doch nie enttäuschen, stimmt's?...ach ja...
Seit ich Gayle Formans Bücher gelesen haben, verbinde ich mit ihnen einen schönen Schreibstil, tiefgründige, emotionale Jugendbücher und tolle Charaktere. Daher habe ich mich riesig gefreut, als endlich ihr neues Buch angekündigt wurde, was sogar etwas mit Shakespeare zu tun hatte.
Amerikanisches Mädchen reist durch Europa, trifft in England auf charmanten Dänen, der mit seiner Truppe ein Stück von Shakespeare aufführt. Es knallt, es blitzt, es funkt und statt nach London zu fahren, reist Allyson lieber mit Willem nach Paris. Für einen Tag.
Ich sag es lieber gleich vorneweg: Was so vielversprechend begann, endete in einer mittelschweren Katastrophe. Zu mindestens für mich. Ausschlaggebend dafür war Allyson selbst. Um sie am besten zu beschreiben, hier ein kleines Zitat:
"Here." Melanie shoves a drink into my hand. [...] It is sweet and warm and burns slightly going down."Good girl."I think of Ms. Foley. "Don't call me that.""Bad girl.""I'm not that either."She looks peeved. "Nothing girl."
(S. 182 / Random House Children's Publishers/ UK 2013)
Genau, Melanie. Du bringst es auf den Punkt. Unser "nothing girl" brachte mich mit ihrer teilnahmslosen, charakterlosen Art fast um den Verstand. Sie war ein Good girl, machte das, was man von ihr erwartete, sprach nie ihre Gedanken aus und war einfach nur eine leere Hülle. Und das sie, nachdem sie Europa verlassen hatte, in Selbstmitleid badet und alle Leute abstößt, machte sie nicht sympathischer. So oft wollte ich sie packen, schütteln und aus dem Wachkoma holen. Im realen Leben wären wir bestimmt keine Freundinnen geworden. Aber auf den letzten 100 Seiten begann sie endlich zu realisieren, dass sie endlich mutiger werden und über dem Leben stehen sollte. Aber da war der Drops schon gelutscht und sie konnte meine Meinung über sie nicht mehr revidieren.
Auch Willem, der eher mit Abwesendheit glänzte, war keine große Nummer. So wie Allyson wusste der Leser fast nichts über ihn, und anders als Allyson konnte ich auch einfach nicht nachvollziehen, warum sie sich ihn verliebt hatte. Leider war ihre Geschichte und ihre Reise einfach zu oberflächlich dargestellt. Und dabei habe ich die Frage, wie man sich innerhalb eines Tages verlieben konnte, schon ignoriert.
Die Idee hinter dem Buch mag romantischer klingen, als es wirklich der Fall war. Für mich war die zweite Hälfte des Buch einfach nur ein verzweifeltes Festhalten an irgendeine Erinnerung, die ich nicht verstanden habe. Aber wenn man den Punkt beiseite lässt, ist es auch ein Buch über das Suchen und Finden nach sich selbst. Wenn auch sehr spät. Leider gelingt es Forman hier nicht, dem Buch die Tiefgründigkeit, die ich bei Wenn ich bleibe so mochte, einzuhauchen. Wirklich schade. Dabei hatte das Buch so viel Potential und ich weiß, Gayle Forman kann es besser. Den Folgeband Just one year werde ich dennoch lesen, da es aus Willems Sicht erzählt wird. Und ich denke, er hat einiges mehr und einiges interessantes zu erzählen als Allyson.
Leider bin ich schrecklich enttäuscht. Im Grunde ist es kein schlechtes Buch. Nur wer ein Problem mit Figuren hat, der teilnahmslos, langweilig und ohne Charakter sind, der wird sich vielleicht auch so aufregen wie ich. Diejenigen, die das nicht wirklich stört, die bekommen eine nette, recht oberflächliche Unterhaltung über einen Moment im Leben, den man nicht loslassen möchte und über das Suchen und Finden der Liebe und sich selbst.
Das Cover trifft es ganz gut, zieht mich aber nicht wirklich an. Ich halte nicht viel von Menschen auf Cover.
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Der Autor:
Gayle Forman is an award-winning author and journalist whose articles have appeared in numerous publications, including Seventeen, Cosmopolitan, The Nation, and The New York Times Magazine. She lives in Brooklyn with her family.