Rezension - Helene Henke – Electrica: Lord des Lichts

[Rezi] Helene Henke – Electrica: Lord des Lichts

Titel: Electrica – Lord des Lichts

Autor: Henke, Helene

Verlag: Sieben Verlag

Erschienen: Juni 2011

ISBN-10: 3941547372

ISBN-13: 9783941547377

Seitenzahl: 196

Einband: Broschiert

Preis: 14,90 €

© Sieben Verlag

Inhalt:

„Der einzige Glaube, der zählt, ist der an den Fortschritt“ — Lord Cayden Maclean, Vampir Nach vielen Jahrhunderten kehrt Lord Cayden Maclean zurück auf die Isle of Mull, um sich auf Duart Castle, dem Sitz seiner Vorfahren, seinen Forschungen in der Entwicklung der Electrica zu widmen. Anders als das Gaslicht, soll diese neuartige Lichtquelle seine Nacht zum Tag erhellen. Als Sue Beaton im Schloss auftaucht, um ihn als ihren Lehnsherrn um Beistand zu bitten, ist er auf Anhieb fasziniert von ihrer Schönheit und ihrem Verstand. Sie erweckt lange unterdrückte Emotionen in ihm, die seinen Feind Luthias auf seine Fährte locken. Mithilfe fortschrittlicher Technologien setzt dieser alles daran, die alte Fehde wieder aufzunehmen. Caydens Liebe zu Sue könnte ihm zum Verhängnis werden … Sieben Verlag

Meine Meinung:

Das Cover strahlt eine richtiggehende Helligkeit aus mit seinen Gelbtönen. Im Vordergrund ist eine junge Frau zu sehen und hinter ihr, leicht versteckt, ihr männlicher Gegenpart sowie eine Burg. Unterhalb des Titels gibt es auch noch einige Zahnräder, die wohl den mechanischen Teil des Romans darstellen sollen.

Wir schreiben das Jahr 1819, die Zeit ist im Umbruch, die Elektronik bricht durch und wird von dem geheimnisvollen Lord Cayden Mclean schon tatkräftig genutzt.
Sue, aus bürgerlichen Verhältnissen, musste einen schweren Schicksalsschlag einstecken und sucht nun Beistand und Schutz bei dem geheimnisvollen Lord. Als dieser sich ihrer annimmt, ist es um seine kühle Gelassenheit geschehen.
Nachdem sich die beiden zum ersten Mal begegnen, merkt Cayden, wie seine Maske der Gefühllosigkeit bröckelt, was schwere Folgen mit sich ziehen könnte. Denn sobald er wieder Gefühle zulässt, kann ihn sein Mentor und Erzfeind Baron Luthias finden. Dieser will Rache für eine längst vergangene Tragödie und kann Cayden durch Gefühle ausfindig machen.
Sue dagegen ist von Anfang an von dem Lord und seinen seltsamen Apparaturen fasziniert. Wo andere den Fortschritt verteufeln würden, ist sie interessiert und wissbegierig.

Von Spannung war lange Zeit nichts zu spüren, auch wenn es gleich zu Anfang eine prekäre Situation gab, die Sue aus dem Gleichgewicht brachte.
Für mich hatte der Roman eine lange Aufwärmphase bis die eigentliche Geschichte in Gang kam, um die es in der Inhaltsangabe eigentlich geht.
Bis dahin wurde Sue von widersprüchlichen Gedanken bezüglich des Lords geplagt und Cayden war einfach nur unnahbar.
Auch gab es immer öfter kleine Machtkämpfe zwischen den beiden, da Sue immer forscher wurde, Cayden die Stirn bot und sich nicht alles gefallen ließ.

Cayden ist voller Widersprüche, sein Verhalten so launisch und undurchschaubar, dass ich nie richtig mit ihm warm wurde. Erst zum Schluss hin konnte ich ein wenig Verständnis für sein etwas gestörtes Verhältnis zu Sue aufbringen, doch zu meinem Liebling wurde er leider nicht.
Sue wirkte dagegen sehr zart, konnte sich aber doch immer wieder durchsetzen und bewies dadurch, dass sie sehr gut alleine klarkommt. Selbst als Cayden ihr offenbart, dass er ein Vampir ist, nimmt sie dies ziemlich gelassen auf. Sie war für dieses Jahrhundert eine starke junge Frau und trotzdem wirkte sie auf mich etwas blass und so manche ihrer Taten konnte ich nicht nachvollziehen.

Die Autorin beschrieb die elektronischen und mechanischen Apparate, mit denen der Lord sich beschäftigte, sehr präzise und verwendete für Sues emotionale Ausbrüche viele Ausrufe und Beschreibungen. Leider ging meiner Meinung nach dabei viel von der eigentlichen Handlung unter, wodurch kaum Schwung in die Geschichte kam.
Die Erklärungen waren zwar großartig, doch nahm mir das etwas von der Spannung, die sich für mich kaum aufbauen wollte. Dafür gibt es leider einen Abzug.
Helene Henkes Schreibstil ist wieder einmal von Anfang an anschaulich und faszinierend. Jedoch konnte mich diese Geschichte dennoch nicht so fesseln, wie ihre Trilogie “Das Rote Palais” es konnte.

Fazit:

Auch wenn mich dieser Roman nicht ganz überzeugen konnte, so war er doch lesenswert und für Vampirfans mit einem Hang zu Historischem sehr empfehlenswert.
Ich gebe diesem Werk drei bis vier von fünf Sternen.

Bewertung: 3_5 Sterne

Autorenportrait:

Bücher hatten immer einen besonderen Platz in meinem Leben und manchmal waren sie auch Teil meines Lebens. Daran soll sich in Zukunft nichts ändern. Sieben Verlag


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