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‘Das Mädchen, das Geschichten fängt’
von Victoria Schwab
The Archived # 1
Wenn ein Mensch stirbt, wird seine Lebensgeschichte in einer Art Bibliothek abgelegt. Manchmal jedoch erwachen die Geschichten und versuchen in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Dann kommt Mac ins Spiel, denn sie ist eine Hüterin und ihre Aufgabe ist es, die entlaufenen Geschichten zurückzubringen. Doch plötzlich häufen sich diese Vorfälle, und die Grenzen zwischen Leben und Tod drohen zu verschwimmen. Mac beschleicht der schreckliche Verdacht, dass jemand die Lebensgeschichten manipuliert. Gemeinsam mit dem Hüter Wes versucht Mac, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. (Source: Goodreads.com)
Gleich der Beginn war für mich ziemlich hart, denn es begann sofort damit, wie Mac – die Hauptfigur- erzählt, dass sie zuerst ihren Grandpa und ein Jahr später ihren kleinen Bruder Ben verloren hat. Ich will es ja nicht wirklich zugeben, aber da hatte ich gleich mal feuchte Augen. *seufz*
Und wie es begonnen hat, zieht es sich auch durch das ganze Buch, das durch Melancholie, Traurigkeit und der immer währenden Frage um den Tod und dem Danach durchzogen ist. Dadurch hat man die ganze Zeit über eine erdrückende Schwere empfunden, oder zumindest ich.
Nicht, dass es an dem Schreibstil liegen würde, denn der ist wirklich unglaublich toll, und sehr einfühlsam, bildlich geschrieben und lädt einfach nur zum Träumen ein. Aber die Handlung ist eher düster, wie auch die Gedanken, die Welt und die Gefühle durch die Trauer und die Lügen der Hauptprotagonistin Mac.
Sie ist eine Wächterin, die erwachte Chroniken zurückbringen muss. Chroniken sind ein Widerhall, Erinnerungen von verstorbenen Menschen, und sehen dabei genauso aus – wie normale Menschen… bis sie entgleiten und ihre Augen schwarz werden. Daher kann es auch vorkommen, dass Mac hin und wieder Verletzungen mit nach Hause bringt und dort stets eine Ausrede für ihre Eltern parat haben muss, denn was sie tut und was sie ist, darf niemand wissen, was das Leben noch einsamer macht.
Das wäre der Inhalt des Anfangs, was recht actionreich und spannend klingt, wurde aber leider etwas langatmig und zäher präsentiert, als es hätte sein können. Ich kann nicht sagen warum, aber ich brauchte sicher die Hälfte oder mehr, um richtig reinzukommen, aber so richtig mit gefiebert oder gezittert habe ich mit Mac fast nie, nur ganz, ganz am Ende, was ich schade finde, da immer eine gewisse Distanz da war.
Die Idee war wirklich neu und sehr interessant und auch der Schreibstil war gut, aber irgendwie packte es mich eben nicht… *leider*
Außerdem mag ich Mac jetzt auch nicht so total gerne, da sie manchmal etwas komisch handelt. Sie weiß oft, dass sie dieses und jenes nicht tun sollte oder will, aber tut es trotzdem, wie zb. die Sache mit Owen, die ich ständig nur komisch fand und auch wenn die Autorin versucht hat, es zu erklären, war es nie richtig/ authentisch. Und das große Geheimnis über ihn am Schluss naja, das war ja etwas mau, oder? Das war für mich ziemlich bald klar, da es der einzige Grund war, warum er so war. Da hätte Mac eigentlich früher draufkommen können, aber okay, dann würde die Geschichte früher zu Ende sein.
Der andere Typ, Wesley, war ganz nett und er hat mit seiner lustigen Selbstverliebtheit ein wenig Humor in die Geschichte gebracht, aber er war mir zu oberflächlich, zu eindimensional gezeichnet – mir fehlte einfach die Tiefe bei ihm, mehr von ihm. Aber ich denke, das kommt dann noch im nächsten Teil, immerhin soll es ja eine Trilogie werden, also haben wir noch einiges in der Geschichte, als auch bei den Charakteren, zu entdecken.
Trotz aller negativen Punkte, die ich hier vielleicht erwähnt habe, ist es dennoch ein solides 3,5 Punkte Buch, das es wert ist gelesen zu werden, da es mit einer tollen, neuen Idee aufwartet, was in der heutigen Zeit schon ein Kunststück für sich ist. Außerdem war das Ende dann doch noch rasant und ich musste schneller lesen, als ich konnte, da ich wissen musste, wie es endet. Daher, wie ihr seht, werde ich halb-begeistert weiter lesen und freue mich auf die nächsten Teile, in denen ich hoffe, dass die Geschwindigkeit vom Ende etwas erhalten bleibt.
Ich finde das englische Cover einfach grandios und auch passend zur Geschichte. Das deutsche Cover und vor allem der Titel ist ebenfalls überaus toll gelungen, wobei die Vögel auf dem Baum als bildliche Metaphern nur bedingt passen, aber will da mal nicht so streng sein. ^^
Nach anfänglicher träger, schwerer Geschichte, wurde am Ende doch noch Action und ein mitreißendes Finale geboten, sowie kam ein schnellerer Lesefluss zustande, obwohl mir das Geheimnis doch schon längere Zeit klar gewesen ist. Aber so ganz gefesselt hat es mich leider nicht – es war fast ständig traurig und von den Gefühlen her so erschwerend – habe mir irgendwie was anderes oder mehr erwartet, aber da sind wir wieder bei meinem alten Problem der hohen Erwartungen. ^^
3,5 of 5 points – (I really liked it)
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(© Armentrout)
“Du musst der Junge sein”, sagt Mom. Ich verdrehe die Augen, aber Wesley lächelt bloß. Und zwar nicht schief, sondern ein echtes Lächeln, das sich eigentlich mit seinen stacheligen Haaren und den dunkel umrahmten Augen beißen sollten, es aber nicht tut. “Sie müssen die Mutter sein. “Wesley Ayers.”
“Ich kann verstehen, weshalb meine Tochter Sie mag.”
Wesleys Lächen wird noch breiter. “Meinen Sie, es liegt an meinem guten Aussehen, meinem Charme oder der Tatsache, dass ich sie mit süßen Stückchen versorge.”
Wider Willen muss Mom lachen.
Mac: “Schau mich nicht so an mit deinen großen braunen Augen.”
“Das ist kein gewöhnliches Braun”, erwidert er. “Sondern Haselnussbraun. Kannst du die goldenen Sprenkeln nicht sehen?”
“Du meine Güte, wie viel Zeit verbringst du denn jeden Tag vor dem Spiegel?”
“Nicht genug, Mac. Nicht genug.”
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(© goodreads.com)
Victoria Schwab:
(Source: Goodreads.com)
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Vielen Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares an:
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