Es war Samstag um 13:40 Uhr, als wir mit 120 km/h die Landstraße nach Dagebüll entlang brausten. Die Fähre in der Mole wartete gefühlt nur noch auf uns, als wir mit allen Koffern, Taschen, Kinderwagen und unseren beiden Mädels an Board rannten. Das Schiffshorn ertönte laut, und dann waren wir bereits auf See. Eine Woche Nordsee-Urlaub lag vor uns, zusammen mit unserer Familie: Großeltern, Schwester und Bruder sowie deren Partnern und noch mehr Kindern. Wir hatten ein tolles Ferienhaus gebucht, mit Reetdach, einem großem Garten mit Obstbäumen, vielen Schlafzimmern, einem Wohn- und Spielzimmer, und einem großen Koch/Essbereich.
Zum Urlaub gehörte diesmal auch, dass wir uns eine Woche lang selbst verpflegten. Jeden Abend wurde also gemeinsam gekocht, wobei immer abwechselnd einer von uns der Chef de Cuisine war: Die Madame machte ein köstliches Kürbisrisotto und ein andermal Pfifferling-Rahm mit Semmelnknödeln, ich durfte Indisches Fisch-Curry kochen, und meine Schwester und ihr Mann kochten uns an einem Abend dieses köstliche Ratatouille!
Zur Erklärung: Meine Schwester und ihr Mann verbrachten Teile ihres Studiums in Paris, der Stadt der Liebe, wo sich die beiden auch kennengelernt hatten. In ihrer Zeit in Paris hatten sie daher ausreichend Gelegenheit die Französische Küche in all ihren Feinheiten zu verköstigen; und dabei durfte dieser beliebte Gemüseeintopf natürlich nicht fehlen!
Ratatouille ist ein Schmorgemüse aus Auberginen, Paprika, Zucchini und Tomaten, und kommt ursprünglich aus der Region Provence (rund um Nizza). Wie viele „Nationalgerichte“ ist auch Ratatouille ein Reste-Essen, ein „Fraß“ der stetig umgerührt werden will – Rata (Fraß) und Touiller (umrühren). Und so köchelte auch bei uns auf Föhr ein Ratatouille vor sich hin, in das ich mich am liebsten hineingelegt hätte. Zum Glück hatten wir so viel gekocht, dass wir es am nächsten Tag noch einmal kalt genießen konnten. Merci, ihr Franzosen, für dieses Gericht!
Zutaten
Für 8-10 Personen (mit Baguette als Beilage); für 4-5 Personen nehme man die Hälfte.
- 8 große Paprika, alle Farben (grün, rot, gelb)
- 4 große Zucchini
- 3 große Auberginen
- 2 große Dosen Tomaten, ganz geschält (die großen Dosen)
- 3/4 Tube Tomatenmark
- 4 mittelgroße Zwiebeln
- 3-5 Zehen Knoblauch, nach Vorliebe
- Kräuter der Provence; Menge = „ordentlich“
- reichlich Salz, zwischendurch abschmecken
- feinstes Olivenöl – zum Anbraten und für den Geschmack
- Pfeffer frisch gemahlen
Zubereitung: Ratatouille
- Paprika, Zucchini und Auberginen abwaschen und in grobe Stücke schneiden. Zwiebel und Knoblauch klein schneiden.
- Den Topfboden mit Olivenöl großzügig bedecken, dann erhitzen. Zwiebeln glasig andünsten. Knoblauch und Aubergine zugeben und mit anbraten.
- Nun häufig umrühren, damit nichts anbrät. Bei Bedarf noch Olivenöl zugeben, damit nichts am Topfboden anbrät: Wenn die Aubergine angebraten ist, die Paprika und die Kräuter der Provence zugeben. Sobald die Paprika anfängt weich zu werden, die Zucchini dazugeben.
- Wenn das Gemüse durchgezogen ist, die Tomaten zugeben und alles im Tomatensud für mind. 30 Min schmoren lassen. Tomatenmark nach Belieben und zum Abschmecken zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen, und noch einen Schuss Olivenöl dazu für den guten Geschmack.
Die Kochzeit setzen wir auf ca. 1 Stunde fest. Es schadet nicht, das Ratatouille auf sehr kleiner Flamme noch länger köcheln & ziehen zu lassen.
Ratatouille - Französischer Gemüseeintopfvon Sonja am 19. August 2017Vorbereitung: 20 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 1 Stunde
Nährwert pro Portion ca.: 460 Kalorien