Regime zittert vor Studenten

Regime zittert vor Studenten

25.11.2009Artikel zu Iran Politik & Gesellschaft erstellt von Helmut N. Gabel

Regime im Iran verhaftet Studenten vor dem Nationalen Studenten Tag

Regime zittert vor Studenten

Studenten protestieren in Teheran

Die Internationale Kampagne für Menschenrechte im Iran meldet Dutzende willkürlicher Verhaftungen von Studenten. Es scheint, als wollten die Behörden die für den 7. Dezember erwarteten Demonstrationen im Keim ersticken zu wollen. Der 7. Dezember ist der Nationale Tag der Studenten im Iran und wurde bisher auch von Hardlinern verteidigt. Der als Vertrauter von Ayatollah Khamenei bezeichnete Chefredakteur der regimetreuen Keyhan, Hossein Schariatmadari, hatte die vorhergehenden Jahre den Studenten stets das Recht zugesprochen an diesem Tag gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt zu demonstrieren. In diesem Jahr werden Proteste erwartet, die deutlich gegen das Regime ausgerichtet sind. In der Regierung will man das Volk nicht mehr vereint auf der Straße stehen sehen und schon gar nicht die Studenten, die für ihr Streben nach Unabhängigkeit bekannt sind. Vertreter des Regimes müssen im Ausland immer wieder Rede und Antwort stehen, was denn da im Iran los sei. Die konzertierten Antworten fallen immer gleich aus: der Feind aus dem Westen sorgt für Unruhe und will eine sanfte Revolution in Gang setzen. Jetzt beugt das Regime vor. Studenten wurden im ganzen Land festgesetzt. Die Kampagne meldet Verhaftungen in Isfahan, Babol, Chaharmahal-o-Bakhtiari, Shiraz, Ilam, Kermanshah, Ghazvin, und von der Azad Universität, Tehran Universität, Amirkabir und Elm-o-Sanaat in Teheran.
Ein Sprecher der Kampagne, Hadj Ghaemi, stellt fest: „Um die Studentenbewegung zum Schweigen zu bringen, wird eine umfassende Niederschlagung aller Initiativen Iranischer Studenten durchgeführt. Das ist eine maßlose Verletzung ihrer Rechte und eine Behinderung ihres Studiums und dem Leben ihrer Familien.“
Die Behörden gaben bisher wenig oder keine Informationen über die Verhaftungen heraus. In einigen Fällen wurden Studenten nach ihrer Verhaftung von ihren Universitäten exmatrikuliert oder Disziplinarverfahren unterworfen. Manche wurden zu Gefängnisstrafen und Peitschenhieben verurteilt. In anderen Fällen wurden Studenten wegen ihrer Beteiligung an friedlichen Demonstrationen weggesperrt.
Es gibt eine lange Tradition der Unterdrückung freier Meinungsäußerungen bei Iranischen Studenten, sei es im Zusammenhang mit Fragen nationaler Politik oder Problemen auf dem Campus und eine Intensivierung dieser Unterdrückung seit Beginn der Amtszeit von Mahmoud Ahmadinedschad als Präsident.
Die Internationale Kampagne für Menschenrechte fordert die sofortige Freilassung dieser Gefangenen. Die Kampagne ruft die Verantwortlichen der Islamischen Republik zum Respekt der Rechte der Studenten auf, am Nationalen Studenten Tag im Dezember teilnehmen zu können.

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