Die Atommülleinlagerung im Salz der Asse weist ein wesentlich höheres Gefährdungspotential für Mensch und Umwelt aus, als es Atomlobby und Regierung weis machen wollten. Der Vorsitzende der Entsorgungskommission (ESK) des Bundes, Michael Sailer, hat zuletzt starke Zweifel an der Rückholbarkeit der Atommüllfässer aus der Asse geäußert. “Die Rückholung entwickelt sich immer mehr zur ‘Mission Impossible’”, sagte Sailer in einem Interview mit der “Frankfurter Rundschau”. Im Salzbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel lagern rund 126.000 Atomfässer, die nach den Plänen des Bundesumweltministeriums geborgen und in ein anderes Endlager gebracht werden sollen. Dieses Vorhaben aber ist unsicher. Denn das Bergwerk droht einzustürzen und mit Wasser “vollzulaufen”, so Sailer. Die Wassermenge, die in die Asse gelange, könne “plötzlich rasant ansteigen”. Derzeit werde das Wasser in der Asse aufgefangen, übertage gebracht und entsorgt. “Bei deutlich größeren Mengen wäre das nicht mehr durchführbar” Es bestehe dann die Gefahr, dass Radioaktivität unkontrolliert ins Grundwasser gelange.
Der ESK-Chef schlägt nun alen Ernstes als Alternative vor, Barrieren vor die Asse-Kammern zu bauen, in denen Atommüll lagert. Parallel sollten möglichst viele der Hohlräume im Bergwerk mit Feststoff verfüllt werden. Der Vorteil sei, dass im Falle eines “Absaufens” der Asse jede bis dahin realisierte Maßnahme die Gefahr für das Grundwasser mindere. Beim Konzept der Rückholung hingegen “müssten schon mindestens drei Viertel des Atommülls geborgen sein, um die Grundwasser-Gefährdung deutlich zu senken”. Das könne 30 bis 40 Jahre dauern. Also ist das Einbetonieren sicherer und löst das Problem mindestens bis zur nächsten Generation, bis Salz und Wasser den beton aufgelöst haben.
Der niedersächsische Umweltminister Stefan Birkner von der FDP will dagegen von einer Rückholung der Atommüllfässer aus der Asse nicht abrücken. “Ob und inwieweit es gelingt, muss geklärt werden”, sagte er am Samstag in Hannover als Reaktion auf die skeptischen Einschätzungen des ESK-Chefs. “Unser Ziel ist und bleibt es, die Abfälle da herauszuholen”, betonte Birkner. Wo sie hinkommen sollen, sagte er nicht. Von einer Gefahr durch die Hinterlassenschaften unerer AKW sprach er nicht. Wer den ganzen Murks bezahlen soll, sagte er nicht. Die Bürger dürfen sich wieder einmal mehr auf unvorhersehbare Komplikationen und Entwicklungen freuen, die aber durch unsere ach so vorrrausschauenden wissenden Politikern zur Zufriedenheit aller gelöst werden – erst einmal nur durch nichts sagendes beruhigendes Geschwafel, das den friedlich dösenden deutschen Michel wie gewohnt weiter dumb und unbesorgt vor sich hin spießbürgern lässt.
Übrigens, trotz normalen Stromverbrauchs bei vielen abgeschalteten AKWs kam es bisher noch zu keinen der von der Strom – und Atomlobby propagierten Enpässen und Stromausfällen. Trotzdem schwafeln selbsternannte Experten aus der bürgerlichen Mitte immer noch von Atomenergie als notwendige Brückentechnologie – ganz so wie es Springer, Merkel, rtl und die Atomlobby dauernd vor sich hinbeten.
Dumb angepasstes Spießertum gefährdet übrigens den Wohlstand. Warum? Bitte mal selber nachdenken und die Werbesprüche aus Wirtschaft und Politik hinterfragen.
…ist aber wahrscheinlich zu unbequem.
Scheisse, aber auch.
na dann, so long – humanicum