|Rezension| Julia Dippel - Cassardim 1 - Jenseits der Goldenen Brücke

|Rezension| Julia Dippel - Cassardim 1 - Jenseits der Goldenen Brücke

Julia Dippel | Thienemann Essinger | Hardcover | 17,00€ | 528 Seiten | 17.10.2019 | ISBN: 978-3-522-50645-8


– "Probier dein Glück und du findest heraus, wie handzahm ich geworden bin...",murmelte ich mehr für mich als für ihn. Trotzdem verfolgte mich sein leises Lachen."Ich komme darauf zurück, wenn du wieder bei Kräften bist. Es soll ja ein fairer Kampf werden." - S. 179
|Rezension| Julia Dippel - Cassardim 1 - Jenseits der Goldenen Brücke
Amaia ist gerade sechzehn geworden – zum achten Mal. Warum ihre Familie so langsam altert und warum sie keinem ihrer fünf Geschwister ähnelt, möchte Amaia unbedingt herausfinden, aber ihre Eltern tun alles, um dieses Familiengeheimnis zu wahren – ständige Umzüge, strenge Regeln und Gedankenkontrolle inklusive. Amaia sieht ihre Chance gekommen, als ihre älteren Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen: den geheimnisvollen wie gefährlichen Noár, der ebenso wenig menschlich ist wie sie. Doch dann wird Amaias Familie angegriffen und plötzlich ist Noár ihre letzte Hoffnung: Er verlässt mit ihnen die Menschenwelt und bringt sie nach Cassardim, ins Reich der Toten, wo Amaia zwischen Intrigen, Armeen, lebendig gewordenen Landschaften, unwirklichen Kreaturen und mächtigen Fürstenhäusern endlich ihre Antworten findet – und ihr Herz verliert. (Thienemann Esslinger)

|Rezension| Julia Dippel - Cassardim 1 - Jenseits der Goldenen BrückeWenn ich ein Lesehighlight in den Händen halte, merke ich es recht schnell: Ich kann mich nicht für einen Lieblingscharakter entscheiden, fühle mich magisch zur Lektüre hingezogen, denke unentwegt an den Fortgang der Geschichte, ziehe mich beim Lesen zurück und verpasse sogar meine Bushaltestelle, da ich alles um mich herum vergesse. „Cassardim 1 – Jenseits der Goldenen Brücke“ ist ein solches Highlight, das sich jeder Buchliebhaber wünscht! Mein erstes Buch von Julia Dippel und alle Werke landen schnurstracks auf die Weihnachtswunschliste.

Wenn ich aufzählen soll, welche Aspekte mich völlig in den Bann gezogen haben, dann würde es diesen Rezensionsrahmen sprengen. Zunächst einmal zum Beginn der Geschichte: Wir lernen Amaia kennen, ein Mädchen, das aus noch unbekannten Gründen einfach nicht altert. Um den Schein in der Gesellschaft zu wahren, zieht sie mit ihren kuriosen Elternteilen und ihren vielen Geschwistern von Ort zu Ort. Amaia hat dieses Leben satt, aber vor allem das Ungewisse: Warum altert sie nicht? Warum kann sie Menschen mit ihren Worten beeinflussen? Wer sind die menschenähnlichen „Chaoswandler“, die die Familie seit Anbeginn aufspüren. Amaia versucht hinter dem Rücken der Familie nach Antworten zu suchen und kann es einfach nicht fassen, welche Informationen Noár, ein Gefangener der Familie preiszugeben hat: Cassardim, das Reich der Toten.

Mit dem Kennenlernen des mysteriösen, attraktiven Fremden beginnt eine abenteuerliche Reise, die ich neben unzähligen Fantasyromanen für einzigartig halte. Amaia, die weibliche Hauptprotagonistin ist furchtlos, waghalsig und aufmerksam. Als absoluter Familienmensch würde sie alles stehen und liegenlassen, um sie in Sicherheit zu wissen. Hinreißend! Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, Amaia auf ihrer erschwerten Reise zu begleiten, die endlich Licht ins Dunkel bringen soll. Erst nach und nach wird Cassardim, das Reich der Toten, offenbart: Atemberaubende Naturerscheinungen, facettenreiche Völker, ungewöhnliche Sitten und Gesetze – aber vor allem ist es Noár, den Amaia nicht einschätzen kann. Der junge Mann provoziert, lässt sie in jede Falle tappen, stellt sie auf die Probe, reißt ihr Herz an sich. Im Kern von Cassardim scheint Amaia endlich ihre Antworten zu erhalten, kann dies aber leider nicht mehr rückgängig machen

Halsbrecherisch! Atemlos! Begeisterung! Eine magische Welt, die dich einnehmen wird. Ein männlicher Hauptprotagonist, dem du gnadenlos verfällst. Eine Wahrheit, die du nicht glauben willst. Das Besondere an diesem Fanatsyroman ist die Mischung: Jeder Nebencharaktere ist auf seine eigene Art und Weise interessant und im Gesamtkontext präsent. Zwischen Noár und Amaia gibt es diese faszinierende Hass-Liebe, die mich am meisten angespornt hat, weiterzulesen. Jedes Kapitel endet mit einer Überraschung, die Autorin kann jede Emotion authentisch vermitteln und der flüssige, malerische und auch hitzige Schreibstil verursacht den gefährlichen Lesesog, der alles um mich herum vergessen lässt. „Cassardim“ konnte mich durch und durch unterhalten. Die deutsche Autorin kann auf jeden Fall mit Sarah J. Maas - meine Lieblingsautorin – mithalten. Nach diesem Lesehighlight freue ich mich umso mehr auf weitere Geschichten in Cassardim!
Story /5Charaktere /5 Gefühle /5Spannung /5Schreibstil /5 Ende /5
|Rezension| Julia Dippel Cassardim Jenseits Goldenen BrückeVielen Dank für das Rezensionsexemplar Mainwunder und Thienemann Esslinger.

Rezensionsexemplare beeinflussen nicht meine subjektive Meinung.
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