Rechtschreibung ist kein Glücksspiel

Beitragsbild: Rechtschreibung ist kein Glücksspiel

Wer schon zu Schulzeiten mit Rechtschreibung und Grammatik auf Kriegsfuß stand, der wird auch als Erwachsener wohl wenig Freude an Interpunktion, Zeitformen und Kommasetzung haben. Jeder hat ein Gebiet, auf dem er nicht gerade glänzt. Hier jedoch die gute Nachricht: Rechtschreibung ist kein Glücksspiel und lässt sich trainieren.

Themen dieses BeitragsInhalt: Mir doch egal!Die direkte Kommunikation | Was eine schlechte Rechtschreibung verrät | Nicht quälen, sondern quellen | Fazit

Mir doch egal!

Wenn wir sehen wollen, wie es aktuell um die Rechtschreibung steht, brauchen wir nur einen Blick in die sozialen Netzwerke zu werfen. Wer sich wie ich den Spaß macht und von Zeit zu Zeit die Kommentarspalten liest, der kommt sich manchmal vor wie ein Geheimcode-Knacker. Einige, meist wutentbrannte Kommentare dort sind derart enigmatisch, dass sie schon wieder die Grundlage für eine absurde Verschwörungstheorie sein könnten.

Mancher User ist überzeugt davon, sich nicht an die ollen Regeln der Rechtschreibung und Grammatik halten zu müssen. Digitale Rebellen sozusagen, die sich einem scheinbar unnützen Korsett widersetzen.

Da werden Satzzeichen weggelassen, Großschreibung gibt es praktisch nicht und wir finden mehr Ausrufezeichen als Buchstaben. Das alles kann man süffisant belächeln. Oder mal fragen, was da eigentlich los ist.

Die direkte Kommunikation

Das geschriebene Wort ist nach wie vor eine sehr beliebte Ausdrucksform. Klar, Snapchat und YouTube haben neue erfolgreiche Wege eröffnet. Doch die Kommentarspalten bei Online-Zeitungen (jedenfalls bei denen, die Kommentare noch erlauben) und in den sozialen Netzwerken sind voll. Wie schlau oder dumm die Menschen sind, die sich dort äußern, ist ein anderes Thema.

Lesen Sie auch meinen Beitrag Soll ich’s lieber lassen? Über den Umgang mit Kommentaren. 

Fakt ist: Dieser Austausch ist vorhanden und er ist rege. Die Qualität dieses Austauschs würde sich aber entscheidend verbessern, wenn dabei zumindest jeder Dritte auf die Rechtschreibung achten würde. In Facebook-Gruppen muss kein gestochenes Hochdeutsch vorherrschen. Aber es sollte zu entziffern sein, was derjenige da von sich gibt.

Was eine schlechte Rechtschreibung verrät

Zahlreiche Kommafehler, irreführende Satzzeichen oder haufenweise falsch geschriebene Wörter vermitteln das Bild eines nicht besonders schlauen Zeitgenossen. Natürlich ist das unfair. Und selbstverständlich gibt es Menschen, die eine Lese-Rechtschreib-Schwäche haben. Umso mehr sollten Betroffene vorsichtig mit der Kommentarfunktion umgehen.

Das kann ich ohnehin nur jedem raten, der sich im Netz bewegt: Kommentieren Sie mit Bedacht. Ihre Äußerungen stehen auf ewig für jedermann zu lesen im Web. Sind Sie sich dessen tatsächlich bewusst, wenn Sie einen Kommentar zum Beispiel aus der Wut heraus schreiben?

Wir kommunizieren nicht nur direkt mit dem, was wir sagen, sondern auch damit, wie wir es sagen. Im persönlichen Gespräch hilft uns hierbei die Körpersprache. Anhand von Mimik, Gestik, Blicken und Stimme können wir erkennen, wie unser Gegenüber das meint, was er da sagt. Bei der schriftlichen Kommunikation hingegen fallen diese Krücken menschlicher Erkennungsmuster weg. Wir haben nur den Text und konzentrieren uns umso stärker darauf.

Nicht quälen, sondern quellen

Wie verbessert man nun aber die Rechtschreibung, ohne sich selbst unter Druck zu setzen? Am besten spielerisch, denn so lernen wir am effektivsten. Falls Sie Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung haben, helfen folgende Strategien:

  • Lesen

Bücher, Magazine, Zeitungen, Blogs, egal – Hauptsache, Sie lesen! Dabei müssen Sie keine Notizen oder Unterstreichungen vornehmen. Das Gehirn lernt automatisch. Allerdings empfehle ich Ihnen, bewusst zu lesen. Schauen Sie alle paar Seiten genau auf die Kommata, die Wörter und Ihre Schreibweise, einfach auf das System selbst. Denn letztendlich ist jede Sprache ein System mit innerer Logik.

  • Schreiben

Schreiben Sie Kurzgeschichten, Romane, Glossen, was auch immer. Es gibt kein effektiveres Training, als Lesen und Schreiben zu kombinieren. Denn Sie wenden das Gelernte an. Als Handwerker stehen Sie in der Ausbildung ja auch nicht nur neben dem Meister und gucken zu. Wir lernen durch Tun.

  • Bücher

Zu diesem Thema gibt es auch einige Bücher mit Übungen, die Ihnen weiterhelfen können. Darin werden die Regeln anschaulich beschrieben und mit Beispielen aufgelockert – und sie kosten alle nicht die Welt!

5 hilfreiche Bücher
  • Prüfen lassen

Sie kennen jemanden, der in Sachen Rechtschreibung fit ist? Lassen Sie sich helfen und fragen Sie die Person, ob er/sie einen Text von Ihnen gegenlesen würde. Bitte bedenken Sie dabei, dass das auch bei einem kurzen Text eine sehr zeitintensive Angelegenheit ist. Sie sollten Ihre Liebsten daher nicht ständig und mit jedem Text beglücken. Ein gründliches Lektorat & Korrektorat ist da wesentlich sinnvoller.

Fazit

Die Beherrschung von Rechtschreibung ist kein Glücksspiel. Falls Sie sich dahingehend verbessern möchten, ist Lesen einer der effektivsten und zugleich günstigsten Wege, die es gibt. So werden Ihre Kommentare im Netz eine Bereicherung sein!

Welche Tipps haben Sie, um die eigene Rechtschreibung zu verbessern? 


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