[Rezension] Auf Null

[Rezension] Auf NullAutorin: Catharina Junk
Neuer Titel: Liebe wird aus Mut gemacht
Verlag: Kindler
Format: Hardcover
Seitenzahl: 396
Preis: €19,95 / €9,99
Reihe: -

Inhalt
Nina wurde gerade aus dem Krankenhaus entlassen: Ihre Leukämie ist vorerst besiegt. Trotzdem kann sie ihr Leben nicht einfach wieder dort aufnehmen, wo sie ein Jahr zuvor stehen geblieben ist. Sie weiß nicht, ob ein Studium immer noch das richtige für sie ist und auch die Beziehung zu ihrer Familie und ihren Freunden ist nicht mehr so, wie sie mal war. Durch einen Zufall lernt sie Erik kennen und verguckt sich auf Anhieb, aber kann sie sich auf jemanden einlassen, wenn sie immer mit einem Rückfall rechnen muss?

Meinung
Bücher, in denen jemand mit Krebs diagnostiziert wird, gibt es wie Sand am Meer. Dieses beginnt jedoch erst später, nach der Krankheit, und sticht damit aus der Masse heraus. Mich hat sehr interessiert, wie es Nina gelingen würde, nach fast einem Jahr "Pause" wieder in ihr Leben einzusteigen und weiterzumachen.
Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich in der Gegenwart, zwischendurch werden aber immer wieder kurze Beschreibungen aus der Vergangenheit eingeworfen, sodass man erfährt, wie Nina krank geworden ist und wie es ihr im Krankenhaus ergangen ist. Das passiert nicht willkürlich, sondern passt immer in den Kontext der Geschichte und liefert den passenden Hintergrund für das, was gerade passiert. Diese Zusammenstellung fand ich sehr gelungen.
Nina ist eine sympathische Hauptfigur, deren Sorgen man gut nachvollziehen kann. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive erzählt und auch durch die bereits erwähnten Rückblicke kann man sich gut in sie hineinversetzen, auch wenn man selbst nie in einer solchen Situation gewesen ist. Es wird klar, dass sie sich große Sorgen darüber macht, einen Rückfall zu erleiden und sie hat große Angst davor, die Menschen, die ihr nahestehen, weiterhin an sie heranzulassen, wenn die Gefahr besteht, doch noch an der Leukämie zu sterben.
Insgesamt hat mich die Geschichte sehr überzeugt. Es war spannend, wie sich die Vergangenheit Stück für Stück zusammengesetzt hat und ich mochte es sehr, mitanzusehen, wie sich Nianas Beziehungen nach ihrer Rückkehr entwickelt haben. Dabei war nicht immer alles positiv und gerade diese realistische Darstellung konnte mich überzeugen.
Ein bisschen schade finde ich es allerdings, dass es nicht mehr darum ging, wie Nina ihr Leben nun fortsetzen möchte und ob sie bei ihrem ursprünglichen Plan bleibt oder nicht. Das hätte mich noch sehr interessiert, allerdings ist es natürlich nachvollziehbar, dass es in dieser Situation erst mal andere Prioritäten gibt. Auch die Nebenhandlung über ihren Bruder fand ich so interessant, dass man darüber noch ein eigenes Buch hätte schreiben können, darum ist es schade, dass das Thema nur kurz angeschnitten wurde.

Fazit
Ein trauriges, aber doch lebensbejahendes Buch über eine junge Frau, die die Leukämie besiegt hat und nun wieder zurück ins Leben findet. Für meinen Geschmack hätte es aber noch etwas länger sein können.4/5 Punkten

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