Eine junge Muslimin, die sich in einer Burka auf die Bühne stellt und als Comedian Witze über den Islam erzählt – das ist die Grundidee des Werks „Funny girl“ von Anthony McCarten. Eine Idee, die ein brisantes Werk verspricht.
Azime ist eine junge Muslimin, die im Londoner Vorort Green Lane aufwächst. Ihre Familie ist sehr traditionsbewusst: Vater Aristot ist Möbelhändler, die Mutter Sabite Hausfrau und Sohn Zeki fühlt sich wie der Herr im Haus und meint, seine zwei Schwestern erziehen zu müssen. Die jüngste Töchter Döndü wählt den Weg des geringsten Widerstands und unterwirft sich dem Diktat der Familie. Die einzige Querulantin ist Azime, das älteste der drei Kinder. Sie lässt sich nicht unterkriegen und macht sich einen Spass daraus, alle Heiratskandidaten, die ihre Mutter für sie aussucht, zu vergraulen. Azime hat ein besonderes Faible für Humor. Sie kann Witze erzählen und Leute zum Lachen bringen. Über ihren Freund Deniz wird sie Teil einer Comedy Schule, wo sie erste Bühnenerfahrung sammelt. Und dann tritt sie, ohne es wirklich zu wollen, auf einer grossen Bühne auf – in einer Burka. Ein Auftritt, der ihr Leben verändern sollte.
Geniale GrundideeIch habe von Anthony McCarten bereits die zweiteilige Geschichte des krebskranken Donald gelesen und war davon begeistert. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an „Funny Girl“, vor allem nach dem ich gelesen hatte, worum es ging: Eine junge Muslimin stellt sich in einer Burka auf die Bühne und macht sich über ihre eigene Religion lustig. Eine – wie ich finde – geniale Idee, um ein ebenso kurzweiliges, wie tiefgründiges und gesellschaftskritisches Werk zu verfassen.